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# taz.de -- „Cat’s Eyes“ im ZDF: Rebellisches Geschwistertrio auf Raubzug
> Drei Schwestern werden kriminell, um den Mord ihres Vater aufzuklären.
> Das ist manga-mäßig zackig erzählt und es gibt eine Menge Paris zu sehen.
Bild: Sylia (Constance Labbé) geht im Louvre auf Erkundungstour
Berlin taz | Tamara, Sylia und Alexia könnten unterschiedlicher nicht sein.
Und wie es unter Geschwistern eben so ist, streiten sie sich ununterbrochen
– wenn sie nicht gerade auf Mission sind, wertvolle Kunstwerke zu stehlen
und in hautenger Superheldinnen-Couture über die Dächer von Paris zu
flüchten. Nicht, weil sie reich werden wollen, sondern weil sie dem Mörder
ihres Vaters auf der Spur sind.
Sie glauben nämlich, dass ein zwölf Jahre zurückliegender Brand in seiner
Galerie kein Unfall war, sondern ein inszeniertes Verbrechen, um den Raub
hochkarätiger Kunst zu vertuschen. Im Lauf der [1][achtteiligen
Action-Krimi-Serie „Cat’s E]yes“ versucht das Geschwistertrio nun ein
Netzwerk illegalen Kunsthandels aufzudecken – und wird dabei selbst zur
Zielscheibe.
In einer Rückblende sieht man die Schwestern als Kinder, wie sie zu dem
brennenden Familienhaus eilen – zu spät. Besonders Tamara („Tam“) zweife…
seitdem an der offiziellen Erklärung der Polizei, der Brand sei ein Unfall
gewesen. Nachdem sie für fünf Jahre von der Bildfläche verschwunden ist,
kreuzt sie mit prall gefüllter Reisetasche in der Wohnung ihrer älteren
Schwester Sylia („Syl“) auf.
Die reagiert nicht gerade begeistert. Als Älteste musste sie nach dem Tod
des Vaters die Verantwortung übernehmen – eine Rolle, die sie nie ganz
aufgegeben hat. Sie versucht mit aller Kraft, ein „normales“ Leben zu
führen, lässt diesen Plan dabei aber regelmäßig von ihren Schwestern
sabotieren.
## Japanisches Rollbild
Tam hat nämlich in der Zeitung eine Anzeige entdeckt für eine
prestigereiche Ausstellung im Eiffelturm – dort soll ein altes
„[2][Kakemono]“ hängen, ein japanisches Rollbild, das sie aus der Sammlung
ihres Vaters kennt. Sie will sich einschleusen und herausfinden, ob es
dasselbe ist.
Syl hält das für Wahnsinn und versucht sie abzuhalten. Alexia wiederum, die
jüngste Schwester mit kurzem rotem Haar und einem Talent für Ärger, ist
begeistert. Sie wohnt bei Syl, wo sie sich eigentlich auf die Schule
konzentrieren soll. Doch Alexia hat keinen Bock auf Alltag, tanzt lieber
mit ihren Freund*innen abends an der Seine zu lauter Techno-Musik und
provoziert dabei gerne auch die Polizei. Ihre Impulsivität und
Unerschrockenheit wird den Schwestern noch nützen – gleich bei der ersten
Mission schnappt sie sich das Gemälde aus der Ausstellung und versteckt es.
Leicht wird es für das Geschwistertrio aber nicht werden: Polizist Quentin
Chapuis kommt den Schwestern nämlich immer wieder in die Quere. Er hat sich
auf Kunstraub spezialisiert, vielleicht auch, weil er ursprünglich mal den
Tod von Tams Vater aufklären wollte. Tam ist nämlich seine Ex. Anders als
seine Kollegin, die gleichzeitig seine neue Freundin ist, vermutet er aber
noch nicht, dass die Schwestern hinter den Diebstählen stecken könnten.
„Cat Eyes“ ist eine Adaption der gleichnamigen Manga-Serie aus den 1980er
Jahren, verlegt von Tokio ins Paris der Gegenwart – mit ikonischen
Schauplätzen. Als Tam mit dem Kakemono auf dem Rücken an der Südfassade des
Eiffelturms entlangklettert, läuft dazu der 80er-Jahre-Hit „Take On Me“.
Die Missionen des Trios erinnern dabei an die des Meisterdiebs Assane Diop
aus der ebenfalls französischen Netflix-Serie [3][„Lupin“,] der mit
ausgeklügelten Raubzügen den Tod seines Vaters rächen will. „Cat’s Eyes�…
kommt etwas leichter daher, dafür mit mehr Action. Man hat Spaß mit den
Schwestern und bangt: Das hätte auch gründlich schiefgehen können.
27 Jul 2025
## LINKS
[1] https://www.zdf.de/serien/cat-s-eyes-100
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Kakemono
[3] /Die-Polizei-in-Frankreichs-Kultur/!5747623
## AUTOREN
Emilia Papadakis
## TAGS
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