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# taz.de -- Nahostkonflikt: Trump verkündet Waffenruhe zwischen Israel und Iran
> Israel hat die Einigung auf eine Waffenruhe mit dem Iran bestätigt. Aber
> noch ist unklar, ob die von Trump verkündete Einigung wirklich trägt.
Bild: Der vorerst letzte iranische Raketeneinschlag in Israel? Straße in der s…
Washington taz | [1][Die Erzfeinde Israel und Iran] sollen sich [2][laut
US-Präsident Donald Trump] auf eine Waffenruhe geeinigt haben. Trump
postete am frühen Montagabend Ortszeit, dass sich die beiden Länder darauf
verständigt hätten, ihren bewaffneten Konflikt nach zwölf Tagen zu beenden.
Erst soll der Iran seine Waffen niederlegen und zwölf Stunden später soll
Israel folgen.
Am Dienstagmorgen wurden in der südisraelischen Großstadt Beerscheva nach
Angaben der israelischen Polizei noch mindestens drei Wohngebäude von
iranischen Raketen beschädigt, meldete die Nachrichtenagentur ap. Über
mögliche Opfer gab es zunächst keine Angaben.
„Unter der Annahme, dass alles wie geplant funktioniert – und das wird es
auch – möchte ich beiden Ländern, Israel und dem Iran, gratulieren, dass
sie die Ausdauer, den Mut und die Intelligenz bewiesen haben, den
sogenannten ‚12-Tage-Krieg‘ zu beenden. Dieser Krieg hätte jahrelang
andauern und den gesamten Nahen Osten zerstören können, aber er tat es
nicht und wird es auch nie tun!“, verkündete Trump in seinem Post auf
seiner Plattform Truth Social.
Laut einem Bericht von Axios sollen die USA und Katar zwischen Israel und
dem Iran vermittelt haben. Der iranische Außenminister Sayed Abbas
Araghachi erklärte allerdings nur wenige Stunden nach Trumps Ankündigung,
dass es aktuell kein Abkommen dieser Art gebe. Er fügte jedoch hinzu, wenn
Israel bis spätestens 4 Uhr Ortszeit seine militärischen Operationen
einstellen würde, dann werde auch der Iran keine weiteren Gegenmaßnahmen
vornehmen.
## Netanjahu: Kriegsziele erreicht
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Einigung auf
eine Waffenruhe mit dem Iran am Dienstagmorgen bestätigt. Israel habe seine
Kriegsziele erreicht, erklärte Netanjahu.
Die Verkündung einer Waffenruhe kommt weniger als 24 Stunden [3][nachdem
Trump dem iranischen Regime mit einem möglichen Regimewechsel gedroht
hatte]. Auch ein iranischer Vergeltungsangriff auf einen
US-Militärstützpunkt in Katar am Montag war offenbar nicht genug, um die
Verhandlungen aus der Bahn zu werfen.
Trump bedankt sich in Nachhinein sogar dafür, dass der Iran im Vorfeld des
Raketenangriffs sowohl die USA als auch Katar darüber in Kenntnis gesetzt
hatte. Dies war laut Trump ausschlaggebend dafür, dass es bei dem Angriff
keine Opfer zu beklagen gab.
Insgesamt wurden 13 der 14 iranischen Raketen durch Luftabwehrsysteme
abgefangen. Die verbleibende Rakete soll sich auf einer ungefährlichen
Flugbahn befunden haben.
Im Nachhinein war die Vorwarnung vielleicht ein erstes Anzeichen dafür,
dass der Iran trotz seines Vergeltungsangriffs darum bemüht war, nicht eine
weitere Eskalation herbeizuführen. Vielmehr scheint der Angriff vor allem
Propaganda für die Menschen im Iran gewesen zu sein.
## Reaktionen in den USA
Wie die New York Times berichtete, habe das Mullahregime nach dem
US-Bombenangriff auf drei Atomanlagen am Samstag etwas unternehmen müssen,
um Stärke zu zeigen. Gleichzeitig musste die Gefahr eines Gegenschlags
durch die USA minimiert werden.
Der republikanische Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson,
bezeichnete das Waffenruheabkommen als eine „bemerkenswerte Leistung“. Im
Gespräch mit Journalisten erklärte er: „Präsident Trump gebührt alle
Anerkennung. So sieht Frieden durch Stärke aus. So etwas haben wir schon
lange nicht mehr erlebt, und hier im Kapitol ist es ein großes Aufatmen“.
Andere US-Politiker hielten sich noch zurück. Die meisten wollen scheinbar
sichergehen, dass die Waffenruhe auch wirklich in Kraft tritt.
## Anerkennung für Trump
Brett McGurk, der unter Trumps Vorgänger Joe Biden im nationalen
Sicherheitsrat saß, bezeichnete die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran
als das „bestmögliche Resultat“. Bei CNN sagte er: „Ich gebe diesem
nationalen Sicherheitsteam und Präsident Trump für die Bewältigung dieser
Krise äußerst hohe Anerkennung“.
Ob mit der Waffenruhe auch Trumps Drohung eines Regimewechsels im Iran vom
Tisch ist, ist ungewiss. Der langjährige US-Diplomat Tom Countryman glaubt,
dass ein Regimewechsel, wie von manchen Republikanern gefordert, aktuell
kein realistisches Ziel sei.
„Ich hoffe, dass es eines Tages zu einem erfolgreichen Regimewechsel im
Iran kommt. Es ist in vielerlei Hinsicht ein verabscheuungswürdiges Regime,
aber weder die USA noch Israel haben eine gute Erfolgsbilanz darin, anderen
Ländern einen Regimewechsel zu diktieren“, sagte Countryman der taz. Er war
während seiner 36 Jahre im State Department unter anderem auch für
internationale Sicherheit und Nonproliferation zuständig.
Trump wird am Dienstag zum Nato-Treffen in die Niederlande reisen. Ob dort
auch die Zukunft des Irans ein großes Thema sein wird, ist nicht bekannt.
24 Jun 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Hansjürgen Mai
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