| # taz.de -- CDU-Politiker über Frauenquote: „Ein Sog nach Mitte-links“ | |
| > Der CDU-Parteitag hat für die Frauenquote gestimmt. Das ist ein Votum | |
| > gegen die Merz-Anhänger, sagt der Parteikonservative Andreas Rödder. | |
| Bild: Stimmen der Frauen in der ersten Reihe: beim CDU-Parteitag in Hannover | |
| taz: Herr Rödder, der CDU-Parteitag hat sich für die [1][Einführung einer | |
| Frauenquote] ausgesprochen und auch für das Ziel der „Gleichstellung von | |
| Mann und Frau“ votiert. Wie gravierend sind diese Niederlagen für die | |
| Konservativen in der Partei? | |
| Andreas Rödder: Hinter beiden Sachfragen standen inhaltliche und personelle | |
| Richtungsfragen. Insofern handelt es sich auch um Richtungsentscheidungen | |
| zugunsten der linken Mitte und gegen die eigentlichen Anhänger von | |
| Friedrich Merz. | |
| Ist der Konflikt damit befriedet – oder geht er weiter? | |
| Es gibt die ältere Konfliktlinie zwischen den Funktionären, die auf dem | |
| Parteitag in der Mehrheit sind, und der Parteibasis. Eine | |
| [2][Mitgliederbefragung über Quote] oder die Gleichstellung wäre | |
| wahrscheinlich ähnlich ausgegangen wie die Vorsitzendenwahl von Merz. Und | |
| in der Debatte um die Quote hat sich eine neue Konfliktlinie gezeigt: | |
| zwischen dynamischen jungen Frauen, die gegen die Quote waren, und älteren | |
| Befürworterinnen. Beide Konfliktlinien werden weiterwirken, zumal hinter | |
| den konkreten Sachfragen größere Richtungsfragen stehen. | |
| Wenn Friedrich Merz als Parteichef sich jetzt den [3][Ärger des | |
| konservativen Flügels] zugezogen hat – was muss er tun, um diesen Flügel | |
| weiter zu integrieren? Es sind ja die Leute, die ihn unterstützt haben. | |
| Wenn Merz seine Unterstützer nicht verlieren will, wird er glaubhaft | |
| vermitteln müssen, dass er inhaltlich für die Positionen steht, für die ihn | |
| fast zwei Drittel der Partei gewählt haben. Allerdings ist das nicht | |
| leicht, weil es im Berliner Raumschiff schnell heißt, damit seien keine | |
| Wahlen zu gewinnen, und es dort einen erheblichen Sog nach Mitte-links | |
| gibt. Zweitens wird Merz innerparteiliche Personalpolitik betreiben müssen, | |
| so wie das auch Merkel mit großer Konsequenz getan hat. Auch wenn er auf | |
| dem Parteitag ihren Zuspruch gefunden hat: Auf seine früheren | |
| innerparteilichen Gegner wird er sich nicht verlassen können. | |
| 12 Sep 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Stefan Reinecke | |
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