| # taz.de -- Aktuelle Coronazahlen aus Deutschland: Virusmutation schon weit ver… | |
| > Die Zahl der Neuinfektionen sinkt zwar weiter. Aber bereits sechs Prozent | |
| > davon sind durch die gefährlichere britische Variante verursacht. | |
| Bild: Ist wegen der Virusmutationen in Sorge: RKI-Präsident Lothar Wieler | |
| BERLIN taz | Wie verbreitet sind die gefährlicheren Coronavirusmutationen, | |
| die zuerst in Großbritannien, Südafrika und Brasilien aufgetreten sind, in | |
| Deutschland bereits? Über diese Frage, die auch für mögliche Lockerungen | |
| des Lockdowns relevant ist, konnte bisher nur spekuliert werden, weil | |
| hierzulande kaum danach gesucht wurde. | |
| Doch jetzt hat sich das geändert: Am Freitag legte das Robert-Koch-Institut | |
| [1][erstmals bundesweit erhobene Daten vor]. Bei 6,9 Prozent von rund | |
| 31.000 zufällig ausgewählten positiven Coronatests lag laut PCR-Analyse | |
| eine der Mutationen vor. Die britische Mutation machte dabei den größten | |
| Anteil aus: Sie war für 5,8 Prozent der Infektionen verantwortlich. | |
| Damit steht fest, dass zumindest die britische Mutation in Deutschland | |
| schon relativ weit verbreitet ist. „Sie sind angekommen, dominieren das | |
| Geschehen aber noch nicht“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler – und warnte: | |
| „Wir müssen damit rechnen, dass sich der Anteil erhöht.“ Die Mutationen | |
| gelten bisher vor allem deswegen als gefährlich, weil sie [2][um etwa 30 | |
| Prozent ansteckender sind] als die ursprüngliche Variante. Zuletzt gab es | |
| aber auch Hinweise, dass die Erkrankung zumindest bei der britischen | |
| Variante auch schwerer ausfallen kann. | |
| Wie schnell sich die Mutationen in Deutschland ausbreiten, ist an den | |
| Zahlen nicht zu sehen, weil es keinen direkten Vergleich gibt – zuvor waren | |
| keine zufällig ausgewählten Proben untersucht worden, sondern nur solche, | |
| bei denen etwa wegen einer Reise eine erhöhte Wahrscheinlichkeit bestand, | |
| die Mutation zu finden. Ergebnisse aus anderen Ländern, etwa Dänemark, | |
| zeigen aber, dass sich der Anteil jeweils innerhalb einer Woche fast | |
| verdoppelt. | |
| Angesichts dieser Perspektive ist es kaum beruhigend, dass die Zahl der | |
| gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland weiter gesunken ist: Der | |
| 7-Tage-Mittelwert lag am Freitag mit rund 10.300 pro Tag um etwa 17 Prozent | |
| niedriger als eine Woche zuvor. Das Tempo des Rückgangs hat damit im | |
| Vergleich zu den Vorwochen leicht nachgelassen. | |
| Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnte vor übereilten Lockerungen der | |
| Beschränkungen. Dabei müssten die Mutationen und das von ihnen ausgehende | |
| Risiko verstärkt berücksichtigt werden, sagte er. Auch RKI-Präsident Wieler | |
| warnte vor Nachlässigkeit. „Die Situation ist noch lange nicht unter | |
| Kontrolle“, sagte er. Durch die Mutation habe das Virus „gerade erst einen | |
| Boost bekommen“. | |
| 5 Feb 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/DESH/Bericht_V… | |
| [2] /Gefaehrlichere-Coronamutanten/!5739060 | |
| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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