Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Proteste gegen AfD-Jugend: Berliner Unis verhindern Treffen der Stu…
> Mobi-Veranstaltungen gegen die Neugründung der AfD-Jugend werden an zwei
> Berliner Unis kurzfristig abgesagt. Zuvor gab es Druck durch die AfD.
Bild: Werbung für eine Vollversammlung im Dezember 2024 – damals noch ungest…
Für die „Studis gegen Rechts“ sollte es der große Tag der Mobilisierung
werden. An allen drei Berliner Universitäten hatten sie am
Mittwochnachmittag zu Aktionskonferenzen eingeladen. Ihr Ziel: Mit
möglichst vielen Menschen nach Gießen zu fahren, um am letzten
Novemberwochenende zusammen mit dem Bündnis Widersetzen die Gründung eines
neuen AfD-Jugendverbandes zu stören. Dutzende Busse sind allein aus Berlin
organisiert, um mehrere tausend Menschen zu dem Protest zu bringen.
Insgesamt [1][erwartet die Stadt bis zu 60.000 Demonstrant:innen].
Doch den Aktivist:innen zufolge haben Freie Universität (FU) und die
Humboldt-Universität (HU) die Konferenzen kurzfristig abgesagt – „auf
Bestreben der AfD“, wie ein Sprecher der Gruppe zur taz sagte.
Die HU bestätigte das der taz auf Anfrage: „Die AfD hat sich in einem
Schreiben bei der HU über die geplante Aktionskonferenz beschwert.“
Rechtliche Schritte seien „in dem Schreiben nicht angedrot worden“. Die
Universität weist darauf hin, dass sie für die Veranstaltung „nie Räume
zugesagt“ habe.
Die Freie Universität bestätigte auf taz-Anfrage die Raumabsage. Grund
dafür sei, dass die studentische Gruppe „nicht angegeben“ habe, „dass es
sich um eine Veranstaltung handelt, die sich explizit gegen eine politische
Partei richtet“. Dies verstoße gegen die „parteipolitische Neutralität
einer Hochschule“. Bei der Anmeldung hätte die Gruppe falsche Angaben
gemacht. Dass die Universität von der AfD juristisch unter Druck gesetzt
worden sei, bestätigte die FU nicht.
## Nur unter Auflagen an der TU
Lediglich die Veranstaltung an der Technischen Universität im Hauptgebäude
um 17:30 Uhr konnte stattfinden. In einem rappelvollen Hörsaal nahmen
hunderte Studierende daran teil. Zuvor waren von der TU aber Auflagen
erlassen worden, die etwa vorgeben sollen, dass „keine parteipolitischen
Äußerungen“ erlaubt seien – also etwa solche gegen die AfD, wie die „St…
gegen Rechts“ sagten.
Die TU erklärte, den Raum für „demokratische Meinungsäußerung“ zur
Verfügung gestellt zu haben. Darüber hinaus hieß es: „Wir haben
ausführliche Gespräche mit Mitgliedern des Vereins geführt und auf das
Neutralitätsgebot der Universität hingewiesen. Die TU Berlin hat die
Veranstaltung juristisch prüfen lassen und begleitet die Veranstaltung u.a.
durch das Awareness-/Deeskalationsteam der TU Berlin.“
## Angriff auf Meinungsfreiheit
Dass die Veranstaltungen abgesagt worden, sei „ein krasser Schritt, mit dem
versucht wird, die politische Meinungsfreiheit und den Schutz unserer
Demokratie und Wissenschaftsfreiheit an den Universitäten im Sinne der
Agenda der AfD zu zensieren“, heißt es in einer Mitteilung der „Studis
gegen Rechts“. Die AfD wolle „den Grundstein für politische Einflussnahme
und Zensur an unseren Unis legen“, heißt es dort weiter. „Wir sehen in den
USA bereits, wohin das frühen kann.“
Die antifaschistische Bewegung an den Universitäten hatte sich im Frühjahr
2024 [2][nach Bekanntwerden des Potsdamer Geheimtreffens formiert]. Gruppen
gibt es bundesweit, in Berlin an den drei großen Unis sowie der
Alice-Salomon-Hochschule, der Hochschule für Technik und Wirtschaft und der
Berliner Hochschule für Technik. Ihre ersten Vollversammlungen an TU, HU
und FU hatten die Studis, die dem Studierendenverband der Linkspartei SDS
nahestehen, im Dezember vergangenen Jahres organisiert. Auch damals ging es
um die Mobilisierung zum Protest: gegen den AfD-Bundesparteitag im
sächsischen Riesa.
Anmerkung der Redaktion: Der Text wurde aktualisert und um die
Stellungnahmen von HU und TU erweitert.
12 Nov 2025
## LINKS
[1] /AfD-Jugend-gruendet-sich-in-Giessen-neu/!6117457
[2] /Neue-Bewegung-Studis-gegen-Rechts/!6051822
## AUTOREN
Timm Kühn
Erik Peter
## TAGS
Schwerpunkt Antifa
Schwerpunkt AfD in Berlin
Junge Alternative (AfD)
Freie Universität Berlin
Antifaschismus
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Anti-AfD-Proteste
## ARTIKEL ZUM THEMA
Proteste gegen AfD-Jugend: Brandgefährliche Neutralität
Die Absage einer Veranstaltung der Studis gegen rechts in Berlin ist eine
Zäsur. Proteste gegen den Faschismus drohen von Unis verwiesen zu werden.
AfD-Jugend gründet sich in Gießen neu: Bundesweite Mobilisierung gegen Höcke…
In Gießen will sich Ende November die AfD-Jugend neu gründen. Vieles
spricht dafür, dass es ultraradikal wird. Ein breites Bündnis plant
Blockaden.
Protest gegen AfD-Parteitag in Riesa: Am „Bunten Finger“ kommt niemand vorb…
Tausende waren am Wochenende in Riesa, um den Parteitag der AfD zu
verhindern. Auch aus Hamburg starten elf voll besetzte Busse. Ziel: eine
Kreuzung.
Neue Bewegung Studis gegen Rechts: Vom Hörsaal auf die Straße
An vielen Universitäten haben sich Ortsgruppen der „Studis gegen Rechts“
gegründet. In Riesa gehen sie gegen den AfD-Bundesparteitag auf die Straße.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.