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# taz.de -- Venezuela und Kolumbien: Trump droht mit Ausweitung der Angriffe
> Nach einem neuen Schlag gegen ein angebliches Schmugglerboot schicken die
> USA ihren größten Flugzeugträger in die Karibik. Will Trump Krieg gegen
> Venezuela?
Bild: Auf dem Weg in die Karibik: Ein Kampfjet F-18 an Bord des Flugzeugträger…
taz | Die Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und den
südamerikanischen Ländern Venezuela und Kolumbien ist aufgrund anhaltender
Militärschläge gegen mutmaßliche Drogenschmuggler-Boote in der Karibik seit
Wochen mehr als angespannt. US-Präsident Donald Trump droht trotzdem mit
einer Ausweitung der Angriffe. Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro
bezichtigt die US-Regierung derweil, einen neuen Krieg zu fabrizieren.
Die rechtliche Grundlage für die US-Angriffe sowie die genauen Ziele der
US-Regierung sind auch nach dem zehnten Angriff auf ein Boot in der Karibik
nicht vollständig klar. Die Trump-Regierung behauptet, dass mit den
Militärschlägen der Schmuggel von illegalen Drogen in die USA gestoppt
werden soll.
Am Freitag verkündete US-Verteidigungsminister Pete Hegseth den bislang
letzten Angriff. Dabei wurden sechs Menschen getötet. Hegseth schrieb in
einem Post auf X, die Angriffe gegen „Drogenterroristen“ würden
weitergehen. „Wir werden sie finden und töten, bis die Bedrohung für das
amerikanische Volk gebannt ist.“
Dieser letzte Angriff auf ein angebliches Schmugglerboot hat die Todeszahl
auf 43 erhöht. Nur wenige Stunden später verkündete das
US-Verteidigungsministerium, dass ein Flugzeugträger-Angriffskommando in
die Karibik entsandt worden sei, um die Militäroperationen gegen
„transnationale Verbrecherorganisationen“ und den „Drogenterrorismus“ zu
unterstützen.
## Demokraten und Republikaner üben Kritik
Angeführt wird das Angriffskommando vom amerikanischen Flugzeugträger
„Gerald R. Ford“. Benannt nach einem ehemaligen US-Präsidenten, ist es der
größte Flugzeugträger in der US-Marine und ist aktuell im Mittelmeer
stationiert. Zum Angriffskommando gehören neben dem Flugzeugträger auch
drei Zerstörer.
Die Einberufung des Flugzeugträger-Kommandos ist die jüngste Eskalierung
der Situation und folgt den Aussagen des US-Präsidenten, dass in Zukunft
auch Militärschläge auf Ziele in Venezuela folgen könnten.
„Als Nächstes sind Ziele auf dem Land dran. … Wir könnten uns an den Senat
wenden; wir könnten uns an den Kongress wenden und ihnen davon erzählen,
aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit ein Problem hätten“,
sagte Trump am Donnerstag auf die Frage, ob seine Regierung den US-Kongress
um Befugnis für die anhaltenden Angriffe bitten würde.
Sowohl Demokraten als auch einige Republikaner haben die Militärschläge
gegen die [1][mutmaßlichen Schmugglerboote] öffentlich kritisiert. Der
republikanische Senator Rand Paul sagte, dass die Angriffe „gegen sämtliche
Traditionen“ verstoßen würden. „(Die Regierung) muss Beweise vorlegen. All
diese Menschen wurden in die Luft gesprengt, ohne dass wir ihre Namen
kannten und ohne, dass es irgendwelche Beweise für ein Verbrechen gab“,
sagte der Senator aus Kentucky gegenüber NBC’s Meet the Press.
## Regimewechsel?
Militärexperten und andere politische Beobachter werfen der Trump-Regierung
vor, dass der angebliche Kampf gegen illegale Drogen ein Vorwand sein,
[2][um den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro zu stürzen].
Da sich der US-Kongress aufgrund des anhaltenden Regierungs-Shutdowns in
einer Pause befindet, sind aktuell keine Anhörungen zum Thema terminiert.
Auch werfen Demokraten ihren republikanischen Kollegen vor, dass sie ihre
Aufsichtsfunktion gegenüber der Regierung vollkommen aufgegeben haben.
Trump wollte bereits während seiner ersten Amtszeit Maduro auf
diplomatischem Weg stürzen. Der 79-jährige Republikaner bezeichnete Maduro
in der Vergangenheit als einen Drogenboss. Die US-Regierung hat zudem eine
Belohnung von 50 Millionen Dollar für Informationen ausgeschrieben, die zu
dessen Festnahme führen könnten. Maduro warf den USA im Gegenzug vor, einen
„neuen ewigen Krieg“ anzustreben.
Die aktuelle Vorgehensweise der US-Regierung hat auch die diplomatische
Beziehung zu Kolumbien negativ beeinträchtigt, nachdem auch kolumbianische
Boote angegriffen wurden und kolumbianische Staatsbürger getötet wurden.
Kolumbien erklärte vergangene Woche, dass man seinen Botschafter aus
Washington abziehen werde.
26 Oct 2025
## LINKS
[1] /Angeblicher-Kampf-gegen-Drogenhandel/!6122255
[2] /Die-USA-und-Lateinamerika/!6122068
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
Venezuela
Kolumbien
Drogenschmuggel
Donald Trump
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