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# taz.de -- Rauchverbot an Frankreichs Stränden: „Tabak muss weg, wo Kinder …
> ​Ab Sonntag gilt im Nachbarland ein Rauchverbot an vielen öffentlichen
> Orten. Tabaklobby und Raucher missbilligen das, viele Touristen dürfte es
> freuen.
Bild: In Frankreich bald ein seltener Anblick: Zigrarettenstummel, hier an eine…
Paris taz | Raucher in Frankreich empfinden das am Sonntag in Kraft
tretende Rauchverbot in großen Teilen des öffentlichen Raums als Angriff
und fühlen sich an den Rand gedrängt. Viele von ihnen fragen sich: Wo darf
man in Zukunft überhaupt noch Kippe rauchen?
Weder diese öffentliche Kritik von Rauchern noch der Druck der
einflussreichen Tabaklobby haben die Regierung von ihrem Vorhaben
abgebracht. Bei dem neuen Gesetz gehe es um öffentliche Gesundheit und den
Schutz von Minderjährigen. Die Regierung begründet das [1][Rauchverbot]
damit, dass Tabakkonsum eine vermeidbare Ursache zahlreicher frühzeitiger
Todesfälle ist und enorme Kosten für das Gesundheitswesen verursacht.
Vor allem sei es wichtig, zu verhindern, dass Minderjährige Nikotinrauch
einatmen. Die neuen Regeln sollen das Risiko reduzieren, dass junge
Menschen später selbst zu Konsumenten werden. Wer in Zukunft in den
sogenannten „Tabacs“, den staatlich lizenzierten Verkaufsstellen, an
Minderjährige Tabakwaren verkauft, riskiert eine Geldbuße von 200 Euro.
„Wo Kinder sind, muss der Tabak verschwinden“, sagt Gesundheitsministerin
Catherine Vautrin. Und da dies trotz aller Empfehlungen, Warnungen und
Mahnungen von der Gesellschaft nicht ausreichend umgesetzt wird, greift
Frankreich durch: mit einem gesetzlichen Verbot und der Androhung von
[2][Geldbußen in Höhe von 135 Euro.]
## Übergangsphase mit Ermahnungen geplant
Vautrin versichert jedoch den protestierenden Rauchern, zunächst eine
gewisse Nachsicht in Sachen Vollstreckug walten zu lassen: Während einer
ersten „pädagogischen“ Periode würden die uneinsichtigen Tabakkonsumenten
lediglich informiert und ermahnt werden. Damit räumt sie ein, dass sowohl
einige der Raucher als auch die zahlreichen Besucher aus dem Ausland sich
erst an die Gesetzesänderung gewöhnen werden müssen.
Elektrische Zigaretten und nikotinhaltige Vaporizer umfasst das neue Gesetz
zunächst nicht. Die nationale und kommunale Polizei sowie die Gendarmerie
werden ab diesem Wochenende prüfen, ob die neuen Rauchregeln in den
Verbotszonen eingehalten werden.
Verboten sind nun Glimmstängel und Joints an Stränden, in der Nähe von
Schulen, in öffentlichen Parks, Grün- und Sportanlagen und an
Bushaltestellen. Auf Pausenplätzen von Mittelschulen, an Haltestellen der
Metro, Bahnhöfen, in Restaurants, Einkaufszentren sowie [3][Privatautos, in
denen Minderjährige mitfahren,] galt schon zuvor ein Rauchverbot.
## Touristen können sich auf sauberere Strände freuen
Auf den Terrassen von Cafés und Restaurants wird das Rauchen erstmal
weiterhin toleriert. Auch ist es noch erlaubt, dass Restaurants, Hotels,
Bars und Nachtklubs geschlossene Raucherkabinen für ihre Gäste
bereitstellen, solange diese über eine ausreichende Lüftung verfügen. Viele
Touristen dürften – anders als die Raucher – erfreut darüber sein, dass s…
im Sand an schönen Badestränden keine Zigarettenstummel mehr vorfinden
werden.
Nach Ansicht der französischen Regierung könnte mit dem neuen Gesetz
außerdem einem weiteren Problem entgegengewirkt werden: In Frankreich sind
bisher schätzungsweise bis zu 40 Prozent der Zigaretten Schmuggelware und
werden unter der Hand verkauft.
28 Jun 2025
## LINKS
[1] /Rauchverbot-in-der-Europaeischen-Union/!6048647
[2] /Gaza-Migrationspolitik-Rauchverbot/!6088300
[3] /Qualmverbot-im-Auto/!5242250
## AUTOREN
Rudolf Balmer
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Rauchverbot
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