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# taz.de -- Spannungen zwischen Israel und Iran: USA ziehen Personal aus dem Na…
> Mitarbeiter aus den US-Botschaften im Irak, Bahrain und Kuwait sollen
> ausreisen. US-Geheimdienste warnen vor einem israelischen Angriff auf
> Iran.
Bild: US-Geheimdienste befürchten israelische Angriffe auf iranische Atomanlag…
Washington taz | Die US-Regierung reduziert aus Sicherheitsgründen ihr
diplomatisches Personal im Nahen Osten. Grund für die Vorsichtsmaßnahme
soll ein möglicher Militärschlag der israelischen Regierung gegen den Iran
sein. Es ist eine Entscheidung, die für Beunruhigung sorgt.
US-Außenminister Marco Rubio genehmigte am Mittwoch den Abzug aller nicht
essenziellen Mitarbeiter aus den US-Botschaften im Irak, Bahrain und
Kuwait. Eine ähnliche Entscheidung traf auch US-Verteidigungsminister Pete
Hegseth. Dieser veranlasste die „freiwillige Abreise“ aller
Familienangehörigen von Militäreinrichtungen im Nahen Osten.
Sowohl das amerikanische Außenministerium als auch das für den Nahen Osten
zuständige Militärkommando CENTCOM bestätigte gegenüber der Associated
Press diese Entscheidungen. CENTCOM erklärte zudem, dass man die
„wachsenden Spannungen im Nahen Osten“ verfolge. Das Außenministerium
sprach später am Abend eine Reisewarnung für den Irak aus.
US-Geheimdienste zeigen sich zunehmend besorgt, dass Israel auch ohne die
Zustimmung aus Washington einen Angriff auf atomare Einrichtungen im Iran
vornehmen könnte. Das islamistische Regime in Teheran hatte in der
Vergangenheit immer wieder davor gewarnt, dass, wenn es zu solch einem
Angriff kommen sollte, auch die USA – [1][als größter Unterstützer Israels]
– mit Konsequenzen rechnen müssten.
## Weitere Spannungen
Die Entscheidung, amerikanische Regierungsangehörige und deren Familien aus
der Region zu holen, wird deshalb als Vorbote einer möglichen Eskalation
gewertet.
Tatsächlich nahmen die Spannungen bereits am Donnerstag zu: Der
Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) erklärte am
Donnerstag erstmals seit fast 20 Jahren, der Iran habe gegen seine
Verpflichtungen zur Nichtverbreitung von Atomwaffen verstoßen. Der Rat der
aus 35 Nationen bestehenden UN-Behörde verabschiedete eine entsprechende
Resolution.
Die Führung in Teheran kündigte umgehend Gegenmaßnahmen wie den Neubau
einer Anlage zur Urananreicherung an. Ebenfalls zog die Führung in Teheran
laut Staatsmedien ein Militärmanöver vor. Ein ranghoher Vertreter der
Islamischen Republik sagte, ein „befreundetes Land“ habe vor einem
möglichen israelischen Angriff gewarnt. Tatsächlich hat Israel erklärt, der
Iran dürfe nie in den Besitz von Atomwaffen kommen und ein militärisches
Eingreifen sei nicht ausgeschlossen.
Verhandlungen zwischen den USA und Iran [2][über ein neues
Atomwaffenabkommen sind bislang ohne Erfolg geblieben.] US-Präsident Donald
Trump erklärte gegenüber der New York Post, dass die Hoffnung, ein
[3][neues Abkommen mit Teheran zu unterzeichnen, zunehmend schwindet.] „Ich
bin jetzt weniger zuversichtlich als noch vor ein paar Monaten. Irgendetwas
ist mit ihnen passiert, aber ich bin viel weniger zuversichtlich, dass es
zu einem Deal kommt“, sagte Trump.
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen den beiden Ländern, die insgesamt
sechste, ist vorläufig für das kommende Wochenende angesetzt. Doch laut
Regierungskreisen gilt es als immer unwahrscheinlicher, dass es dazu
wirklich kommen wird.
## Iran will Atomprogramm nicht aufgeben
Die USA haben öffentlich erklärt, dass sie bereit wären, die Sanktionen
gegen den Iran zu lockern, wenn die iranische Regierung im Gegenzug sein
Atomprogramm aufgeben würde. Iran ist dazu nicht bereit und behauptet, dass
das Atomprogramm nur für zivile Zwecke sei.
Die iranische UN-Botschaft erklärte in einem Social-Media-Post, dass die
Androhung eines Militärschlags die Fakten nicht verändern würde. „Der Iran
strebt keine Atomwaffen an und der US-Militarismus schürt lediglich die
Instabilität“, hieß es in dem Post.
Der Vorsitzende der internationalen Atombehörde IAEA, Rafael Grossi,
erklärte in einem Interview, dass ein israelischer Angriff auf Irans
atomare Anlagen gravierende Konsequenzen hätte.
„Ein Angriff könnte möglicherweise eine vereinheitlichende Wirkung haben
und die Entschlossenheit des Iran – und das sage ich ganz offen –
bekräftigen, den Besitz einer Atomwaffe anzustreben oder aus dem Vertrag
über die Nichtverbreitung von Atomwaffen auszutreten“, sagte Grossi im
Interview mit i24 News und der Jerusalem Post.
12 Jun 2025
## LINKS
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[2] /Atomprogramm/!6078953
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## AUTOREN
Hansjürgen Mai
## TAGS
Irans Atomprogramm
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