Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Autobahn A100 in Berlin: Verlängerung ist noch lange nicht vom Tis…
> Auch nach der vermeintlichen Herabstufung durch den Bund sei die
> A100-Verlängerung noch nicht abgewendet, warnen Gegner. Neue Proteste
> sind geplant.
Bild: Roter Teppich für die Blechlawine: Stau am Ende des 16. Bauabschnitts de…
Berlin taz | Die Bürger*inneninitiative A100 rechnet weiterhin
damit, dass der Bund die Verlängerung der [1][umstrittenen Stadtautobahn in
Berlin] vorantreiben will – trotz einer vermeintlichen Herabstufung des
sogenannten 17. Bauabschnitts in der Prioritätenliste der zuständigen
Autobahn GmbH. „Aus unserer Sicht hat sich der Zeitplan nicht verändert.
Wir bleiben wachsam und kämpfen weiter gegen den Neubau der Stadtautobahn
mitten durch unsere Kieze“, sagte Briti Beneke von der Initiative am
Mittwoch.
Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass die Autobahn GmbH die
A100-Verlängerung über die Spree und durch die Ortsteile Friedrichshain und
Lichtenberg in ihrem aktuellen Finanzierungs- und Realisierungsplan bis
2029 nicht mehr unter dem Punkt „neu zu beginnende Projekte“ führt, für d…
„bestandskräftiges Baurecht“ erwartet wird. Stattdessen wurde der
Bauabschnitt in die Kategorie „weitere wichtige Planungsprojekte“
verschoben.
Einen Zeitplan gibt es damit offiziell nicht mehr. Dutzende andere
Bauvorhaben bundesweit werden als wichtiger eingestuft. Das betrifft auch
die Zuteilung von Geldern.
Für Briti Beneke und die Bürger*inneninitiative A100 ist das aber
kein Grund zum Aufatmen: „Mit einem Baurecht vor 2030 war schon länger
nicht mehr zu rechnen, das wird in dem neuen Plan nur bestätigt.“ Der 17.
Bauabschnitt sei momentan in der Vorplanung, Ergebnisse solle es bis Ende
des Jahres geben. „Danach wird es in die technische Detailplanung und die
Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens gehen“, so Beneke.
## Faktisch keine Herabstufung
Mit dem Planfeststellungsverfahren rechnet die Autobahn GmbH ab dem Jahr
2027, es dürfte mindestens zwei Jahre dauern. Nach Einschätzung der
Initiative wäre das Bauvorhaben also ohnehin nicht in den aktuellen
Finanzierungs- und Realisierungsplan der Gesellschaft bis 2029 gefallen –
und hat damit faktisch auch keine Herabstufung der Priorität erfahren.
„Vielmehr scheint dieser Baustopp aus dem Bundesverkehrsministerium auch
nur Taktik zu sein, um noch mehr Geld für Autobahnbau im nächsten Haushalt
zu bekommen“, sagte Beneke. Die Bundesregierung verständige sich zurzeit
darauf, mehr Flexibilität bei der Nutzung des Sondervermögens für
Autobahnneubau möglich zu machen.
Erst Ende August war der 16. Bauabschnitt der A100 nach zwölf Jahren
Bauzeit [2][unter Protesten von Anwohner*innen freigegeben worden]. Er
führt auf etwa drei Kilometern von Neukölln nach Treptow und kostete rund
720 Millionen Euro. Schon kurz nach der Eröffnung musste [3][aufgrund
massiver Staus rund um die Einmündung am Treptower Park] die
Verkehrsführung angepasst werden.
Der anschließende 17. Bauabschnitt der A100 ist bereits im
Bundesverkehrswegeplan vorgesehen. Er soll die Spree parallel zur
Elsenbrücke in Treptow queren – ob auf einer Brücke oder in einem Tunnel,
ist unklar –, und in Friedrichshain unterirdisch unter dem Bahnhof Ostkreuz
hindurchführen. Dann soll die Trasse neben der Ringbahn durch Lichtenberg
verlaufen und an der Grenze zu Prenzlauer Berg in die Storkower Straße
einmünden. Das Bundesverkehrsministerium schätzte die Kosten dafür auf rund
1,1 Milliarden Euro.
Das Vorhaben steht seit Langem in der Kritik. In der Landespolitik
unterstützt derzeit nur noch die Berliner CDU das Bauprojekt. Am 18.
Oktober will unter anderem die Initiative A100 gegen den weiteren Ausbau
der Autobahn protestieren.
24 Sep 2025
## LINKS
[1] /A100/!t5329473
[2] /Proteste-gegen-A-100-Eroeffnung/!6109690
[3] /Berliner-Stadtautobahn-A100/!6107706
## AUTOREN
Hanno Fleckenstein
## TAGS
A100
Friedrichshain-Kreuzberg
Treptow-Köpenick
Verkehrspolitik
Autobahnbau
Social-Auswahl
Antje Kapek
Schwerpunkt Stadtland
A100
## ARTIKEL ZUM THEMA
Verkehrsprobleme am Treptower Park: Ein Vorführeffekt und allerlei Simulationen
Ein Ortstermin mit grünen Politikerinnen an der neuen Anschlussstelle der
A100 in Treptow hat nicht ganz den erhofften Nutzen.
Berliner Stadtautobahn: Da kann sich mehr bewegen als ein Stau
Wenn auf der neuen Straße nur Staus drohen, kann man sie doch besser gleich
anders nutzen. Wieso sollte die Stadt sich nicht auch ohne Auto dran
freuen?
Berliner Stadtautobahn A100: Doch lieber für Fahrräder öffnen?
Nach ein paar Tagen im Betrieb sehen sich die KritikerInnen der
A100-Verlängerung schon bestätigt. Chaos herrscht bisher aber nur
punktuell.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.