# taz.de -- Begrenzung von Atomwaffen: USA und Russland verlängern Vertrag | |
> Der New-Start-Vertrag werde um fünf Jahre verlängert, heißt es aus | |
> Moskau. Zuvor hatten US-Präsident Biden und Amtskollege Putin erstmals | |
> telefoniert. | |
Bild: Trump und Putin hatten sich zuvor nicht auf eine Verlängerung einigen k�… | |
MOSKAU/WASHINGTON (rtr/dpa) | Russland und die USA wollen den Vertrag zu | |
Begrenzung strategischer Atomwaffen verlängern. Der New-Start-Vertrag werde | |
um fünf Jahre ohne irgendwelche Zusätze verlängert, sagte | |
Vize-Außenminister Sergej Rjabkow der Agentur Interfax zufolge am Mittwoch. | |
Zuvor hatten der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Joe | |
Biden zum ersten Mal miteinander telefoniert. „Die Verlängerung ist im | |
Interesse unserer beiden Länder, der ganzen Welt“, sagte der russische | |
Regierungssprecher Dmitry Peskow am Dienstag in Moskau. Peskow erklärte, | |
die beiden Staatsoberhäupter hätten sich zufrieden darüber gezeigt, dass in | |
diplomatischen Erklärungen die Verlängerung des Vertrages bestätigt wurde. | |
Der sogenannte Neue Start-Vertrag (Strategic Arms Reduction Treaty) läuft | |
am 5. Februar aus. Dann fallen alle Beschränkungen für den Einsatz | |
strategischer Atomwaffen. Einem Wettrüsten zwischen den USA und Russland | |
stünde nichts mehr im Wege. Der Vertrag wurde 2010 unterzeichnet und ist | |
das letzte große Abkommen zwischen den USA und Russland zur Kontrolle ihrer | |
Atomwaffen. Er begrenzt die Zahl der stationierten strategischen | |
Atomsprengköpfe auf je 1550 und die der Trägersysteme auf je 800. | |
Unter Bidens Amtsvorgänger Donald Trump hatten sich die USA und Russland | |
trotz mehrmonatiger Gespräche nicht auf eine Verlängerung einigen können. | |
[1][Trump wollte zudem China in den Vertrag aufnehmen.] Im Herbst hatte der | |
russische Präsident Wladimir Putin eine bedingungslose Verlängerung des | |
gegenwärtigen Vertrages um mindestens ein Jahr vorgeschlagen, um ernsthafte | |
Verhandlungen über alle Probleme führen zu können. Die damalige | |
US-Regierung hatte diesen Vorschlag aber als „Nullnummer“ zurückgewiesen. | |
Das Telefonat zwischen Biden und Putin war das erste seit dem Amtsantritt | |
des neuen US-Präsidenten. Aus dem Weißen Haus kamen kritische Töne: Die | |
US-Regierungszentrale teilte mit, Biden habe klargemacht, dass die USA die | |
Souveränität der Ukraine unterstützten. Der US-Präsident habe außerdem | |
diverse andere Themen angesprochen: den Giftanschlag auf den | |
[2][Kremlkritiker Alexej Nawalny], die Einflussnahme auf die US-Wahlen, | |
Medienberichte über angebliches russisches Kopfgeld auf US-Soldaten in | |
Afghanistan sowie den großangelegten Hackerangriff auf amerikanische | |
Behörden und Unternehmen, der nach Einschätzung von US-Sicherheitsdiensten | |
auf das Konto Moskaus ging. Alle diese Themen sorgten zuletzt für heftige | |
Spannungen zwischen Washington und Moskau. | |
27 Jan 2021 | |
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