# taz.de -- Freibadsaison in Berlin: Sommer ist, wenn die Bäder auf sind | |
> Bereits Anfang September sollen die Freibäder in Berlin schon wieder | |
> schließen. Doch der hohe Andrang zuletzt stellt die Pläne infrage. | |
Bild: Letzte Rettung für alle ohne Privatpool | |
Berlin taz | Der Sommer hat gerade erst so richtig begonnen, da soll es | |
auch schon wieder vorbei sein mit dem Besuch im Freibad. Denn die Berliner | |
Bäder-Betriebe mussten wegen der Kürzungen des Senats [1][ihr Angebot | |
reduzieren]. Heißt: Ungeheizte Becken, deutlich höhere Eintrittspreise und | |
eine verkürzte Freibadsaison, die mit Ende der Schulferien am 7. September | |
endet. | |
Angesichts des Ansturms auf die Freibäder in den vergangenen Tagen, wo die | |
hitzegeplagten Berliner*innen den Bäder-Betrieben eine der | |
besucherstärksten Wochen der vergangenen vier Jahre bescherten, will der | |
Betreiber nun doch eine Verlängerung der Saison prüfen. „Sollte der Sommer | |
stabil bleiben, bleiben auch einige Bäder auf“, teilten die Bäder-Betriebe | |
mit. | |
Dass die Freibäder flexibel auf das Wetter reagieren wollen, könnte auch an | |
dem schlechten Saisonstart liegen: Von Ende April bis Ende Juli haben die | |
Freibäder und das Strandbad Wannsee laut Unternehmen nur rund 760.000 | |
Besucher*innen gezählt – etwa 110.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. | |
Da auf Badegäste zu verzichten, die an heißen Tagen Schlange stehen, würde | |
einen Einnahmeverlust bedeuten. | |
Die Linke begrüßt den Vorstoß der Bäder-Betriebe und fordert den Senat dazu | |
auf, das landeseigene Unternehmen dabei zu unterstützen. „Die Linksfraktion | |
hat den Senat vor Monaten dazu aufgefordert die Kürzungen bei den Bädern | |
zurückzunehmen und die Sommersaison über die Ferien hinaus zu verlängern, | |
so wie es in den vergangenen Jahren immer üblich war“, so der | |
sportpolitische Sprecher Kristian Ronneburg. | |
## Linke fordert mehr Investitionen | |
„Baden darf kein Luxus sein“, sagt Linken-Chefin Kerstin Wolter. „Nicht | |
alle besitzen einen Pool, gerade in den Hochhaussiedlungen und in der | |
Innenstadt ächzen die Menschen unter der Hitze.“ Statt hier zu sparen, | |
brauche es vielmehr Investitionen. | |
Die Partei hat daher einen 5-Punkte-Plan vorgelegt, der unter anderem die | |
Sanierung und den Neubau von Freibädern, ein Ende des [2][Schwimmverbots in | |
der Spree], Pools auf Dächern von Neubauten sowie einen kostenlosen | |
Eintritt für Kinder und Jugendliche vorsieht. „Immer weniger | |
Berliner*innen können sich einen Sommerurlaub leisten. Gerade für | |
Familien und Alleinerziehende mit wenig Geld sind unsere Schwimmbäder | |
wichtige Orte der Erholung. Badespaß darf nicht am Geld scheitern“, so | |
Wolter. | |
Dass die Freibäder nicht flexibel je nach Wetterlage geöffnet sind, hat mit | |
Personalmagel zu tun: Denn mit dem Beginn des neuen Schuljahres geht auch | |
das Schul- und Vereinsschwimmen in den Hallenbädern wieder los. Dadurch | |
fehlt das Personal in den Freibädern. Lediglich das Olympiabad und das | |
Prinzenbad hatten bislang bis Ende September beziehungsweise [3][Ende | |
Oktober geöffnet]. Ob das nun trotz der Kürzungen des Senats auch in diesem | |
Jahr der Fall sein wird, werden die kommenden Wochen zeigen. | |
17 Aug 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Preispolitik-der-Berliner-Baeder-Betriebe/!6075012 | |
[2] /Spreekanal-Berlin/!6085923 | |
[3] /Prinzenbad-im-Oktober/!6038432 | |
## AUTOREN | |
Marie Frank | |
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