# taz.de -- +++ Nachrichten zum Nahost-Krieg +++: Israel erlaubt Hilfe für Gaza | |
> Auf Bitten von US-Präsident Biden will Israel Hilfsgüter aus Ägypten in | |
> den Gazastreifen lassen. Biden: Hamas darf Hilfe nicht stehlen. | |
Bild: Solidaritätsbesuch: Joe Biden in Israel | |
## Israel kündigt Freigabe von Hilfslieferungen nach Gaza an | |
Israel will humanitäre Hilfstransporte von Ägypten aus in den Gazastreifen | |
lassen. Man werde die Lieferung begrenzter Mengen von Wasser, Nahrung und | |
Medikamenten nicht behindern, so lange nichts davon an die | |
militant-islamistische Hamas gehe, teilte das Büro von Ministerpräsident | |
Benjamin Netanjahu am Mittwoch mit. Die Entscheidung sei auf Bitten von | |
US-Präsident Joe Biden getroffen worden. Dringend im Gazastreifen | |
benötigter Brennstoff wurde nicht erwähnt. | |
Wann die Lieferungen beginnen sollen, war zunächst nicht klar. Der | |
ägyptische Grenzübergang Rafah hat nur eine begrenzte Kapazität und ist | |
nach Angaben Ägyptens durch israelische Luftangriffe beschädigt. Israel | |
kontrolliert alle anderen Grenzübergänge zum Gazastreifen und hat | |
angekündigt, es werde keine Lieferungen aus seinem Gebiet zulassen. | |
Außerdem forderte es, dass das Internationale Rote Kreuz von der Hamas in | |
den Gazastreifen entführte Israelis treffen darf. | |
Biden sagte, er habe mit dem israelischen Kabinett über die Zustimmung zu | |
lebensrettender humanitärer Hilfe für Zivilisten im Gazastreifen | |
gesprochen. Er warnte die Hamas, sich an den Lieferungen zu vergreifen. | |
„Lassen Sie mich das klarstellen“, sagte Biden. „Falls die Hamas die Hilfe | |
umleiten oder stehlen sollte, hätte sie einmal mehr bewiesen, dass ihr das | |
Wohl des palästinensischen Volkes gleichgültig ist.“ | |
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz teilte mit, es habe einen Konvoi | |
mit 60 Tonnen an Hilfsgütern mobilisiert, um der notleidenden Bevölkerung | |
im Gazastreifen zu helfen. Die Lieferungen enthielten unter anderem | |
Medikamente und Verbandsmaterial und könnten in den Gazastreifen gebracht | |
werden, wenn das sicher sei. | |
Biden kündigte zusätzliche humanitäre Unterstützung im Wert von 100 | |
Millionen Dollar (rund 95 Millionen Euro) für den Gazastreifen und das | |
Westjordanland an. (ap) | |
## Raisi droht Israel und wirft USA Mittäterschaft vor | |
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat Israel für dessen Luftangriffe | |
auf den Gazastreifen mit „harter Vergeltung“ gedroht. Der Iran und andere | |
muslimische Länder seien bereit, die Palästinenser zu verteidigen, sagte | |
Raisi am Mittwoch bei einer Rede in Teheran. Den USA warf er vor, als | |
„Mittäter“ Israels für den Tod von Zivilisten im Gazastreifen | |
verantwortlich zu sein. „Die Bomben, die auf die Menschen von Gaza fallen, | |
gehören Euch“, sagte Raisi. | |
Der iranische Präsident äußerte sich, bevor Israel auf Drängen von | |
US-Präsident Joe Biden hin die Zusage gab, von Ägypten aus humanitäre Hilfe | |
in den Gazastreifen zu lassen. (ap) | |
## USA verhängen neue Sanktionen gegen die Hamas | |
Die Vereinigten Staaten haben am Mittwoch Sanktionen gegen eine Gruppe von | |
zehn Hamas-Mitgliedern und das Finanznetzwerk der militanten | |
palästinensischen Organisation angekündigt. Das US-Finanzministerium teilte | |
mit, die Maßnahmen richteten sich gegen Personen, die ein | |
Investmentportfolio der Hamas verwalteten, einen in Katar ansässigen | |
Finanzvermittler mit engen Verbindungen zur iranischen Regierung, einen | |
Hamas-Kommandeur und eine in Gaza ansässige virtuelle Währungstauschbörse. | |
Die USA gingen nach dem Massaker an israelischen Zivilisten vom 7. Oktober | |
schnell und entschieden gegen die Finanziers und Vermittler der Hamas vor, | |
sagte Finanzministerin Janet Yellen. „Das US-Finanzministerium hat eine | |
lange Geschichte der effektiven Unterbrechung der Terrorfinanzierung und | |
wir werden nicht zögern, unsere Instrumente gegen die Hamas einzusetzen“, | |
erklärte sie. Ihr Staatssekretär Brian Nelson kündigte bereits am Dienstag | |
an, die USA wollten ihre Pläne zur Verfolgung der Finanzierungsströme der | |
Hamas erneuern. Er forderte die amerikanischen Verbündeten und den | |
Privatsektor auf, dasselbe zu tun oder die Konsequenzen zu tragen. (ap) | |
## Außenamt: „Einstellige Zahl“ deutscher Staatsbürger getötet | |
Mehrere Bundesbürger sind nach Angaben des Auswärtigen Amts durch die | |
radikalislamische Hamas getötet worden. Ein Außenamtsprecher teilte am | |
Mittwoch in Berlin mit, „dass nach unserer Erkenntnis wir leider von einer | |
einstelligen Zahl deutscher Staatsangehöriger ausgehen müssen, die dem | |
Hamas-Terror zum Opfer gefallen sind“. Er verwies darauf, dass einzelne | |
Todesfälle erst bestätigt würden, wenn die Angehörigen verständigt seien. | |
(afp) | |
## Biden: Krankenhaus-Explosion wohl „vom anderen Team“ | |
US-Präsident Joe Biden zufolge scheint die Explosion in einem Krankenhaus | |
im Gazastreifen nicht auf einen Angriff von Israel zurückzugehen. Er sei | |
zutiefst empört und traurig wegen der Explosion, sagte Biden kurz nach | |
seiner Ankunft in Tel Aviv zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. | |
„Nach dem, was ich gesehen habe, sieht es so aus, als ob es vom anderen | |
Team gemacht wurde, nicht von Ihnen.“ Biden sagte weiter: „Aber es gibt | |
eine Menge Leute da draußen, die sich nicht sicher sind.“ | |
Biden war am Mittwochvormittag inmitten einer schweren Krise im Nahen Osten | |
zu einem Kurzbesuch in Israel eingetroffen. Überschattet wird die Reise des | |
US-Präsidenten von einer Explosion vor einem Krankenhaus im Gazastreifen. | |
Dabei sollen nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen, die von | |
der islamistischen Hamas kontrolliert wird, Hunderte Menschen getötet oder | |
verletzt worden sein. Für diese Angaben gibt es keine unabhängige | |
Bestätigung. (dpa) | |
## Israel: „Beweise“ für Beschuss durch Islamischen Dschihad | |
Nach dem Beschuss eines Krankenhauses in Gaza mit mindestens 200 Toten hat | |
Israel nach eigenen Angaben „Beweise“ für die Verantwortung der | |
Palästinensermiliz Islamischer Dschihad vorgelegt. „Diese professionelle | |
Analyse basiert auf Geheimdienstinformationen, den operativen Systemen und | |
Luftbildern, die miteinander abgeglichen wurden“, sagte Armeesprecher | |
Daniel Hagari am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv. | |
„Diese Beweise, die wir mit allen teilen, bestätigen, dass die Explosion | |
durch eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad ausgelöst wurde“, | |
erklärte er. „Es gab keinen Beschuss der IDF (israelischen Armee) vom Land, | |
von der See oder aus der Luft, der das Krankenhaus getroffen hätte.“ Das | |
israelische Radarsystem habe Raketen ausgemacht, die zu der Zeit der | |
Explosion am Krankenhaus „von Terroristen“ im Gazastreifen abgeschossen | |
worden seien und die Analyse der Flugbahn habe ergeben, dass diese Raketen | |
„in der Nähe des Krankenhauses“ abgeschossen worden seien. | |
Die israelische Armee veröffentlichte Karten und eine Audiodatei, die nach | |
ihren Angaben ein Gespräch zwischen zwei Hamas-Mitgliedern wiedergibt, in | |
dem die Verantwortung des Islamischen Dschihad erwähnt wird. | |
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Hamas im Gazstreifen waren bei | |
dem Angriff mindestens 200 Menschen getötet worden. Nach anderen | |
Schätzungen ist die Zahl der Opfer noch deutlich höher. | |
Der Islamische Dschihad bezeichnete die Anschuldigung Israels als „Lüge“, | |
mit der das Land „seine Angriffe auf Krankenhäuser rechtfertigen“ und „s… | |
der Verantwortung für sein Verbrechen entziehen“ wolle. Auch die Hamas | |
machte Israel verantwortlich, das „vergeblich“ versuche, die Verantwortung | |
durch eine „Lügenversion“ abzuwälzen. „Das schreckliche Massaker wurde … | |
Hilfe eines US-Militärarsenals verübt, über das nur die Besatzungsmacht | |
verfügt“, erklärte die Hamas. (afp) | |
## Scholz sieht Fortschritte bei humanitärer Hilfe | |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht Fortschritte bei den politischen | |
Bemühungen um humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. | |
„Es hat sich was bewegt in den letzten Tagen“, sagte Scholz [1][am Mittwoch | |
nach einem Treffen mit Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi in Kairo]. | |
Er hoffe, dass bald Grenzübergänge für humanitäre Einsätze geöffnet werden | |
könnten. „Die Bemühungen der Vereinigten Staaten, die Bemühungen | |
unsererseits, die Bemühungen vieler anderer haben sicher dazu beigetragen, | |
dass das jetzt hoffentlich bald bevorsteht.“ Die Menschen im Gazastreifen | |
brauchten Wasser, Nahrung und Medikamente. | |
Scholz erläuterte, die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen sähen | |
sich in der Lage, diese Hilfe zu gewährleisten, „ohne dass die Hilfe in | |
falsche Hände gerät“. Das sei eine ganz wichtige Information. Dass sowohl | |
Ägypten als auch Jordanien keine palästinensischen Flüchtlinge aufnehmen | |
wollen, komme nicht überraschend. „Wir werden die Hilfe für die Menschen in | |
Gaza schon in Gaza zustande bringen müssen“, sagte Scholz. Internationale | |
Organisationen hätten damit aber bereits Erfahrung. (dpa) | |
## Aufruf zu Konfrontationen im Westjordanland | |
Nach der tödlichen Explosion an einem Krankenhaus im Gazastreifen haben die | |
politischen Palästinenserfraktionen im Westjordanland zu Konfrontationen | |
(ab 12.00 Uhr) mit israelischen Soldaten aufgerufen. Der Protest am | |
Mittwoch richte sich auch gegen den Besuch von US-Präsident Joe Biden in | |
Israel, hieß es. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im | |
Gazastreifen macht Israel für einen Raketeneinschlag vor dem Krankenhaus | |
verantwortlich. Israel spricht dagegen von einer fehlgeleiteten Rakete der | |
militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, die auf einem | |
Parkplatz vor dem Krankenhaus explodiert sei. Der Dschihad wies den Vorwurf | |
zurück. | |
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat ein Treffen mit US-Präsident Joe | |
Biden in Jordaniens Hauptstadt Amman abgesagt und stattdessen eine | |
dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Am Mittwoch gab es zudem einen | |
Generalstreik im Westjordanland. | |
Die Sicherheitslage im Westjordanland ist seit dem Großangriff von | |
Hunderten Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober sehr angespannt. | |
Seither wurden bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten und Siedlern | |
62 Palästinenser getötet und 1250 verletzt, wie das Gesundheitsministerium | |
in Ramallah mitteilte. (dpa) | |
## Papst warnt vor Ausweitung des Gaza-Konflikts | |
Papst Franziskus hat sich besorgt über eine mögliche Ausweitung des | |
Konflikts im Nahen Osten geäußert. Bei der wöchentlichen Generalaudienz auf | |
dem Petersplatz in Rom sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am | |
Mittwoch: „Der Krieg löst kein Problem. Er sät nur Tod und Zerstörung. Er | |
vermehrt den Hass und vervielfacht die Rache.“ Zugleich appellierte er an | |
Israelis und Palästinenser: „Lasst die Waffen schweigen. Hört den Schrei | |
der Armen, der Menschen, der Kinder nach Frieden.“ Krieg zerstöre die | |
Zukunft. | |
Zuvor hatte der Papst mehrfach schon von der islamistischen | |
Palästinenserorganisation Hamas die Freilassung aller in den Gazastreifen | |
verschleppten Geiseln verlangt. Die Hamas hält in dem Küstenstreifen am | |
Mittelmeer nach israelischen Angaben etwa 200 Geiseln gefangen, die sie bei | |
ihrem Großangriff aus Israel verschleppt hat. Aus Sorge vor einem Anschlag | |
gelten auf dem Petersplatz, wie an vielen anderen Orten Roms, wieder | |
strenge Sicherheitsvorkehrungen. Vor Beginn der Generalaudienz bildeten | |
sich deshalb lange Schlangen. (dpa) | |
## Von der Leyen: „Keine Entschuldigung“ für Beschuss | |
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Explosion in einem | |
Krankenhaus in Gaza-Stadt als „entsetzlich und erschreckend“ bezeichnet. | |
„Es gibt keine Entschuldigung für den Beschuss eines Krankenhauses voller | |
Zivilisten“, sagte von den Leyen am Mittwoch vor dem EU-Parlament in | |
Straßburg. Es gelte nun festzustellen, wer für den Beschuss verantwortlich | |
sei. | |
„Alle Fakten müssen einwandfrei festgestellt werden und die | |
Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, erklärte von der | |
Leyen in Straßburg. Sie sprach den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. | |
Von der Leyen bekräftigte, Europa stehe an der Seite Israels. Die EU müsse | |
das Recht des Landes anerkennen, sich selbst zu verteiden. Nur dann habe | |
die EU „die Glaubwürdigkeit zu sagen, Israel solle demokratisch und im | |
Einklang mit internationalen Recht reagieren“. (afp) | |
## Scholz „entsetzt“ über Bilder von Explosion in Krankenhaus | |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich „entsetzt“ über die Explosion in | |
einem Krankenhaus in Gaza-Stadt mit zahlreichen Toten gezeigt und eine | |
genaue Aufklärung des Vorfalls gefordert. „Ich bin entsetzt über die | |
Bilder, die uns von der Explosion in einem Krankenhaus in Gaza erreichen“, | |
erklärte Scholz am Mittwoch im Onlinedienst X, ehemals Twitter. „Es ist | |
wichtig, dass dieser Vorfall sehr genau aufgeklärt wird“, erklärte der | |
Kanzler. | |
Unschuldige seien verletzt und getötet worden, erklärte Scholz weiter. | |
„Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer.“ Der Kanzler hält si… | |
derzeit in der Nahost-Region auf. Am Dienstag war er zu Besuch in Israel, | |
am Mittwoch standen Gespräche in Ägypten auf dem Programm. (afp) | |
## Versuchter Brandanschlag auf jüdisches Gemeindehaus in Berlin-Mitte | |
Auf das Haus der jüdischen Kahal Adass Jisrool ist am Mittwochmorgen ein | |
Brandanschlag versucht worden. [2][Wie die Gemeinde auf X (ehemals Twitter) | |
mitteilte], hätten Unbekannte dabei zwei Molotowcocktails von der Straße | |
aus in Richtung des Gemeindezentrums in der Brunnenstraße in Berlin-Mitte | |
geworfen. Die Straße ist zurzeit großflächig von der Polizei abgesperrt. | |
Ein Polizist vor Ort bestätigte, dass zwei Molotowcocktails gegen 4 Uhr | |
morgens geworfen wurden. Größere Schäden sind dabei offenbar nicht | |
entstanden. Brandspuren sind an dem Gemeindehaus nicht erkennbar. Beamte | |
haben Markierungen auf dem breiten Bürgersteig vor dem Haus abgesteckt, wo | |
die Brandsätze nach Angaben vor Ort gelandet sein sollen. | |
Die Brunnenstraße ist eine breite Hauptverkehrsstraße, die die Berliner | |
Stadtteile Mitte und Wedding verbindet. Mitte ist hier ein | |
durchgentrifiziertes Viertel, der nur wenige hundert Meter entfernt | |
liegende Wedding ist migrantisch geprägt. | |
Kahal Adass Jisrool ist eine kleine orthodoxe Gemeinde mit nach eigenen | |
Angaben 430 Mitgliedern. Ihr Haus ist von außen nur schwer als jüdischer | |
Ort erkennbar. Eigentlich weisen nur die Polizeibeamten darauf hin, die | |
dort ständig stehen. In dem Gemeindehaus befinden sich neben einer Synagoge | |
auch eine Kita und eine Schule. Mitglieder der Gemeinde gehören hier zum | |
alltäglichen Straßenbild. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Laden mit | |
koscheren Lebensmitteln. (ga/taz) | |
## Jordanien sagt Gipfeltreffen in Amman ab | |
Nach dem folgenschweren Beschuss eines Krankenhauses in Gaza hat Jordanien | |
ein für Mittwoch geplantes Vierer-Gipfeltreffen mit US-Präsident Joe Biden | |
in Amman abgesagt. Ein solches Treffen werde stattfinden, „wenn die | |
Entscheidung getroffen wurde, diesen Krieg zu beenden und den Massakern ein | |
Ende zu setzen“, erklärte der jordanische Außenminister Ayman Safadi am | |
Dienstag in Amman. An dem Treffen sollten ursprünglich Biden, der | |
jordanische König Abdullah II., der ägyptische Präsident Abdel Fattah | |
al-Sisi sowie Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teilnehmen, um über die | |
humanitäre Notlage der Zivilisten im Gazastreifen zu sprechen. | |
Am Dienstagabend hatte das Gesundheitsministerium der im Gazastreifen | |
herrschenden Hamas einen israelischen Luftangriff auf das Gelände des | |
Krankenhauses Ahli Arab in Gaza gemeldet, bei dem zwischen „200 und 300 | |
Menschen“ getötet worden seien. Die israelische Armee wies wenig später die | |
Verantwortung für den Angriff zurück und erklärte, die ebenfalls im | |
Gazastreifen ansässige Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad habe | |
den Beschuss durch eine fehlgeleitete Rakete verursacht. | |
Der Beschuss des Krankenhauses sorgte weltweit für empörte und besorgte | |
Reaktionen. Palästinenserpräsident Abbas rief eine dreitägigen Trauerzeit | |
aus. | |
Biden, der am Dienstag zu einer Reise nach Israel aufbrach, sagte eine für | |
Mittwoch geplante Weiterreise nach Jordanien ab. „Nach Beratungen mit König | |
Abdullah II. von Jordanien und angesichts der von Präsident Abbas von der | |
Palästinenserbehörde angekündigten Tage der Trauer wird Präsident Biden | |
seine Reise nach Jordanien und das geplante Treffen mit diesen beiden | |
Präsidenten und dem ägyptischen Präsidenten Sisi verschieben“, erklärte d… | |
Weiße Haus. Biden sprach den Opfern der „Krankenhaus-Explosion in Gaza“ | |
zudem sein Beileid aus. (dpa) | |
## Israels Militär veröffentlicht Luftaufnahmen | |
Israels Militär hat Aufnahmen veröffentlicht, die beweisen sollen, dass | |
eine fehlgeleitete palästinensische Rakete für den tödlichen Einschlag in | |
einem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich sei. In dem am Mittwoch | |
veröffentlichten Videozusammenschnitt sind Luftaufnahmen der Al-Ahli-Klinik | |
und eines Parkplatzes zu sehen, auf dem ein Brand ausgebrochen war. Dabei | |
sollen Hunderte von Menschen getötet worden sein. | |
Verglichen werden Luftaufnahmen vor und nach dem tödlichen Vorfall. Es sei | |
kein typischer Krater zu sehen, wie er sonst bei israelischen Luftangriffen | |
entstehe. Nach Angaben der Armee schlug dort stattdessen eine fehlgeleitete | |
Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad ein. | |
Diese wies die Schuldzuweisung zurück. | |
Der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus sagte dem US-Sender CNN | |
außerdem, das Militär habe Beweise vorliegen über ein von Israel abgehörtes | |
Gespräch zwischen Hamas-Terroristen. Sie hätten gesagt: „Oh, da gab es | |
offenbar eine Fehlfunktion oder eine Explosion einer Rakete, die im | |
Gazastreifen gelandet ist.“ Zudem sei kurz vor dem Vorfall eine Salve von | |
Raketen aus dem mittleren oder nördlichen Abschnitt des Gazastreifens in | |
Richtung Israel abgefeuert worden. Diese sei auf Israels Radarsystem | |
verzeichnet worden. (dpa) | |
## UN-Generalsekretär fordert Feuerpause | |
UN-Generalsekretär António Guterres fordert eine humanitäre Feuerpause im | |
Nahost-Konflikt, um das Leid der Menschen zu lindern. „Zu viele Leben – und | |
das Schicksal der gesamten Region – stehen auf dem Spiel“, schrieb Guterres | |
am Mittwoch im Internetdienst X, vormals Twitter. Zuvor hatte er sich | |
entsetzt über den Tod Hunderter Zivilisten nach dem Beschuss eines | |
Krankenhauses im Gaza-Streifen geäußert. | |
Er verurteilte den Angriff „auf das Schärfste“. Sein Herz sei bei den | |
Familien der Opfer. „Krankenhäuser und medizinisches Personal unterliegen | |
dem Schutz des humanitären Völkerrechts“, schrieb Guterres. | |
Wer für den Angriff auf das Krankenhaus verantwortlich ist, war | |
Medienberichten zufolge zunächst unklar. Die radikalislamische Hamas habe | |
Israel beschuldigt. Laut der israelischen Regierung sei ein | |
fehlgeschlagener Angriff der palästinensischen Terrororganisation | |
„Islamischer Dschihad“ die Ursache. | |
Auch der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, verurteilte die | |
Attacke. „Wir kennen noch nicht das ganze Ausmaß dieses Gemetzels, aber | |
klar ist, dass die Gewalt und das Töten sofort aufhören müssen“, erklärte | |
er. Laut den Vereinten Nationen handelt es sich um das Al Ahli Anglican | |
Episcopal Hospital in Gaza-Stadt, das am Dienstag beschossen wurde. (epd) | |
## Hisbollah: Rakete trifft israelischen Panzer | |
Die militante libanesische Hisbollah-Gruppe hat nach eigenen Angaben mit | |
einer Panzerabwehrrakete einen israelischen Merkava-Panzer getroffen. Die | |
Gruppe teilte am Mittwoch mit, Ziel des Angriffs sei eine Stellung der | |
israelischen Armee auf der anderen Seite der Grenze gegenüber dem | |
libanesischen Dorf Aita asch-Schaab gewesen. Unter den Soldaten habe es | |
Verluste gegeben. Details nannte die Hisbollah nicht. Die israelische Armee | |
erklärte, sie prüfe Berichte, wonach eine Panzerabwehrrakete aus dem | |
Libanon abgefeuert worden sei. (ap) | |
## Russland fordert von Israel Beweise | |
Russland hat den Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen, bei | |
dem nach palästinensischen Angaben Hunderte Menschen getötet wurden, als | |
ein schockierendes Verbrechen verurteilt. Das Außenministerium in Moskau | |
fordert Israel zudem auf, Satellitenbilder als Beweis für seine Behauptung | |
vorzulegen, dass es nichts mit dem Angriff zu tun habe. Außenamtssprecherin | |
Maria Sacharowa sagte Radio Sputnik, der Angriff sei ein schockierendes, | |
menschenverachtendes Verbrechen. Die radikal-islamische | |
Palästinenser-Gruppe Hamas machte Israel für den Angriff auf das | |
Krankenhaus verantwortlich. Israels Regierung wies dies zurück. Sie | |
erklärte, ein fehlgeschlagener Raketenangriff der palästinensischen | |
Extremisten-Gruppe Islamischer Dschihad habe die Klinik getroffen. (rtr) | |
## UN-Gruppe arabischer Länder fordert Feuerpause in Nahost | |
Nach der verheerenden Explosion in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt hat eine | |
Gruppe arabischer Länder bei den Vereinten Nationen einen sofortigen | |
Waffenstillstand zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas | |
gefordert. Man sei „entsetzt über dieses Massaker“, erklärte der | |
palästinensische UN-Botschafter Rijad Mansur im Namen der Arab Group. Eine | |
sofortige Feuerpause sei oberstes Ziel, da die Rettung von Menschenleben | |
die Hauptsache sei. | |
Die Arab Group fordere zudem eine unverzügliche Lieferung von humanitären | |
Hilfsgütern in den Gazastreifen und einen Stopp der „erzwungenen | |
Vertreibung“ von Palästinensern in dem Gebiet, teilte Mansur mit. | |
Bei einem Raketeneinschlag im Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt kamen nach | |
Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 500 Menschen ums | |
Leben. Die Hamas machte einen israelischen Luftangriff verantwortlich, doch | |
dementierte Israels Militär und sprach von einer fehlgeleiteten | |
palästinensischen Rakete. Die Explosion in der Klinik löste in der Region | |
Entsetzen aus. (ap) | |
## Biden „empört und betrübt“ über Raketeneinschlag in Klinik | |
US-Präsident Joe Biden hat mit Bestürzung auf den verheerenden | |
Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen reagiert. Er sei | |
„empört und zutiefst betrübt“ über die Explosion in dem Krankenhaus und … | |
schrecklichen Verlust von Menschenleben, der dadurch verursacht worden sei, | |
hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens, die am Dienstagabend | |
(Ortszeit) vom Weißen Haus veröffentlicht wurde. Unmittelbar nach | |
Bekanntwerden des Vorfalls habe er mit Jordaniens König Abdullah II. und | |
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu gesprochen und sein Team | |
angewiesen, weitere Informationen über den genauen Hergang zu sammeln. | |
„Die Vereinigten Staaten treten unmissverständlich für den Schutz der | |
Zivilbevölkerung während eines Konflikts ein, und wir trauern um die | |
Patienten, das medizinische Personal und andere Unschuldige, die bei dieser | |
Tragödie getötet oder verwundet wurden“, hieß es weiter in der | |
Stellungnahme. (dpa) | |
18 Oct 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Bundeskanzler-reist-durch-Nahost/!5967429 | |
[2] https://x.com/KAJ_Berlin/status/1714524022057078930?s=20 | |
## TAGS | |
Israel | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Hamas | |
Gaza | |
Krankenhäuser | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Israel | |
Ägypten | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Zickzack-Kurs der EU in der Nahostfrage: Kakofonie in Brüssel | |
Die EU-Außenpolitik bietet derzeit ein chaotisches Bild. Ursula von der | |
Leyen fährt den eigentlich Zuständigen gern in die Parade. | |
Entwicklungsforscher über Gaza: „Radikalisierung droht“ | |
Entwicklungsökonom Markus Loewe warnt davor, die Hilfen für die | |
palästinensischen Gebiete auszusetzen. Dies würde nur der Hamas in die | |
Hände spielen. | |
Humanitäre Hilfe in Gaza: Weg frei für die Hilfslieferungen? | |
Medizin, Lebensmittel und Trinkwasser für den Gazastreifen stehen bereit. | |
Doch es gibt viele Hürden, bis sie Menschen in Not erreichen. | |
Bundeskanzler reist durch Nahost: Scholz und al-Sisi beraten zu Gaza | |
Bundeskanzler Scholz ist in Ägypten angekommen. Der ungeklärte | |
Raketenangriff auf ein Krankenhaus in Gaza erschwert das Treffen mit | |
Präsident al-Sisi. | |
Bidens Reise nach Nahost: Eine fast unmögliche Mission | |
Auf seiner Reise in den Nahen Osten will US-Präsident Joe Biden nicht | |
weniger als Katastrophen verhindern. Ein Misserfolg wäre auch für sein | |
Standing zuhause fatal. | |
Humanitäre Lage in Gaza: Alle Wege führen nach Rafah | |
Seit Tagen laufen Verhandlungen, den ägyptischen Grenzübergang zu öffnen, | |
um Hilfsgüter nach Gaza zu liefern. Aber das entscheidet Ägypten nicht | |
allein. | |
+++ Nachrichten zum Nahost-Krieg +++: Rakete trifft Klinik in Gaza | |
Durch den Beschuss einer Klinik in Gaza-Stadt sind offenbar hunderte | |
Menschen gestorben. Hamas und Israel machen sich gegenseitig | |
verantwortlich. Kanzler-Maschine in Tel Aviv evakuiert. |