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# taz.de -- Chefposten der Konrad-Adenauer-Stiftung: Kann der Kanzler seinen Ka…
> Am Freitag wird der Vorsitz der Konrad-Adenauer-Stiftung neu bestimmt.
> Merz’ Wunschbesetzung hat eine einflussreiche Gegenkandidatin.
Bild: Kampf um den Vorsitz der Konrad-Adenauer-Stiftung: Im Ring Annegret Kramp…
Es ist zwar kein Posten inmitten des Berliner Regierungsbetriebs, aber
einflussreich ist er schon: Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) mit
ihren 100 Auslandsbüros und den etwa 1.500 Mitarbeiter*innen ist eine
christdemokratische Denkfabrik sowie wissenschaftliches Analyse- und
Bildungszentrum. Am Freitag besetzt die 52-köpfige Mitgliederversammlung
[1][den Chefposten der Stiftung neu.] Und für den Kandidaten, den Kanzler
Friedrich Merz ins Rennen schickt, könnte es knapp werden. Denn er hat eine
bekannte und einflussreiche Gegenkandidatin.
Günter Krings, den Merz auf dem Posten sehen will, ist in der
Bundestagsfraktion der Union ein Schwergewicht. Seit 2002 gehört er dem
Parlament an, stets hat er seinen Wahlkreis Mönchengladbach direkt
gewonnen. Derzeit ist er Fraktions-Vize für Rechts- und Innenpolitik und
Vorsitzender der NRW-Landesgruppe der CDU, der größten der Union.
Der 56-Jährige, der mit fast zwei Meter Körpergröße viele überragt, steht
dabei für betont konservative Positionen, wie sie zur Merz-CDU passen: für
die Einführung der Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikationsdaten,
gegen die Liberalisierung von [2][Schwangerschaftsabbrüchen], für die
Abschiebung von Syrer:innen ohne Daueraufenthaltsrecht.
Krings ist aber kein populistischer Phrasendrescher, sondern
argumentationsstark und faktensicher. Der promovierte Jurist verbindet
konservative Rechts- und Innenpolitik in symbiotischer Weise. Krings macht
Innenpolitik wie ein Rechtspolitiker und Rechtspolitik wie ein
Innenpolitiker.
Wenn es nach ihm selbst gegangen wäre, müsste er jetzt für den KAS-Vorsitz
der Adenauer-Stiftung nicht kandidieren, sondern wäre längst Präsident des
Bundesverfassungsgerichts. 2018 galt er als Kandidat für einen
Richterposten in Karlsruhe.
Doch nach der Abwahl von Unions-Fraktionschef Volker Kauder schwand
fraktionsintern die Unterstützung für Krings. Außerdem opponierten die
Grünen, die für die Zweidrittelmehrheit gebraucht wurden. Sie fanden einen
direkten Wechsel von der Regierungsbank – damals war Krings
Innenstaatssekretär – nach Karlsruhe unpassend.
Statt Krings wurde dann Unions-Fraktions-Vize Stephan Harbarth gewählt,
zunächst zum Vizepräsidenten und 2020 auch zum Präsidenten des
Bundesverfassungsgerichts.
## AKK gegen Krings
Nun könnte Krings eine weitere Schlappe drohen. Denn für den KAS-Chefposten
kandidiert auch Annegret Kramp-Karrenbauer. Die 63-jährige Saarländerin,
die meist AKK genannt wird, war Ministerpräsidentin des Saarlands,
Generalsekretärin und Bundesvorsitzende der CDU und
[3][Verteidigungsministerin unter Angela Merkel.]
Mit diesem Hintergrund und ihrer Bekanntheit gilt sie vielen fast als
Idealbesetzung für den Stiftungsvorsitz. Vorgeschlagen hat sie
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa, die selbst Teil der
Mitgliederversammlung ist. Unterstützung kommt von Thomas Sternberg, früher
CDU-Landtagsabgeordneter in NRW und lange Präsident des Zentralkomitees der
deutschen Katholiken.
## Keine Richtungsentscheidung
Eine Richtungsentscheidung sei die Wahl nicht, heißt es nicht nur aus der
Stiftung selbst. Zwar ist Krings ein dezidiert konservativer Kandidat, doch
als Anti-Merz-Kandidatin taugt AKK nicht, auch wenn sie ihn einst in einer
Kampfabstimmung um den Parteivorsitz schlug. Auch AKK ist
gesellschaftspolitisch eher konservativ aufgestellt, in der
Migrationspolitik hat sie sich von Merkel abgesetzt.
Es geht am Freitag also eher um eine Machtfrage. Wird AKK gewählt, ist das
für Merz’ Autorität eine Niederlage – und es wäre nicht die erste. Es ka…
sogar sein, dass diese Frage am Ende den Ausschlag gibt.
19 Dec 2025
## LINKS
[1] /Krings-gegen-Kramp-Karrenbauer/!6132136
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[3] /Annegret-Kramp-Karrenbauer-im-Interview/!5714247
## AUTOREN
Christian Rath
Sabine am Orde
## TAGS
Kanzler Merz
Konrad-Adenauer-Stiftung
AKK
Annegret Kramp-Karrenbauer
Konservatismus
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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