# taz.de -- EU-Staatsanwaltschaft ermittelt: Parteien von Rechtsaußen sollen M… | |
> Die aufgelöste Fraktion „Identität und Demokratie“ im EU-Parlament wird | |
> verdächtigt, EU-Gelder in Millionenhöhe beiseite geschafft zu haben. | |
Bild: Wurde erst im März wegen Veruntreuung von EU-Geldern verurteilt: Marine … | |
Brüssel afp | Die Europäische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen die | |
mittlerweile aufgelöste Rechts-außen-Fraktion Identität und Demokratie (ID) | |
im Europaparlament eingeleitet. Das teilte eine Sprecherin der | |
Staatsanwaltschaft am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP mit, ohne sich | |
zum Inhalt der Vorwürfe zu äußern. Laut Medienberichten verdächtigen | |
Ermittler die ehemalige Fraktion, [1][der auch die AfD angehörte], zwischen | |
2014 und 2019 EU-Gelder in Höhe von etwa 4,3 Millionen Euro veruntreut zu | |
haben. | |
Das Geld stammt Recherchen der Wochenzeitung Die Zeit und der französischen | |
Tageszeitung Le Monde zufolge aus einem Haushaltstopf, aus dem die | |
Fraktionen Dienstleister für ihre Arbeit im Parlament bezahlen sollen. | |
Profitiert haben sollen hingegen „politische Buddys“ der ID-Fraktion, wie | |
Die Zeit in der vergangenen Woche berichtete. Darunter sollen demnach | |
Unternehmen gewesen sein, die [2][der AfD] und der französischen Partei | |
Rassemblement National (RN) nahestanden. | |
So soll eine Medienagentur aus Fulda, deren Besitzer ein AfD-Lokalpolitiker | |
ist, insgesamt 64.000 Euro erhalten haben, ohne dass andere Angebote | |
eingeholt worden seien. Die AfD-Abgeordnete Christine Anderson, deren | |
Website von dem Fuldaer Unternehmen gestaltet wurde, wies die Vorwürfe nach | |
Angaben der Zeit zurück. | |
Deutlich höhere Beträge von insgesamt mehr als drei Millionen Euro sollen | |
den Medienrecherchen zufolge an Unternehmen geflossen sein, welche dem RN | |
nahestehen. Auch in diesen Fällen sei auf Ausschreibungen verzichtet | |
worden, auch seien Beträge ohne erkennbare Gegenleistung gezahlt worden. | |
Die RN-Fraktionsvorsitzende in der französischen Nationalversammlung, | |
Marine Le Pen, war erst im März gemeinsam mit mehreren weiteren prominenten | |
Parteimitgliedern wegen der Veruntreuung von EU-Geldern in Höhe von 4,5 | |
Millionen Euro verurteilt worden. Die neuen Vorwürfe kamen den | |
Medienberichten zufolge auf, [3][nachdem die ID-Fraktion sich im Juli 2024 | |
aufgelöst hatte] und deren Schlussabrechnung überprüft worden war. | |
8 Jul 2025 | |
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