| # taz.de -- Gegenbewegung zu Trump: Widerstand ist kopflos | |
| > Die Demokratische Partei hat momentan wenige Chancen oder Ideen, gegen | |
| > Trumps Machtausweitung vorzugehen. Was sie trotzdem tun kann. | |
| Bild: In der Israel-Frage ist die gesamte Demokratische Partei tief gespalten: … | |
| Zum Zeitpunkt des Mega-MAGA-Events in Arizona zu Ehren des verstorbenen | |
| Agitators und Organizers Charlie Kirk ist Donald Trumps zweiter Amtsantritt | |
| fast auf den Tag genau acht Monate her. Zwei Konstanten haben diese Zeit | |
| geprägt: atemberaubend-aggressives Tempo aus dem Weißen Haus einerseits, | |
| strategische Hilflosigkeit der Demokratischen Opposition andererseits. | |
| Ohne Kontrolle über eines der Machtzentren in Washington, D.C. – Weißes | |
| Haus, Senat, Repräsentantenhaus und Oberster Gerichtshof sind konservativ | |
| kontrolliert –, und ohne klare Führungsfigur bietet die Demokratische | |
| Partei auf nationaler Ebene ein Bild des Jammers. | |
| Einer der wenigen Momente, in denen die Demokrat*innen im Capitol | |
| zumindest ein Druckmittel haben, steht jetzt wieder kurz bevor: Kommt es | |
| bis zum 1. Oktober nicht zu einer Einigung im Senat auf einen weiteren | |
| siebenwöchigen Übergangshaushalt, [1][droht wieder einmal ein „Shutdown“ | |
| der Regierung], also eine viele Bundesbehörden betreffende Ausgabensperre. | |
| Zuletzt im März war auf Betreiben des Demokraten-Chefs im Senat, Chuck | |
| Schumer, ein solcher Shutdown mit Stimmen der Demokraten verhindert worden | |
| – obwohl viele Teile des Ausgabenpakets mit deren Überzeugungen nicht zu | |
| vereinbaren waren. [2][Progressive warfen Schumer damals Kapitulation vor] | |
| – und in Interviews eiert Schumer heute erneut um die Frage herum, ob die | |
| Demokrat*innen wohl auch dann bei ihrem Nein bleiben, wenn sie es nicht | |
| schaffen, bestimmte Kürzungen bei Fragen der Gesundheitsversicherung | |
| wegzuverhandeln. | |
| ## Uneinigkeit bei den Demokraten | |
| Shutdowns sind unbeliebt, aber sie sind das einzige Druckmittel, das der | |
| parlamentarischen Opposition derzeit bleibt. Offenbar aber haben die | |
| Demokrat*innen so wenig Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Situationen | |
| zu ihren Gunsten zu framen, dass sie womöglich lieber nichts tun. So ist | |
| aus Washington, mit Ausnahme gelegentlicher rhetorischer oder performativer | |
| Höhenflüge Einzelner, offenbar kaum echter Widerstand gegen Trumps | |
| autoritär-faschistischen Durchmarsch zu erwarten. | |
| Im November stehen in einigen Bundesstaaten Wahlen an. Am meisten beachtet | |
| ist wohl die Bürgermeisterwahl in New York City. Hier hatte es der | |
| [3][Demokratische Sozialist Zoran Mamdani] im Juli geschafft, die Vorwahlen | |
| der Demokraten zu gewinnen, und auch in den Umfragen für die eigentliche | |
| Wahl liegt er vorn. Aber bis heute wartet er vergeblich auf eine | |
| Unterstützungszusage etwa von Chuck Schumer, Demokratischer Senator aus New | |
| York – und es ist Gegenstand von Spekulation, ob das nur an den | |
| unterschiedlichen Positionen in der Israel-Gaza-Frage liegt, über die die | |
| gesamte Demokratische Partei tief gespalten ist. | |
| Konkrete Widerstandsansätze, und immer wieder auch juristisches Vorgehen | |
| gegen Trump, kommen derzeit von einigen Bundesstaaten, die sich Trump als | |
| Zielscheibe auserkoren hat: Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom wehrte | |
| sich – vergeblich – gegen die Entsendung von Militär und Nationalgarde nach | |
| Los Angeles. Seit Monaten versucht er alles, um sich als möglicher | |
| Präsidentschaftskandidat für 2028 in den Nachrichten zu halten. | |
| ## Einzelkämpfer und Bewegung | |
| Anfang des Jahres begann er einen Podcast und lud zunächst lauter Rechte | |
| als Gäste dazu ein: In der ersten Folge Charlie Kirk, mit dem er freundlich | |
| plauderte, dann den rechtsradikalen Vordenker Stephen Bannon. Das brachte | |
| Newsom derartige Shitstorms ein, dass er die Strategie bald wieder fallen | |
| ließ. Jetzt nutzt er Social Media für permanente Trump-Parodien. Am | |
| Wochenende warnte er zudem, er sei sicher, dass Trump faire Wahlen 2028 gar | |
| nicht mehr zulassen werde. | |
| Kontinuierlich scharf, ernsthaft und bedacht äußert sich hingegen der | |
| Gouverneur von Illinois, J. B. Pritzker. Trumps Pläne, die Nationalgarde | |
| nach Chicago zu schicken, lehnt der rundheraus ab, bezeichnet den Vorgang | |
| als die Machtüberschreitung, die es ist, und stellt sich schützend vor die | |
| von Übergriffen bedrohte Latino-Community. | |
| Unabhängig von allen parteistrategischen Überlegungen plant das | |
| „NoKings“-Bündnis, das erstmals im Juni Millionen US-Amerikan*innen auf die | |
| Straße gebracht hatte, für den 18. Oktober einen nächsten Aktionstag. Er | |
| dürfte diesmal noch größer ausfallen. | |
| 22 Sep 2025 | |
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| Bernd Pickert | |
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