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# taz.de -- Drohnen über Flughäfen: Da ist was faul über Dänemark
> Nach nächtlichen Drohnenflügen über mehreren Flughäfen spricht die
> Regierung von einem hybriden Angriff. Andere Fragen bleiben hingegen
> unbeantwortet.
Bild: Die Lage ist ernst: Pressekonferenz in Kopenhagen, nachdem erneut unbekan…
Härnösand taz | Die Lage ist ernst, das sagt allein dieses Aufgebot auf der
Pressekonferenz am Donnerstagmorgen live im dänischen Rundfunk: Der
Verteidigungsminister, Justizminister, Militärchef und der oberste
Polizeichef Dänemarks stehen da zusammen. Der Grund: Nur zwei Tage nach dem
a[1][ufsehenerregenden Drohnenvorfall am Flughafen Kastrup in Kopenhagen]
wurden in der Nacht zu Donnerstag an mehren anderen dänischen Flughäfen
sowie einer Militärkaserne Drohnen gesichtet.
Viele Fragen dazu bleiben vorerst unbeantwortet, aber eines ist laut
Regierung klar: Es war ein hybrider Angriff. Ministerpräsidentin Mette
Frederiksen teilte am frühen Nachmittag mit, sie habe mit
Nato-Generalsekretär Mark Rutte gesprochen.
Die zeitgleichen Drohnenflüge an mehreren Orten seien kein Zufall, sondern
hätten System, sagte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen. Das deute
auf einen „professionellen Akteur“ hin. Aber: „Wer dahinter steckt, das
können wir noch nicht sagen“, so der Minister. In welche Richtung geblickt
wird, ist dennoch klar. Auch diese jüngsten Vorfälle wurden, wie der von
Kopenhagen, in Zusammenhang gebracht mit anderen Geschehnissen über
EU-Ländern in den vergangenen Wochen – also [2][Drohnen über Polen] und
Rumänien, [3][russische Kampfjets kurz vor der estnischen Hauptstadt
Tallin].
Es handele sich um Ereignisse, die eine Gefahr für unsere Sicherheit und
Freiheit darstellen können, sagte Lund Poulsen nun. Aber, betonte er, es
gebe weiterhin keine direkte militärische Bedrohung. Am Dienstag hatte
Ministerpräsidentin Frederiksen gesagt, man könne jedenfalls nicht
ausschließen, dass Russland hinter dem Kastrup-Vorfall stecke, jetzt sagte
Justizminister Peter Hummelgaard, man schließe keinen Akteur aus.
## Abschuss zu riskant
Wie viele Drohnen in der Nacht genau unterwegs waren, ist laut Dänemarks
oberstem Polizeichef Thorkild Fogde weiterhin unklar, ebenso, woher sie
kamen und wohin sie verschwanden. Gemeldet wurden sie über den Flughäfen
von Aalborg, Esbjerg, Sønderborg und Skrydstrup sowie der Kaserne in
Holstebro.
Die dänische Gesellschaft bewegt die Frage, warum keine Drohne
abgeschlossen wurde. Wie viele müssten es noch werden, bevor endlich etwas
passiert?, fragte ein Journalist auf der Pressekonferenz. Militärchef
Michael Hyldegaard sagte: Das Militär habe viele Möglichkeiten, Drohnen
herunterzuholen, aber nach einer Gesamtbewertung habe man sich dagegen
entschieden, aus Rücksicht auf die Sicherheit der Bevölkerung. So hatte es
auch am Dienstag geklungen.
Ungeachtet solcher Sicherheitsbedenken soll es künftig mehr Möglichkeiten
geben, Drohnen abzuschießen. Der Justizminister kündigte einen baldigen
entsprechenden Gesetzesvorschlag an, der einen größeren Fokus auf
Eigentümer von Infrastruktur legt.
Zudem soll die Drohnenbereitschaft der Polizei ausgeweitet werden. Sowohl
Verteidigungs-, als auch Justizminister betonten am Donnerstag mehrfach,
hybride Angriffe seien leider die neue Wirklichkeit. Und: Es gebe keine
Wundermittel dagegen. Drohnenabwehr sei ein konstanter Wettlauf mit der
Zeit, weil die technische Entwicklung so rasend schnell sei. Diesem
Wettlauf wolle sich Dänemark nun mit neuen Anschaffungen stellen.
25 Sep 2025
## LINKS
[1] /Drohnen-ueber-Kopenhagen-und-Oslo/!6115565
[2] /Nato-Strategien-gegen-Putin/!6110167
[3] /Nach-Eindringen-russischer-Kampfjets/!6111394
## AUTOREN
Anne Diekhoff
## TAGS
Dänemark
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Schwerpunkt Klimawandel
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