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# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Geheimgespräche mit Moskau
> Trumps „Friedensplan“ sieht Gebietsverzicht und eine verkleinerte
> ukrainische Armee vor. Wie weit kommen die USA den russischen Forderungen
> entgegen?
Bild: Menschen vor einem Häuserblock in Ternopil, der am Mittwoch von einer ru…
afp | Die USA haben der Ukraine einen Vorschlag zur Beendigung des
russischen Angriffskrieges übermittelt, der Maximalforderungen Russlands zu
enthalten scheint. Wie ein ranghoher ukrainischer Vertreter am Mittwoch der
Nachrichtenagentur AFP sagte, sieht der Plan vor, dass die Ukraine die Krim
und weitere von Russland kontrollierte Gebiete abtritt sowie ihre Armee
deutlich verkleinert. Bei einem noch weitergehenderen Gebietsverzicht wäre
[1][US-Präsident Donald Trump] laut dem Portal Axios zu
Sicherheitsgarantien für Europa bereit. Derweil wurden bei einem russischen
Angriff im Westen der Ukraine mehr als zwei Dutzend Menschen getötet.
Nach AFP-Informationen ist in dem US-Plan von der „Anerkennung der Krim und
anderer von Russland besetzter Gebiete“ die Rede. Zudem solle Kiew seine
Armee auf 400.000 Soldaten verkleinern. Der Plan sieht außerdem vor, dass
die Ukraine alle Langstreckenwaffen abgibt.
Der Plan scheint somit Russlands Maximalforderungen zu enthalten. Kiew
hatte immer wieder darauf verwiesen, dass Moskaus Forderungen hinsichtlich
der Gebietsabtretungen inakzeptabel seien und einer Kapitulation
gleichkämen.
## Trump will Sicherheitsgarantien geben
Das Portal Axios berichtete zudem unter Berufung auf einen US-Beamten,
Trump sei zu US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Europa gegen
zukünftige russische Aggressionen bereit. Voraussetzung sei allerdings,
dass Russland auch Teile der Ostukraine zugeschlagen bekomme, die es bisher
nicht kontrolliere. Axios und andere US-Medien hatten zuvor über
Geheimgespräche zwischen Moskau und Washington und einen 28-Punkte-Plan für
Frieden in der Ukraine berichtet.
Der ukrainische Vertreter ließ Zweifel an dem Plan erkennen: Es sei
„unklar“, was Russland im Gegenzug für die Zugeständnisse tun solle. Zudem
wisse die Regierung in Kiew nicht, ob der Vorschlag wirklich von Trump
stamme oder von seinem Umfeld.
Das Weiße Haus äußerte sich zunächst nicht zu dem Plan. Auch Kreml-Sprecher
Dmitri Peskow lehnte einen Kommentar ab. „Es gibt nichts Neues, worüber wir
Sie informieren können“, antwortete er auf eine Journalistenfrage zu dem
Axios-Bericht.
## Deutschland weiß von nichts
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) zufolge wurde Deutschland von den
USA bisher „nicht gebrieft“. Er verwies mit Blick auf den russischen
Staatschef Wladimir Putin auf die „laufenden Anstrengungen aller
internationalen Partner, endlich dafür zu sorgen, dass Präsident Putin an
den Verhandlungstisch kommt“.
Die russischen Streitkräfte [2][kontrollieren derzeit etwa ein Fünftel des
ukrainischen Territoriums]. Moskau hatte die ukrainische
Schwarzmeerhalbinsel Krim bereits 2014 annektiert. Im September 2022
erklärte Russland Donezk und Luhansk sowie die Regionen Cherson und
Saporischschja für annektiert. Große Teile dieser Regionen werden von
Russland kontrolliert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hielt sich am Mittwoch zu
Gesprächen in der Türkei auf. Vertreter der USA oder Russlands waren bei
dem Treffen zwischen Selenskyj und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip
Erdogan nicht anwesend.
## Rege Pendeldiplomatie
Von ukrainischer Seite hatte es zunächst geheißen, dass Selenskyj auch den
US-Sondergesandten Steve Witkoff treffen würde. Am Mittwoch kam jedoch ein
Dementi aus dem US-Außenministerium.
Derweil reiste der hochrangige Pentagon-Vertreter Daniel Driscoll nach
Kiew, um mit ukrainischen Regierungsvertretern über eine Beilegung des
Krieges zu sprechen, wie der US-Sender CBS News unter Berufung auf das
US-Militär berichtete. Der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrskyj
bezeichnete das Treffen mit der US-Delegation als „produktiv“.
Im Präsidentschaftswahlkampf hatte US-Präsident Donald Trump behauptet, er
könne den Ukraine-Krieg „in 24 Stunden“ beenden. Seitdem liefen jedoch
mehrere seiner Initiativen ins Leere. Kritiker werfen dem 79-Jährigen einen
[3][Schlingerkurs zwischen Moskau und Kiew] vor.
## Ukrainische Städte weiter unter Beschuss
Die russische Armee setzte ihre [4][Angriffe auf ukrainische Städte]
derweil mit unverminderter Härte fort, darunter Charkiw, Lwiw,
Iwano-Frankiwsk, Ternopil. Der staatliche ukrainische Rettungsdienst
erklärte, in Ternopil seien 26 Menschen getötet worden, darunter drei
Kinder. Weitere 92 Menschen seien verletzt worden, darunter 18 Kinder.
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk zeigte sich „entsetzt“ über die Za…
der zivilen Opfer.
20 Nov 2025
## LINKS
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