| # taz.de -- Anträge gegen Netanjahu und Hamas: Deutschland kritisiert Gleichse… | |
| > Viele Ministerien halten sich bei der Bewertung der Haftbefehl-Anträge | |
| > des Haager Chefanklägers zurück. Ein Regierungssprecher fordert Belege | |
| > für die Anschuldigungen. | |
| Bild: IStGh-Chefankläger Karim Khan | |
| Berlin taz | Das Auswärtige Amt in Berlin lässt sich mit einem Satz | |
| zitieren, der eine Selbstverständlichkeit sein könnte: „Deutschland | |
| respektiert die Unabhängigkeit und Verfahrensabläufe des Internationalen | |
| Strafgerichtshofs“, erklärte ein Sprecher des Ministeriums am Montagabend. | |
| Dabei kam aus dem Haus von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auch | |
| Kritik[1][, nachdem der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs | |
| (IStGh), Haftbefehle gegen drei Hamas-Führer und den israelischen | |
| Regierungschef Benjamin Netanjahu beantragt hatte.] „Durch die | |
| gleichzeitige Beantragung der Haftbefehle ist der unzutreffende Eindruck | |
| einer Gleichsetzung entstanden“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. | |
| Andere Ministerien hielten sich am Dienstag mit einer Beurteilung der | |
| Anträge von IStGh-Ankläger Karim Khan zurück. Ob ein drohender | |
| internationaler Haftbefehl für Netanjahu und seinen Verteidigungsminister | |
| Joav Gallant [2][etwa zu einer Veränderung bei den deutschen Waffenexporten | |
| nach Israel führen könnte,] beantwortete das Wirtschaftsministerium von | |
| Robert Habeck (Grüne) zunächst nicht. Das Justizministerium von Marco | |
| Buschmann (FDP) hielt sich auf Anfrage ebenfalls mit einer rechtlichen | |
| Bewertung der Ausführungen Khans zurück. | |
| Ein Regierungssprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die | |
| Anschuldigungen aus Den Haag wögen schwer und müssten belegt werden. Die | |
| Vergleichbarkeit der Vorwürfe gegen die israelische Führung und die | |
| Hamas-Vertreter wies er „auf das Entschiedenste“ zurück. | |
| Ähnlich äußerte sich auch der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im | |
| Bundestag, Michael Roth (SPD). Er bezeichnete den Antrag Khans als einen | |
| „schwarzen Tag für das Völkerrecht“. Auch Politiker*innen aus der CDU | |
| und der FDP äußerten teils scharfe Kritik. | |
| ## Medico International sieht Bundesregierung auf „Abwegen“ | |
| Lob kam unterdessen von der [3][Hilfs- und Menschenrechtsorganisation | |
| Medico International aus Frankfurt.] Ihr Geschäftsführer Tsafrir Cohen | |
| bezeichnete den Antrag des Chefanklägers Karim Khan als einen „Schritt zur | |
| Verteidigung des internationalen Rechts“. | |
| Cohen forderte von der Bundesregierung „ein Umdenken“ gegenüber Israel und | |
| den Palästinenser:innen. „Das Vorgehen des IStGh scheint erneut zu | |
| bekräftigen, was weltweit für Empörung sorgt und in Deutschland dennoch | |
| bezweifelt und teilweise negiert wird: dass sich Israels Militär auf einem | |
| mörderischen Kurs befindet und die Bundesregierung auf Abwegen unterwegs | |
| ist“, so Cohen. | |
| 4 Jul 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Cem-Odos Güler | |
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