| # taz.de -- Nach Strafe gegen X: EU geht gegen Google vor | |
| > Die EU-Kommission geht gegen Googles KI-Übersicht vor. Zuvor hatten Elon | |
| > Musk und Donald Trump der EU wegen einer Millionenstrafe gegen X gedroht. | |
| Bild: EU-Digitalgesetze: Nicht nur Google geht es an den Kragen | |
| afp/rtr/dpa/taz | Die EU-Kommission geht wegen der Nutzung anderer Websites | |
| für mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellte Suchergebnisse gegen Google | |
| vor. Die EU verdächtigt den US-Internetriesen Google, seine Künstliche | |
| Intelligenz rechtswidrig mit Online-Inhalten Dritter gefüttert zu haben. | |
| Der Konzern habe seine [1][Quellen für die KI-Übersicht in der Google-Suche | |
| nicht angemessen bezahlt] und seine KI mit Youtube-Videos trainiert. | |
| Bestätigen sich die Vorwürfe, droht Google ein hohes Bußgeld. | |
| In dem Verfahren geht es um die mithilfe von KI erstellte Übersicht, die | |
| seit einigen Monaten ganz oben in den Ergebnissen fast jeder Google-Suche | |
| auftaucht. Diese Übersicht basiert auf Inhalten, die im Internet frei | |
| verfügbar sind – etwa über das Online-Lexikon Wikipedia oder | |
| Nachrichtenseiten. | |
| Die EU-Kommission vermutet, Google nutze diese Daten, ohne den Inhabern der | |
| Websites „eine angemessene Vergütung zu zahlen und ohne ihnen die | |
| Möglichkeit zu geben, eine solche Nutzung ihrer Inhalte abzulehnen“. Hinzu | |
| komme, dass sich keine andere Website mit Google anlegen wolle: Alle | |
| [2][seien für ihr Geschäft darauf angewiesen], in der [3][Google-Suche] | |
| aufzutauchen. | |
| In den Brüsseler Ermittlungen geht es außerdem um den Videodienst Youtube, | |
| der ebenfalls zu Google gehört. Die Kommission vermutet, dass der Konzern | |
| auf Youtube hochgeladene Videos nutzt, um sein KI-Modell zu trainieren – | |
| ebenfalls ohne die Ersteller dafür zu bezahlen. Sie haben demnach keine | |
| Möglichkeit, dieser Nutzung zu widersprechen, wenn sie Youtube weiter | |
| nutzen wollen. | |
| Der Kommission geht es in dem Verfahren einerseits darum, dass die Urheber | |
| der Inhalte unfair behandelt werden. Zudem geht es um die Marktmacht | |
| Googles im Wettbewerb mit anderen KI-Anbietern, die ihre Modelle nicht mit | |
| Youtube-Videos füttern können. | |
| Eine Frist für die Ermittlungen gibt es nicht. Bestätigen sich die | |
| Vorwürfe, droht Google ein Bußgeld in Höhe von bis zu zehn Prozent des | |
| weltweiten Jahresumsatzes. Erst im September hatte die Kommission in einem | |
| anderen Fall [4][eine Strafe von fast drei Milliarden Euro gegen Google | |
| verhängt], damals ging es um das Geschäft mit Werbung. | |
| ## Trump droht wegen EU-Strafe gegen X | |
| Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump eine von der EU verhängte Strafe | |
| gegen die Plattform X des Milliardärs Elon Musk kritisiert. Die Strafe sei | |
| „fies“ („nasty one“) und er verstehe nicht, wie die EU diesen Schritt | |
| rechtfertigen könne, sagte Trump am Montag vor Reportern im Weißen Haus. | |
| „Europa muss sehr vorsichtig sein.“ | |
| Die EU-Behörden hatten X in der vergangenen Woche wegen Verstößen gegen die | |
| Vorschriften für Online-Inhalte zu einer Geldstrafe von 120 Millionen Euro | |
| verurteilt. Musk selbst hatte als Reaktion [5][die Abschaffung der EU | |
| gefordert]. Außenminister Marco Rubio hatte den Schritt der EU als Angriff | |
| auf amerikanische Unternehmen bezeichnet. | |
| Die [6][EU-Aufsicht begründete die Strafe gegen X unter anderem mit einem | |
| Verstoß gegen Transparenzpflichten]. EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen | |
| verteidigte die Strafe als verhältnismäßig und betonte, das Gesetz über | |
| digitale Dienste (DSA) habe „nichts mit Zensur zu tun“. Die Gesetze der EU | |
| zielten nicht auf eine bestimmte Nationalität ab. Man verteidige lediglich | |
| die eigenen digitalen und demokratischen Standards. | |
| 9 Dec 2025 | |
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