Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- AfD und Alfa vor der Landtagswahl: Getrennt marschieren
> In Baden-Württemberg streiten die AfD und ihre Abspaltung Alfa, wer das
> Original ist. Beide haben schlechte Aussichten bei der Wahl.
Bild: Gehört Lucke nun eigentlich zur Judäischen Volksfront oder zur Volksfro…
Karlsruhe taz | Mit der Alternative für Deutschland (AfD) und der „Allianz
für Fortschritt und Aufbruch“ (Alfa) ist es ein bisschen wie mit Monty
Pythons „Judäischer Volksfront“ und der „Volksfront von Judäa“ – f�…
Außenstehende sind sie nicht ganz leicht auseinanderzuhalten. Nach der
Abspaltung des Lucke-Flügels nach dem Essener Parteitag im Juni treten AfD
und Alfa in einem halben Jahr in Baden-Württemberg erstmals bei Wahlen an.
Für liberal halten sich die einen (Alfa), für „altliberal“ die anderen
(AfD). Aber gegen die EU sind sie beide, nationalistisch auch.
Vor allem die kleinere Alfa-Truppe mit derzeit etwa 300 Mitgliedern im
Südwesten hat es schwer, rechtzeitig zur Landtagswahl in die Startlöcher zu
kommen. Es fehlt an Strukturen und vor allem am Geld. Denn die
Ausschüttungen aus den Wahlerstattungen sind in der Altpartei verblieben
und so fängt man wieder bei null an.
Am kommenden Sonntag wird in Stuttgart zuerst einmal ein Landesverband
gegründet. Der einzige Kandidat für den Vorsitz, Bernd Kölmel, hatte das
Amt bis vor Kurzem bei der AFD inne. Der ehemalige Referatsleiter im
Landesrechnungshof sitzt im Europaparlament und gilt als enger Vertrauter
Bernd Luckes. Weitere designierte Vorstandsmitglieder kennen nur
Eingeweihte: Neben dem langjährigen FDP-Politiker Ronald Geiger, der
Kölmels Stellvertreter werden soll, treten vor allem ehemalige
AfD-Stadträte und -Vorstände aus Mannheim und Heilbronn an.
Etwa 20 Prozent an Mitgliedern könnte die AfD durch die Spaltung im
Südwesten an Alfa verloren haben, schätzt die Petry-Partei selbst. Darunter
auch viele Amts- und Mandatsträger. So sind in Mannheim vier der fünf
Mitglieder der AfD-Gemeinderatsfraktion zu Alfa übergetreten, in Heilbronn
und Freiburg hat sich jeweils der gesamte Ortsvorstand davongemacht.
## Die Hürde des Wahlrechts
In der AfD geblieben sind die Ganzrechtsaußen. Beispielsweise der
Stuttgarter Stadtrat Heinrich Fiechter, der bisher vor allem durch seinen
Vergleich des Koran mit Hitlers „Mein Kampf“ aufgefallen ist. Oder die
stellvertretende Landessprecherin Christina Baum, die sich öffentlich zu
Pegida bekennt und bei ihrer Bewerbungsrede auf dem AfD-Landesparteitag im
Januar grüne Einwanderungspolitik einen „schleichenden Genozid an der
deutschen Bevölkerung“ nannte.
AfD-Landessprecher Jörg Meuthen passt auf den ersten Blick nicht so recht
in diese Riege. Der Wirtschaftsprofessor an der Hochschule Kehl wurde auf
dem Essener Parteitag als Stellvertreter von Frauke Petry gewählt. Schon
damals sprachen viele von einem liberalen Feigenblatt.
Der größte Unterschied zwischen Alfa und AfD: Die einen träumen schon von
einer Regierungsbeteiligung, die anderen nicht. „Wir wollen uns erst einmal
in der Opposition bewähren“, sagt AfD-Chefprogrammatiker Jongen, im
Hauptberuf Assistent des Philosophen Peter Sloterdijk.
Für beide Parteien birgt das baden-württembergische Wahlrecht eine
besondere Hürde. Da es im Land keine Listenwahl gibt, müssen Parteien in
allen 70 Wahlkreisen Kandidaten präsentieren. Ein Kraftakt. Noch dazu mit
höchst ungewissen Erfolgschancen. Die letzte Wählerbefragung im Land vom
März sah die damals noch nicht gespaltene AfD bei knapp 5 Prozent.
21 Aug 2015
## AUTOREN
Benno Stieber
## TAGS
Schwerpunkt Landtagswahlen
Schwerpunkt AfD
Baden-Württemberg
Alfa
Peter Sloterdijk
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt AfD
Deutschrock
Schwerpunkt AfD
Burschenschaft
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sloterdijk und AfD-Hausphilosoph Jongen: Homöopathie, Erbauung, Erquickung
Über esoterischen Budenzauber bei Peter Sloterdijk und seinem ehemaligen
Assistenten Marc Jongen, heute Hausphilosoph der AfD.
Alfa tut sich schwer, bekannter zu werden: Ausgesperrt in Pinneberg
AfD-Abspaltung will sich durch Veranstaltungen gegen Merkels Asylpolitik
profilieren. Von mehreren Gastwirten wird sie nachträglich wieder
ausgeladen.
Neue Liebe für AfD-Chefin Petry: Alternative für Frauke
Sie trennt sich von ihrem Mann, ihr Neuer ist ein Parteifreund. Dem eigenen
Familienbild wird Frauke Petry so nicht mehr gerecht.
AfD-Demonstration in Erfurt: „Schön Deutsch“
In Erfurt nahmen 5.000 Menschen an einer AfD- Demonstration teil. Im
Anschluss griffen Teilnehmer alternative Jugendliche an.
Studie zu rechten Netzwerken: Feinderklärungen in den Medien
Der Publizist Wolfgang Storz hat Medien rechter Gruppen untersucht. Er
befürchtet die Demontage der demokratischen Öffentlichkeit.
Band Frei.Wild: Klare Worte gegen Rechts
Die Band Frei.Wild gilt als rechtsoffen – und beschimpft Anhänger von
Pegida und AfD als „Idioten“. Die Fans sind empört.
AfD und Verfassungsschutz: Experte für Extremismus
Die Selbstdarstellung eines sächsischen AfD-Funktionärs legt nahe, dass er
beim Verfassungsschutz arbeitet. In der Partei steht er weit rechts.
Burschenschaften: Gefährliche Burschen
Wenn Schüsse fallen: In Göttingen eskalieren die Konflikte zwischen
Burschenschaftlern und linken Studierenden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.