| # taz.de -- US-Friedensinstitut wird umbenannt: Willkommen am Donald J. Trump I… | |
| > Erst wollte der US-Präsident das Institute of Peace schließen. Jetzt hat | |
| > das US-Außenministerium eine andere Lösung gefunden: eine Namensänderung. | |
| Bild: Der neue Schriftzug ist schon angebracht am neuen „Donald J. Trump Inst… | |
| ap/afp | Der bei der Vergabe des Friedensnobelpreises leer ausgegangene | |
| US-Präsident Donald Trump hat das US-Institute of Peace nach sich selbst | |
| benannt. Die gemeinnützige Denkfabrik, die sich auf Friedensinitiativen | |
| konzentriert, sei in Donald J. Trump Institute of Peace umbenannt worden, | |
| teilte das US-Außenministerium am Mittwoch (Ortszeit) mit. Es gehe darum, | |
| „den größten Dealmaker in der Geschichte unseres Landes“ zu ehren. Um die | |
| Kontrolle des Instituts tobt seit Monaten ein juristischer Streit. Der neue | |
| Name wurde auch gleich an dem Gebäude angebracht. | |
| „Das United States Institute of Peace war einst eine aufgeblähte, nutzlose | |
| Einrichtung, die 50 Millionen Dollar pro Jahr verschlang, aber keinen | |
| Frieden schaffte“, sagte Trumps Sprecherin Anna Kelly. „Jetzt wird das | |
| Donald J. Trump Institute of Peace, das ebenso schön wie treffend nach | |
| einem Präsidenten benannt ist, der acht Kriege in weniger als einem Jahr | |
| beendet hat, als eindrucksvolle Erinnerung daran dienen, was eine starke | |
| Führung für die globale Stabilität leisten kann.“ Sie fügte hinzu: | |
| „Herzlichen Glückwunsch, Welt!“ | |
| ## Institut soll Schauplatz für Vertragsunterzeichnung werden | |
| Der Name des Instituts war auf dessen Webseite am Donnerstag unverändert, | |
| doch prangte unter dem Logo die Ankündigung, dass Trump dort [1][am | |
| gleichen Tag ein „historisches Friedensabkommen“ zwischen der | |
| Demokratischen Republik Kongo und Ruanda] unterzeichnen werde. Dazu würden | |
| die Präsidenten Félix Tshisekedi und Paul Kagame, sowie Vertreter weiterer | |
| Staaten erwartet. | |
| Trump [2][hat Monate damit zugebracht], sich selbst für den | |
| Friedensnobelpreis zu empfehlen, weil er reihenweise Konflikte beigelegt | |
| habe. Die diesjährige Auszeichnung geht jedoch [3][an die venezolanische | |
| Oppositionspolitikerin María Corina Machado] und wird kommende Woche | |
| überreicht. Trump hat Angriffe auf mutmaßliche Drogenschiffe vor der Küste | |
| Venezuelas angeordnet und wiederholt angedeutet, dass Angriffe auf dem | |
| Festland bevorstehen könnten, was eine Kriegshandlung wäre. | |
| ## Juristischer Streit um das Institut noch nicht abgeschlossen | |
| Auch die Übernahme des US-Institute of Peace verlief unfriedlich. Trump | |
| entließ im Frühjahr Vorstand und Personal und übertrug den Hauptsitz einer | |
| Bundesverwaltung. Ein Bundesrichter machte die Übertragung rückgängig. Ein | |
| Berufungsgericht hob diese Entscheidung im Mai aber wieder auf. Der Anwalt | |
| der abgesetzten Institutsleitung, George Foote, betonte, „die bewaffnete | |
| Übernahme durch die Regierung“ sei illegal. Das Urteil sei nur ausgesetzt. | |
| Die Umbenennung mache die Sache nur noch schlimmer. | |
| Das Institut war 1984 vom damaligen Präsidenten Ronald Reagan gegründet | |
| worden. Es wird vom Kongress finanziert und war bislang eine unabhängige | |
| gemeinnützige Organisation. Unter früheren Präsidenten arbeitete es ähnlich | |
| wie eine Denkfabrik und beschäftigte Wissenschaftler und Experten für | |
| internationale Beziehungen. Das Institut hat die Aufgabe, den Frieden zu | |
| fördern und Konflikte zu verhüten und zu beenden, wobei es außerhalb der | |
| üblichen Kanäle wie dem Außenministerium arbeitet. Es war in 26 | |
| Konfliktgebieten tätig, darunter Pakistan, Afghanistan, Mali und Burkina | |
| Faso, als Trumps Regierungseffizienztruppe Doge seine Tätigkeit beendete. | |
| 4 Dec 2025 | |
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