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# taz.de -- Solarstrom für Mietshäuser: Chance für eine soziale Energiewende
> Technisch ist Solarstrom für Mietshäuser möglich, doch der politische
> Wille fehlt. Man sollte sich daher von der Bürokratie nicht abschrecken
> lassen.
Bild: Mieter:innen sind vom kostengünstigen Solarstrom bisher abgeschnitten
Die Energiewende ist in Verruf geraten. Diverse Kampagnen von rechts und
der fossilen Lobby haben dafür gesorgt, dass viele Menschen den Ausstieg
aus den fossilen Energien sehr viel kritischer sehen als unmittelbar nach
dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der daraufhin einsetzenden
Preisexplosion bei Gas und Strom.
Aber eines ist geblieben: [1][der Wunsch vieler, Solarstrom zu beziehen],
sehr gerne auf dem eigenen Dach produziert. Photovoltaik, die ökologischste
und klimafreundlichste Form der Stromerzeugung, ist ungebrochen populär.
Viele Eigentümer:innen von Ein- oder Zweifamilienhäusern haben deshalb
bereits eine Anlage auf dem Dach.
Für Mieter:innen ist die Sache bislang schwierig, dabei würden viele
gerne ebenfalls hausgemachten Strom verbrauchen. [2][Eine Studie des
Instituts der deutschen Wirtschaft] zeigt, dass das für mehr als 20
Millionen Mietwohnungen technisch möglich ist. Und, ganz wichtig: dass sich
das für Vermietende und Mietende wirtschaftlich lohnen würde, etwa weil
Abgaben wegfallen.
Doch der Mieter:innenstrom kommt nicht voran. Obwohl die Ampel einiges
verbessert hat, gibt es noch immer zu viele bürokratische Hürden. Politik
und Energiewirtschaft müssen viel mehr tun, um sie abzuräumen. Aber leider
ist das nicht zu erwarten. Denn es gibt beim Mieter:innenstrom auch
eine Verliererin: die fossile Wirtschaft. Und der fühlen sich
[3][Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche] und etliche
Akteur:innen der Energiebranche mehr verpflichtet als dem Einsatz gegen
die Klimakrise oder für günstige Preise.
Trotzdem kann Mieter:innenstrom eine Chance sein – nicht nur, wenn
Eigentümer:innen und Mietende bereit sind, es mit der Bürokratie
aufzunehmen. Länder und Kommunen sollten eigene Programme auflegen, um den
Mieter:innenstrom zu einem Standardmodell zu machen. Denn das ist eine
wirksame Maßnahme, um die Kosten der Energiewende abzufedern und sie sozial
verträglich zu gestalten. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die
Ablösung vom Fossilen auf eine breite Akzeptanz stößt.
5 Oct 2025
## LINKS
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[2] /Photovoltaik-in-Mehrfamilienhaeusern/!6115199
[3] /Abwuergen-der-Energiewende/!6114763
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Solarenergie
Katherina Reiche
Energiewende
Schwerpunkt Klimawandel
Hamburg
Solarenergie
Bundesregierung
Energiewende
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