# taz.de -- Maskenaffäre-Ermittlerin im Bundestag: Offene Fragen bleiben offen | |
> In der Maskenaffäre um Unions-Fraktionschef Spahn wird Sonderermittlerin | |
> Margaretha Sudhof im Bundestag befragt. Opposition sieht weiter | |
> Klärungsbedarf. | |
Bild: Beschränkt aussagebereit: Sonderermittlerin Margaretha Sudhof am Diensta… | |
Berlin dpa/taz | Die oppositionellen Grünen und Linken sehen nach einer | |
Befragung der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof zu Masken-Beschaffungen | |
in der Corona-Krise weiteren Aufklärungsbedarf. „Es gibt mehr offene als | |
beantwortete Fragen“, sagte die Grünen-Fachpolitikerin Paula Piechotta nach | |
einem zweistündigen Gespräch im Haushaltsausschuss des Bundestags mit | |
Sudhof. Zudem stehe nach Äußerungen des früheren Gesundheitsministers Jens | |
Spahn (CDU) „Aussage gegen Aussage – und einer lügt.“ | |
Die Linke-Vorsitzende Ines Schwerdtner sagte, die schweren Vorwürfe gegen | |
Spahn, aber auch gegen das Ministerium seien „eher noch erhärtet, denn | |
erleichtert“ worden. Sie bekräftigte die Aufforderung an die | |
Koalitionsfraktionen von Union und SPD zur Einsetzung eines | |
Untersuchungsausschusses. | |
## CDU wirft Linken und Grünen Verschwörungstheorien vor | |
Der Unions-Haushaltspolitiker Christian Haase sagte, „Verschwörungstheorien | |
von Linken und Grünen“ hätten keine neue Nahrung bekommen. In dem Gespräch | |
mit Sudhof sei es um ihren Auftrag gegangen, die Prozesstaktik des | |
Ministeriums in schwelenden Verfahren mit Masken-Lieferanten zu verbessern. | |
Es gehe nicht um „irgendwelche Vorwürfe gegen ehemalige Minister“. | |
Sudhof war 2024 vom vorherigen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) | |
eingesetzt worden. Sie sollte das Vorgehen des Ministeriums 2020 unter dem | |
damaligen Ressortchef Spahn beim Beschaffen von Masken zu hohen Preisen | |
aufklären. Aus Rechtsstreitigkeiten drohen dem Bund noch Milliardenrisiken. | |
## Beschränkte Aussagegenehmigung | |
Die Sonderermittlerin war am Dienstag zu dem Gespräch in den | |
Haushaltsausschuss des Bundestags gekommen. Der Bitte der Abgeordneten, | |
Rede und Antwort zu stehen, komme sie gerne nach, sagte sie bei ihrem | |
Eintreffen vor dem Sitzungssaal. | |
„Ich habe leider keine unbeschränkte Aussagegenehmigung, auch nicht für den | |
Ausschuss“, fügte Sudhof vor der nicht öffentlichen Sitzung hinzu. Sie | |
müsse zudem um Verständnis bitten, dass sie gegenüber der Öffentlichkeit | |
jedenfalls im Moment nicht Stellung nehmen könne. | |
Die Juristin war 2024 vom vorherigen Gesundheitsminister Karl Lauterbach | |
(SPD) eingesetzt worden. Sie sollte das Vorgehen des Ministeriums in der | |
Corona-Krise 2020 unter dem damaligen Ressortchef Jens Spahn (CDU) beim | |
Beschaffen von Masken zu hohen Preisen aufklären. Aus Rechtsstreitigkeiten | |
mit Unternehmen drohen dem Bund daraus noch Milliardenrisiken. | |
Einen [1][von Sudhof vorgelegten Bericht] hatte das | |
[2][Gesundheitsministerium mit teilweise unleserlich gemachten Passagen] an | |
den Ausschuss gegeben. [3][Nach dem Bekanntwerden einer ungeschwärzten | |
Fassung] verschärften die oppositionellen Grünen und Linken ihre Kritik an | |
Spahn. Der Unionsfraktionschef rechtfertigte das Vorgehen in der damaligen | |
Krisensituation. | |
8 Jul 2025 | |
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