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# taz.de -- Wieder im Kino: Rührende Annäherung
> Das Babylon würdigt Scarlett Johansson, das Zeughauskino zeigt Berlin zur
> Kaiserzeit, und Wim Wenders wird 80. Ebenfalls unvergessen: „Findet
> Nemo“.
Bild: „Lost in Translation“ (R: Sophia Coppola, 2003)
Keine Ahnung, wer für die Filmreihe mit der Schauspielerin Scarlett
Johansson im Kino Babylon Mitte verantwortlich zeichnet – aber Sorgfalt
sieht eindeutig anders aus. Das beginnt schon beim Poster, auf dem der Name
der Actrice falsch geschrieben ist. Angekündigt sind dort 13 Filme – auf
der Webseite des Kinos werden hingegen zehn Filme angekündigt.
Und wenn man sie dann durchzählt, sind es nur neun. Die Credits zu einem
von Johanssons bekanntesten Filmen, „Lost in Translation“, sind auch
falsch: Es handelt es sich eindeutig nicht um eine Regiearbeit von Luis
Mandoki. Ganz schön peinlich. Davon einmal abgesehen, gibt es wenigstens
gute Filme zu sehen.
Viel falsch machen kann man mit der wandlungsfähigen Amerikanerin sowieso
nicht. Die Tragikomödie „Lost in Translation“ (R: Sophia Coppola, 2003), in
der Bill Murray als Filmstar, der für einen Whisky-Werbespot in Tokio
weilt, und Scarlett Johansson als junge Gattin eines Fotografen ihre
Seelenverwandtschaft entdecken, lohnt immer: Die absurden
Verständigungsschwierigkeiten in der fremden Kultur sind ebenso komisch wie
die (platonische) Annäherung der beiden fast rührend wirkt (19.8., 20 Uhr,
[1][Babylon Mitte]).
Wer sich dafür interessiert, wie Berlin in der Frühzeit des Kinos in
nicht-fiktionalen Filmen dargestellt wurde, ist bei dem Programm „Berlin im
Kaiserreich – zu Fuß, per Auto, Hochbahn und Zeppelin“ am richtigen Ort.
Die Großstadt mit ihrem Verkehr, ihrer Hektik und Dynamik, das erschien den
Zeitgenossen seinerzeit mehr als zeigenswert.
Eine Reihe der Filme stammen von Pionieren wie den Gebrüdern Skladanowsky
sowie aus der Produktion der Brüder Lumière (1896/97); weitere Höhepunkte
sind eine Hochbahnfahrt von 1910 und ein Familienausflug in den Luna-Park
in Halensee (1910). Eunice Martins begleitet die Filme musikalisch am
Klavier; eine Einführung hält der Filmhistoriker Jeanpaul Georgen, der
Kurator der Reihe „Berlin.Dokument“ (16.8., 17.8., 18 Uhr,
[2][Zeughauskino]).
Wim Wenders ist 80 Jahre alt, und zwar am heutigen 14. August! Da kann man
ihm schon mal guten Gewissens eine Filmreihe widmen, unter anderem mit
einer Umsonst-Vorführung seines populären Musikdokumentarfilms „Buena Vista
Social Club“ (1999).
In dessen Mittelpunkt stehen kubanische Son-Musiker wie der Pianist Ruben
Gonzales und der Sänger Ibrahim Ferrer, die seinerzeit dank eines
Musikprojektes von Wenders-Freund Ry Cooder der Vergessenheit entrissen
wurden. Die lässigen Musiker erzählen aus ihrem Leben; Studioaufnahmen und
Konzertauftritte vermitteln den Spaß zu spielen und die Freude darüber,
damit anderen Menschen ein Vergnügen zu bereiten (15.8., 23.59 Uhr,
[3][Babylon Mitte]).
Ein Knüller im Ferienprogramm für Kinder ist „Findet Nemo“, der
Pixar-Animationshit aus dem Jahr 2003 (R.: Andrew Stanton und Lee Unkrich).
Unvergessen bleibt die Flucht des kleinen Clownfischs Nemo aus der
Pseudoexotik eines Aquariums einer Zahnarztpraxis in Sydney: eine
irrwitzige Mischung aus Komik und makabren Gefahrenmomenten – immerhin
hatte der Film die Zahnarztnichte Darla, eine furchtbare „Fischkillerin“,
zuvor mit Bernard Herrmanns „Duschmord“- Musik aus Hitchcocks „Psycho“
charakterisiert (14.8., 16.8.–20.8., 11.20 Uhr, [4][Zoo Palast]).
14 Aug 2025
## LINKS
[1] https://babylonberlin.eu/programm/festivals/scarlett-johansson/9008-scarlet…
[2] https://www.dhm.de/zeughauskino/vorfuehrung/berlin-im-kaiserreich-zu-fuss-p…
[3] https://babylonberlin.eu/programm/filmreihen/free-friday/8996-free-friday-w…
[4] https://zoopalast.premiumkino.de/programm
## AUTOREN
Lars Penning
## TAGS
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