| # taz.de -- Weniger neue Solardächer: Bremsklotz Katherina Reiche | |
| > Die Wirtschaftsministerin will die bisherige Förderung von privaten | |
| > Photovoltaikanlagen beenden. Das sorgt schon jetzt für große | |
| > Verunsicherung. | |
| Bild: Es werden immer weniger Photovoltaikanlagen installiert | |
| Das geht auf das Konto von CDU-[1][Bundeswirtschaftsministerin Katherina | |
| Reiche]: Der Solarboom in Deutschland ist ins Stocken geraten. Weitaus | |
| weniger Eigenheimbesitzer:innen als in den vergangenen Jahren sind | |
| dazu bereit, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren zu lassen. | |
| Reiche will die [2][Förderung von privaten Solaranlagen] in Form der festen | |
| Vergütung für ins Netz gespeisten Strom abschaffen. Damit hat sie für eine | |
| massive Verunsicherung gesorgt – die mit den gesunkenen Absatzzahlen | |
| sichtbar wird. | |
| Der energiewendekritischen Reiche mag das ins Konzept passen. Aber für | |
| Klimabewusste ist die rückläufige Nachfrage nach Solaranlagen fürs Ein- | |
| oder Zweifamilienhaus eine schlechte Nachricht. Sollten sich immer weniger | |
| Eigentümer:innen unabhängiger von großen Konzernen machen können, | |
| gerät die Energiewende in Gefahr. Je mehr Menschen sich selbst mit Strom | |
| versorgen, desto besser fürs Klima und desto größer die Unabhängigkeit von | |
| autoritären Staaten, die fossile Energie nach Deutschland liefern. Schon | |
| bei [3][der Windkraft] läuft es nicht so gut, wie es sollte. Sollen die | |
| Klima- und die Ausbauziele für die Erneuerbaren erreicht werden, ist | |
| Nachjustieren nötig. Dazu gehören eine weitere Entbürokratisierung und das | |
| Recht auf einen schnellen Netzanschluss, um Wind- und Solaranlagen | |
| wirtschaftlich noch attraktiver zu machen. | |
| Aber so etwas ist von Ministerin Reiche nicht zu erwarten. Sie macht aus | |
| ihrer Skepsis gegenüber der Energiewende weg von Gas und Öl keinen Hehl. | |
| Der früheren Managerin eines fossilen Energiekonzerns geht der Ausbau der | |
| Erneuerbaren zu schnell. Kein Wunder also, dass sie ihn nicht vorantreibt, | |
| sondern sabotiert. | |
| Schon die Ankündigung über schlechtere Bedingungen für die private | |
| Stromerzeugung sorgt dafür, dass Bürger:innen lieber nicht in | |
| Solaranlagen investieren. Wird die Förderung tatsächlich kassiert, wird ein | |
| noch viel herberer Markteinbruch folgen. Deshalb darf das nicht geschehen. | |
| Union und SPD haben renommierte Klimapolitiker:innen. Sie sind jetzt am | |
| Zug. | |
| 9 Dec 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Wirtschaftsministerin-Katherina-Reiche/!6103133 | |
| [2] /Bedrohte-private-Solar-Foerderung-/!6102922 | |
| [3] /Windkraft/!t5010089 | |
| ## AUTOREN | |
| Anja Krüger | |
| ## TAGS | |
| Energiewende in Gefahr | |
| Energiewende | |
| Photovoltaik | |
| Katherina Reiche | |
| Reden wir darüber | |
| Social-Auswahl | |
| Energiewende in Gefahr | |
| Hamburg | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Streit um das Heizungsgesetz: Bezeichnend für die Regierung | |
| Union und SPD sind sich uneins über die Zukunft des Heizungsgesetzes. Das | |
| Gezerre ist Gift für Investitionsentscheidungen, auch von Privatleuten. | |
| Klimaschutz bei Mietshäusern: Solarstrom? Geht doch! | |
| In Hamburg finanziert ein Vermieter seinen Mieter:innen ihre | |
| Solaranlagen. Die sparen Geld, er verdient langfristig – die Energiewende | |
| kommt voran. |