# taz.de -- Gefährliche Miet-E-Scooter: Der Wahnsinn muss endlich ein Ende hab… | |
> E-Scooter-Fahrer:innen gefährden sich selbst und andere. Die Unternehmen | |
> haben kein Problembewusstsein, weil die Regellosigkeit lukrativ ist. | |
Bild: E-Scooter: Teil des Problems oder Teil der Lösung? | |
Sie sind eine wahre Plage: Elektroroller liegen auf Bürgersteigen, | |
versperren Wege und parken alle möglichen Plätze zu. Sie nerven in | |
unzähligen Städten, sie sind auch eine Gefahrenquelle – für Ältere, für | |
Fußgänger:innen, die schlecht sehen oder andere Handicaps haben. | |
In Fußgängerzonen, auf Radwegen und Straßen sorgen E-Scooter-Fahrer:innen | |
drängelnd oder rasend für Unsicherheit, nicht selten mit weiteren | |
Passagier:innen im Rücken und Alkohol im Blut. Sie gefährden andere, | |
vor allem aber sich selbst. [1][Fast 12.000 Menschen sind 2024 bei einem | |
Unfall mit einem E-Roller zu Schaden gekommen, ein Viertel mehr als im | |
Vorjahr.] 27 Menschen [2][haben im vergangenen Jahr sogar ihr Leben | |
verloren, als sie mit so einem Gefährt unterwegs waren.] | |
Es ist höchste Zeit, etwas gegen den E-Scooter-Wahnsinn in deutschen | |
Städten zu unternehmen. Das Problem sind nicht die Elektroroller, die sich | |
Privatleute angeschafft haben, um damit den Weg etwa vom Bahnhof nach Hause | |
bequem zurücklegen zu können. Das Problem sind Miet-Scooter und die | |
Verleihfirmen, die sich seit 2019 in deutschen Innenstädten ausbreiten. | |
Deren Manager:innen haben kein Problembewusstsein für das Chaos, das | |
ihre Fahrzeuge anrichten – sonst hätten sie bereits etwas dagegen | |
unternommen. Technisch geht das, die Gefährte können per GPS verfolgt und | |
so gesteuert werden, dass sie nicht überall abstellbar sind. Und auch die | |
Geschwindigkeit kann in sensiblen Gebieten wie Fußgängerzonen automatisch | |
gedrosselt werden. | |
Nur: Von sich aus sehen die Unternehmen offenbar keine Veranlassung, davon | |
Gebrauch zu machen. Sie nutzen den öffentlichen Raum für ihr | |
Geschäftsmodell und interessieren sich nicht für die Probleme, die sie | |
verursachen. Das Geschäft ist lukrativ; nach wenigen Monaten hat sich ein | |
Gefährt bezahlt gemacht. Deshalb ist es für die Unternehmen nicht so | |
schlimm, wenn eines der Kleinfahrzeuge mal verloren geht. | |
Immerhin: Das Bundesverkehrsministerium plant, Regeln fürs Parken von | |
Miet-E-Scootern aufzustellen. So ist in der Diskussion, dass kommerziell | |
genutzte Elektroroller nur noch an bestimmten Stationen abgestellt werden | |
dürfen. Das wäre ein Fortschritt. Geschützt würden die | |
E-Scooter-Fahrer:innen allerdings damit nicht, dafür bräuchte es eine | |
Helmpflicht. Und um die Plage wirklich in den Griff zu bekommen, müssten | |
die Verleihfirmen dafür in Haftung genommen werden, wenn ihre Kund:innen | |
falsch parken, zu schnell oder mit Alkohol im Blut fahren. Mit den | |
entsprechenden technischen Lösungen ist die Kontrolle darüber schließlich | |
kein Problem. | |
1 Aug 2025 | |
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## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
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