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# taz.de -- Ameisenplage: Die kleinen Tiere, ihre Angriffslust und ich
> Ameisen sind klein, aber oho. Sie denken, sie seien stärker als der
> Mensch. Aber da haben sie sich geschnitten. Schließlich ist der Mensch
> viel größer.
Bild: Waldameisen in Kampfstellung
An dieser Stelle möchte ich mal meinen Unmut darüber ausdrücken, [1][wie
scheiße blöd Ameisen] sind. Denn man sitzt bloß still da, ohne sie zu
bedrängen oder zu belästigen, und dennoch latschen sie auf uns drauf und
über uns drüber. Und beißen dabei auch noch zu – ohne jede Not.
In meinen Augen ist das in der Tierwelt singulär. Denn jedes andere Tier,
das einen Menschen in welcher Form auch immer attackiert, kann einen
nachvollziehbaren Grund vorweisen. Ein Eisbär hat Hunger, ein kurzsichtiger
Hai verwechselt uns mit Essen. Ein Hund will nicht zum Friseur und eine
Katze nicht zum Tierarzt. Einem [2][Wildschein], [3][einem Grizzly,] einer
Wespe oder einer Giftschlange ist man, meist versehentlich, zu nah
gekommen. Das ist oft schlicht Pech, nicht selten für beide. Ich als Mensch
kann das dann durchaus akzeptieren, da muss ich eben besser aufpassen.
Oder [4][Mücken, Zecken, Bremsen]. Die haben halt Durst, die müssen von mir
trinken. So etwas verstehe ich total. Das sind ja existenzielle
Bedürfnisse, da kann man auch als Mensch inhaltlich komplett andocken.
Natürlich haben wir dann einen Interessenskonflikt, weil es ja mein Blut
ist, und außerdem piekt und juckt die Entnahme. Aber diesen Konflikt
handeln wir ganz sauber aus, von erwachsenem Lebewesen zu erwachsenem
Lebewesen.
Ich schlage nach ihnen und sie versuchen auszuweichen. Das ist im Grunde
wie im Wilden Westen: Wer zieht schneller? Nicht nur die jeweiligen Motive,
auch die Regeln liegen für alle Beteiligten gut sichtbar auf dem Tisch. Das
ist transparent und fair.
Ganz anders jedoch die Ameise. Sie beißt einfach so. For no! Fucking!
Reason! Was erlaube Ameise? Und es ist ja auch aus ihrer Perspektive nur
rotzedumm. Denn so bringen sie mich doch grundlos gegen sie auf. Das müssen
die doch wissen! Und bei allem Respekt vor ihrer Kühnheit muss schon mal
deutlich gesagt werden, dass die Grenzen zwischen Mut und Dummheit ganz
schnell verwischen können. Das ist hier der Fall.
Ich denke, ich kann, auch ohne speziell den sportlicheren und
ambitionierteren unter ihnen zu nahe zu treten, behaupten, dass ich größer
und stärker bin als sie. Und was meinen sie wohl, wie ich reagiere, ja,
reagieren muss, wenn sie mich ohne jeden Anlass angreifen und verletzen –
na, hat vielleicht irgendjemand einen Tipp?
4 Sep 2025
## LINKS
[1] /Neue-invasive-Art/!6092811
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[3] /Braunbaeren-in-Spanien/!6105399
[4] /Muecken-Krankheit-Klimarisiken/!6050232
## AUTOREN
Uli Hannemann
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Ameisen
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Wirtschaft
Schwerpunkt Klimawandel
invasive Arten
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