| # taz.de -- Bundeshaushalt 2026: Hilfsorganisationen fordern mehr Geld für Ent… | |
| > Zuletzt wurde bei humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit stetig | |
| > gekürzt. Das will auch die aktuelle Regierung nicht rückgängig machen. | |
| Bild: Protest gegen Kürzungen bei der Entwicklungshilfe vor dem Bundestagin Be… | |
| Mit einem riesigen Bumerang haben am Montag Mitglieder von 16 | |
| Hilfsorganisationen vor dem Bundestag gegen die Einsparungen bei | |
| humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit im Haushalt 2026 | |
| demonstriert. Die Botschaft: Die Kürzungen kommen als Krisen zurück. | |
| „Wenn Hilfe ausbleibt, verschärfen sich Konflikte – etwa in Syrien, [1][im | |
| Sudan], aber auch in Burkina Faso, Mali oder Somalia. Es liegt im Interesse | |
| Deutschlands und Europas, das zu verhindern“, erklären die Organisationen | |
| in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Teil der Aktion sind unter anderem | |
| die Welthungerhilfe, Caritas international, Diakonie Katastrophenhilfe, | |
| Misereor und Save the Children Deutschland. | |
| Die Welthungerhilfe müsse aufgrund der Kürzungen Unterstützung etwa in Mali | |
| und Niger zurückfahren, erklärt Justyna Szambelanm, Referentin für | |
| Entwicklungszusammenarbeit bei der Hilfsorganisation, der taz. „Das heißt, | |
| wir können weniger Menschen erreichen“. Besonders betroffen seien | |
| vulnerable Personen, wie alleinerziehende Frauen. Für sie würde es | |
| schwerer, an Nahrung für ihre Kinder zu kommen. „Die Folgen der | |
| Unterernährung in der Kindheit bleiben ein Leben lang“, sagt Szambelanm. | |
| Bei Ausbleiben von Unterstützung griffen Menschen auf andere | |
| Bewältigungsstrategien zurück, verkaufen etwa ihre letzten produktiven | |
| Mittel wie Kleinvieh und würden noch verwundbarer. Andere wiederum würden | |
| sich gewalttätigen Gruppen anschließen. Damit steige das Konfliktpotenzial. | |
| ## „Deutschland profitiert von Entwicklungszusammenarbeit“ | |
| „Deutschland profitiert von der Entwicklungszusammenarbeit“, sagt | |
| Szambelanm. „Es ist ein wichtiges Instrument, um strategische | |
| Partnerschaften mit dem Globalen Süden aufzubauen – was ja auch ein | |
| Anliegen der Bundesregierung ist.“ Entwicklungsgelder gehen globale | |
| Herausforderungen an, „die uns alle betreffen“, sagt Szambelanm. Es gehe um | |
| Themen „wie Klimaschutz und -anpassung, Vorbeugung von Pandemien und | |
| Krankheiten, stabile Lieferketten“. | |
| Am Donnerstag findet die Bereinigungssitzung im Haushaltsausschuss statt, | |
| hier können letzte Änderungen vorgenommen werden. Der Ausschuss beschließt | |
| dann den finalen Entwurf für den Haushalt 2026, der Ende November vom | |
| Bundestag angenommen werden soll. | |
| Die Mittel des Bundesentwicklungsministeriums wurden seit vier Jahren | |
| kontinuierlich gekürzt. [2][2025 sank der Etat im Vergleich zu 2022 um ein | |
| Drittel] auf 9,9 Milliarden Euro. Auch das Budget für humanitäre Hilfe beim | |
| Auswärtigen Amt wurde im Vergleich zu 2022 um 60 Prozent gekürzt und liegt | |
| nunmehr bei rund 1 Milliarde Euro. | |
| 2026 sind zwar keine weiteren Kürzungen geplant, Hilfsorganisationen | |
| fordern aber eine Korrektur der bisherigen Einsparungen. Für humanitäre | |
| Hilfe sollen demnach 2,5 Milliarden Euro und im Etat des | |
| Entwicklungsministerium 11,2 Milliarden Euro bereitgestellt werden. | |
| 10 Nov 2025 | |
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| [1] /Schwerpunkt-Krieg-in-Sudan/!t5930698 | |
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| ## AUTOREN | |
| Leila van Rinsum | |
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