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# taz.de -- Tote und Verletzte im Straßenverkehr: Leicht steigende Tendenz
> Die Zahl der Menschen, die im Straßenverkehr getötet oder verletzt
> wurden, steigt wieder leicht an. Das muss nicht sein, sagen Experten.
Bild: Unweit von Waren (Müritz): An diesem Ort starben in den zurückliegenden…
2.810 Menschen werden 2025 bis Jahresende auf deutschen Straßen gestorben
sein. Damit wird ihre Zahl in diesem Jahr voraussichtlich leicht steigen,
schätzt das Statistische Bundesamt auf Basis vorliegender Daten für den
Zeitraum von Januar bis September. Im Jahr 2024 kamen 2.770 Menschen ums
Leben.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) [1][fordert angesichts der Zahlen
mehr Engagement seitens der Politik]. „Die neuen Zahlen erschüttern mich
zutiefst. Tödliche Verkehrsunfälle sind kein Schicksal, sondern leider auch
ein Ergebnis fehlender politischer Entscheidungen“, sagte DVR-Präsident
Manfred Wirsch. „Bund, Länder und Kommunen haben kein Erkenntnisproblem –
sondern ein Umsetzungsproblem.“
Dabei sei es mit der Novellierung der Straßenverkehrsordnung „viel, viel
einfacher geworden, Tempo 30 anzuordnen“, sagte Ragnhild Soerensen von der
Organisation Changing Cities. Für die Verkehrssicherheit sei das
entscheidend. „Die Aufgabe ist, die Prioritäten auf den Kopf zu stellen:
die Belange des Umweltverbundes, also Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehrs,
vorrangig anzugehen.“
Der Verkehrsclub ADAC weist darauf hin, dass der Anstieg der getöteten
Unfallopfer gegenüber dem Vorjahr im statistischen Schwankungsbereich liege
und zu gering sei, als dass man ihn bestimmten Vorkommnissen zuordnen
könnte. [2][Sorgen bereiten dem Club Fahrer von Pedelecs:] Auf sie
entfallen 42 Prozent aller Getöteten im Radverkehr.
In der Coronapandemie seien die Fahrleistungen stark zurückgegangen, damit
auch die Unfallzahlen. Nun stiegen die Fahrleistungen wieder, die
Verkehrstotenzahlen stagnierten jedoch. „Gemessen an der Fahrleistung lässt
sich somit sogar ein Rückgang darstellen“, so der ADAC. Ihr Ziel, die Zahl
der Verkehrstoten binnen dieser Dekade um 40 Prozent zu reduzieren,
erreiche die Bundesregierung so aber nicht.
Hoffnungen legt der Verkehrsclub auf Fahrzeug-Assistenzsysteme wie
Müdigkeitswarner oder „Totwinkel-Assistenten“ in Lkws. Sie sickerten
allerdings erst nach und nach in den Fahrzeugbestand ein und würden ihre
Wirkung daher mit den Jahren entfalten.
9 Dec 2025
## LINKS
[1] /Lehren-aus-der-Verkehrspolitik/!6131156
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## AUTOREN
Heike Holdinghausen
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Verkehr
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