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# taz.de -- Aus der Intel-Chipfabrik: Magdeburg will Grundstück zurück
> Die Stadt hätte das Land, das sie dem US-Konzern verkauft hatte, gerne
> wieder. Zu welchem Preis, ist unklar. Die Linke hat noch eine andere
> Idee.
Bild: Ausweg gesucht: Die Stadt Magdeburg möchte das Intel-Land zurückkaufen
Leipzig taz | Der Hightechpark bei Magdeburg soll kommen – auch ohne Intel.
Das Industriegebiet in Sachsen-Anhalt sei weiterhin mit 1.100 Hektar
geplant, versichert Landeswirtschaftsminister Sven Schulze (CDU), nachdem
der [1][US-Konzern Ende Juli den Bau seiner Halbleiterfabrik abgesagt hat].
Zunächst müsse dafür die Fläche zurückgekauft werden, die Intel 2022 für
den Bau seiner „Megafab“ erworben hatte. Aber: Genau das könnte nun
ziemlich teuer werden.
Es geht um 387 Hektar, die die Stadt Magdeburg dem US-Konzern vor gut drei
Jahren für etwa 110 Millionen Euro verkaufte. Die Details des Kaufvertrags
sind geheim. Es könnte eine Rückfallklausel geben, die besagt, dass die
Fläche zum ursprünglichen Preis zurück in den Besitz der Stadt geht, falls
Intel nicht baut. Die Aussagen von Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone
Borris (parteilos) deuten jedoch nicht darauf hin.
Kurz nach dem [2][Ende des Intel-Projekts] verkündete Borris, die Stadt
nehme Gespräche über den Rückkauf mit dem Konzern auf. Und welchen Preis
würde Magdeburg dafür zahlen? Ein Sprecher der Oberbürgermeisterin erklärte
der taz dazu am Mittwoch: „Maßgeblich dabei sind die Rahmenbedingungen und
die finanziellen Möglichkeiten.“ Einen konkreten Preis könne er derzeit
nicht nennen. Allerdings habe Magdeburg ein Vorkaufsrecht.
Von Intel heißt es auf Anfrage der taz, es sei geplant, das Land zu
verkaufen und damit der Region zu ermöglichen, von Investitionen zu
profitieren – „ganz im Sinne der ursprünglich für das Gelände vorgesehen…
Ziele“. Aber zu welchem Preis ein Verkauf denkbar wäre und ob an die Stadt
Magdeburg, dazu könne das Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt keine Details
liefern.
## Schlechter Deal für Magdeburg?
Die [3][Zeitung Volksstimme geht bereits der Frage] nach, ob Magdeburg
schlecht verhandelt habe. Doch selbst 110 Millionen Euro wären für die
Stadt schwer zu stemmen. Laut [4][MDR rechnet die Stadtverwaltung] für 2025
mit einem Haushaltsminus von 70 Millionen Euro.
Wulf Gallert, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linken im Landtag
Sachsen-Anhalt, betont, welche Hoffnungen an der Ansiedlung von Intel
hingen. Eine Halbleiterfabrik für 30 Milliarden Euro, Tausende
Arbeitsplätze, zukunftsträchtige Industrie. Nun brauche es einen Plan B. Er
hält es zum Beispiel für fraglich, ob die ganzen 1.100 Hektar zum
Industriepark ausgebaut werden müssen.
Aber das Intel-Gelände solle zurück in die öffentliche Hand, sagt auch
Gallert. Wenn es keine Rückfallklausel gibt, könne das die wirtschaftliche
Entwicklung des Standorts belasten. Aber ein Kauf ist für den Linken nicht
der einzige Weg: „Wenn Intel nicht verkaufen will, sollten wir schauen, ob
es die Möglichkeit der Enteignung gibt.“
6 Aug 2025
## LINKS
[1] /Nach-Intel-Aus-in-Magdeburg/!6104499
[2] /Kriselnder-Konzern/!6103655
[3] https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/landespolitik/intel-chipfabrik-ab…
[4] https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/haushalts…
## AUTOREN
David Muschenich
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