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# taz.de -- Statistisches Bundesamt: Einbürgerungen steigen auf Höchststand
> 2024 haben deutlich mehr Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft
> erworben als je zuvor. Am häufigsten wurden dabei Syrer*innen
> eingebürgert.
Bild: Seit es dazu Statistiken gibt, wurden noch nie so viele Einbürgerungsurk…
Wiesbaden epd/taz | Im vergangenen Jahr haben fast 292.000 Ausländerinnen
und Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft erworben. Wie das
Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, stieg die Zahl
der Einbürgerungen gegenüber dem Jahr zuvor um fast 92.000 und damit um
fast die Hälfte (46 Prozent). Das markiert einen Höchststand seit der
Einführung der Statistik im Jahr 2000.
Am häufigsten wurden 2024 Syrerinnen und Syrer eingebürgert. Mehr als jede
vierte eingebürgerte Person (rund 83.000) war im Besitz der syrischen
Staatsangehörigkeit. Danach folgten mit großem Abstand Menschen mit
türkischer (acht Prozent), irakischer (fünf Prozent), russischer (vier
Prozent) und afghanischer (drei Prozent) Staatsangehörigkeit.
Ein Grund für die gestiegene Zahl der Einbürgerungen dürfte die noch von
der [1][Ampel beschlossene Reform des Staatsangehörigkeitsrechts] sein.
Seit dem 27. Juni 2024 ist das neue Gesetz in Kraft. Demnach ist eine
Einbürgerung bereits nach einer Aufenthaltsdauer von fünf statt bisher acht
Jahren möglich. Zudem ermöglicht das Gesetz generell den Beibehalt der
bisherigen Staatsangehörigkeit.
Bei besonderen Integrationsleistungen wie zum Beispiel guten schulischen
oder beruflichen Leistungen kann die Mindestaufenthaltsdauer auf bis zu
drei Jahre statt wie bisher sechs oder sieben Jahre verkürzt werden.
[2][Diesen Teil des Einbürgerungsgesetzes wollen Union und SPD jedoch
wieder abschaffen.]
## Syrische Staatsangehörige beantragen die Einbürgerung oft so bald wie
möglich
Durchschnittlich betrug die Aufenthaltsdauer in Deutschland zum Zeitpunkt
der Einbürgerung 2024 11,8 Jahre und lag somit leicht über dem
Vorjahreswert von 10,9 Jahren. Syrische Staatsangehörige waren
durchschnittlich 7,4 Jahre in Deutschland, bevor sie eingebürgert wurden.
Damit setzte sich die Beobachtung aus den Vorjahren fort, dass Syrerinnen
und Syrer, die während der Fluchtmigration in den Jahren 2015 und 2016 nach
Deutschland kamen, häufig eine Einbürgerung beantragen, sobald sie die
Voraussetzungen erfüllen.
Türkische Staatsangehörige hielten sich hingegen zum Zeitpunkt der
Einbürgerung im Durchschnitt bereits 23,1 Jahre in Deutschland auf. Die
durchschnittliche Aufenthaltsdauer russischer Staatsangehöriger lag bei
14,5 Jahren.
Zusammen mit dem vergleichsweise geringen Anteil an Einbürgerungen, die im
Jahr 2023 unter Beibehalt der bisherigen Staatsangehörigkeit erfolgt sind
(23 %), lässt dies vermuten, dass weniger die für eine Einbürgerung
erforderliche verkürzte Aufenthaltsdauer, sondern eher die Neuregelung zum
Beibehalt der bisherigen Staatsangehörigkeit zum deutlichen Anstieg von
Einbürgerungen russischer Staatsangehöriger im Jahr 2024 beigetragen hat.
10 Jun 2025
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