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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Wieder landesweiter Luftalarm…
> Nach russischen Angriffen sind in Kyjiw mehrere Menschen verletzt worden.
> Auch an Weihnachten rechnet der ukrainische Präsident Selenskyj nicht mit
> einer Atempause für die Zivilbevölkerung.
Bild: Mitarbeiter des Rettungsdienstes begutachten am Dienstag ein zuvor von ei…
## Russische Raketen-, Lenkbomben- und Drohnenangriffe
Bei neuen russischen Luftangriffen auf die Ukraine sind in der Hauptstadt
Kyjiw nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens drei
Menschen verletzt worden. Trümmer einer abgeschossenen Drohne seien an
einem Wohnhaus abgestürzt, Fensterscheiben seien zerbrochen, teilte
Klitschko bei Telegram mit. Im ganzen Land herrschte am Morgen Luftalarm
wegen russischer Raketen- und Drohnenangriffe. Im Gebiet Schytomyr westlich
von Kiew gab es laut Behörden nach russischen Luftschlägen sechs Verletzte,
unter ihnen zwei Kinder. Das nordukrainische Gebiet Sumy meldete
Stromausfälle nach Drohnenangriffen auf die zivile Infrastruktur. Aus dem
ostukrainischen Gebiet Charkiw gab es Berichte über Explosionen nach
Angriffen mit Lenkbomben und Drohnen.
[1][Die Angriffe richten sich vor allem gegen die Energieinfrastruktur.]
Vielerorts musste laut Behörden der Strom abgeschaltet werden. [2][Die
ohnehin schwierige Lage für viele Menschen wegen der Strom- und
Heizungsausfälle] verschärft sich durch eisige Temperaturen. Russland übt
mit den Angriffen in der kalten Jahreszeit zusätzlichen Druck auf die
Ukraine aus, sich in Verhandlungen auf Moskaus Bedingungen einzulassen.
(dpa)
## Selenskyj erwartet Details aus Gesprächen in den USA
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet heute sein
Verhandlungsteam nach Gesprächen in den USA in der Ukraine zurück. Er wolle
die Details hören, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte in Miami mit ukrainischen und
russischen Vertretern getrennt voneinander gesprochen und die Verhandlungen
im Anschluss konstruktiv genannt.
US-Präsident Donald Trump sagte am Montagnachmittag (Ortszeit), die
Gespräche gingen weiter, ihren Verlauf nannte er „okay“. Zwischen Selenskyj
und Kremlchef Wladimir Putin gebe es großen Hass. In Miami im
US-Bundesstaat Florida hatten sich am Wochenende eine russische und eine
ukrainische Delegation separat mit Unterhändlern der USA getroffen. Ein
direktes Treffen der beiden Kriegsparteien gab es nach offiziellen Angaben
nicht. [3][Eine Einigung auf einen Friedensplan ist nicht in Sicht.]
Die Verwaltung des nordukrainischen Gebiets Sumy meldete Stromausfälle nach
russischen Drohnenangriffen auf die zivile Infrastruktur. Aus dem
ostukrainischen Gebiet Charkiw gab es Berichte über Explosionen nach
Angriffen mit Lenkbomben und Drohnen. (dpa)
## US-Vizepräsident Vance unsicher nach Verhandlungen
US-Vizepräsident JD Vance äußerte sich in einem am Montag veröffentlichten
Interview unsicher zu den Aussichten für eine von Washington angestrebte
Friedensvereinbarung. Er glaube, dass es zwar Fortschritte gebe, sagte er
dem britischen Portal „Unherd“. Er könne aber nicht mit Sicherheit sagen,
dass es am Ende eine Friedensvereinbarung gebe. „Ich denke, es ist gut
möglich, dass wir eine bekommen. Ich denke, es ist gut möglich, dass wir
keine kriegen“, sagte er. (dpa)
## Nato-Generalsekretär Rutte vorsichtig
Ähnlich vorsichtig äußerte sich Nato-Generalsekretär Mark Rutte im
dpa-Interview auf die Frage, ob die US-Initiative für ein Ende des Krieges
im kommenden Jahr Erfolg haben könnte. „Ich möchte keine Vorhersagen
machen“, sagte Rutte. Er könne nur sagen, die Amerikaner, die Europäer und
natürlich die Ukraine arbeiteten extrem hart daran. Für die Zeit nach einem
möglichen Ende des Krieges brauche man auf jeden Fall sehr starke
Sicherheitsgarantien für die Ukraine. „Damit Putin weiß: Wenn ich es noch
einmal versuche, wird die Reaktion verheerend sein.“ (dpa)
## Selenskyj fordert erneut Sicherheitsgarantien
Präsident Selenskyj machte in seiner in Kyjiw verbreiteten abendlichen
Videobotschaft erneut deutlich, dass die Ukraine bei einem möglichen
Friedensabkommen vor allem Garantien für die eigene Sicherheit brauche.
Dazu gehöre auch eine Stärke der ukrainischen Armee von etwa 800.000 Mann,
sagte Selensky. Das ist mehr als das Vierfache der aktuellen Stärke der
Bundeswehr. Deutschland und andere EU-Staaten müssten auch für diese Kosten
aufkommen. Man brauche „zusätzliche Unterstützung unserer Partner“, sagte
er. Schon jetzt zahlt die EU einen Großteil des Haushalts der Ukraine.
(dpa)
## Wadephul fordert belastbare US-Garantien für Kyjiw
Auch Außenminister Johann Wadephul betonte angesichts der jüngsten
Verhandlungen die Bedeutung ernsthafter Sicherheitsgarantien des Westens
und vor allem der USA. „Das bedeutet natürlich eine Zusage und eine
wirkliche Bereitschaft auch der Versprechensgeber, einzutreten an der Seite
der Ukraine, sollte sie von Russland erneut überfallen werden“, sagte der
CDU-Politiker der dpa in Berlin.
Die Ukraine könne nur dann zu Zugeständnissen bereit sein – auch was
mögliche Gebietsabtretungen betreffe -, wenn dies begleitet werde von
belastbaren Sicherheitszusagen des Westens, an allererster Stelle der USA,
so Wadephul. Gleichzeitig würden auch die Europäer dazu Beiträge zu leisten
haben. Wie man diese ausgestalte, „darüber reden wir dann vertieft, wenn
wir einen Waffenstillstand haben und wenn wir ernsthaft sehen, dass
Russland überhaupt bereit ist, über Frieden ernsthaft nachzudenken“. Moskau
gebe sich verhandlungsbereit. Das sei aber etwas anderes als echte
Friedensbereitschaft, kritisierte der Außenminister. „Die haben wir bis zum
heutigen Zeitpunkt noch nicht gesehen.“ (dpa)
## CSU-Politiker für Gespräche der Europäer mit Putin
Der CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann sprach sich unterdessen
grundsätzlich für direkte Gespräche der Europäer mit Putin aus. „Das
Selbstverständnis von Europa muss sein, auf diesem Spielfeld ein Mitspieler
zu sein“, sagte der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag der dpa.
„Wir müssen europäische Interessen vertreten und das darf man und kann man
auch in Gesprächen mit Putin.“ Wichtig sei aber, dass Europa dabei mit
einer Stimme spreche. „Ansonsten diskutieren wir untereinander mit
Verhandlungsführern, die allein mit den Russen diskutieren werden. Das ist
nicht optimal“, sagte er.
[4][Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Freitag direkte
Gespräche mit Putin angeregt.] Auch der Kreml signalisierte daraufhin
Gesprächsbereitschaft. Die Bundesregierung hatte sich am Montag reserviert
dazu geäußert. (dpa)
## Keine Ruhe an Weihnachten
Mit Blick auf das Kampfgeschehen rechnet Selenskyj auch an Weihnachten
nicht mit einer Atempause. Es liege in der Natur der Russen, dass sie
ausgerechnet an Weihnachten massive Schläge gegen das Land ausführen
könnten, sagte Selenskyj in Kiew vor Diplomaten. Die Ukraine feiert anders
als in früheren Jahren Weihnachten offiziell gemäß dem Wunsch der Führung
in Kiew nach westlichem Brauch. Viele ukrainische Christen halten sich aber
weiter an orthodoxe Traditionen, Weihnachten wie in Russland zum 7. Januar
zu feiern. (dpa)
23 Dec 2025
## LINKS
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