| # taz.de -- Rechtsextreme und Querfront: Extrem rechte Querfront-Demo | |
| > Rund 850 Menschen nahmen am Samstag an einer extrem rechten Demo in | |
| > Berlin teil. | |
| Bild: Extrem Rechte, die die Deutschlandfahne für ihre Zwecke missbrauchen | |
| Berlin taz | Gerechnet hatten die Organisatoren der Demonstration am | |
| Samstag unter dem Slogan „Frieden, Freiheit, Volksabstimmung“ mit 10.000 | |
| Teilnehmenden. Der große Ansturm zur rechten Querfront-Demonstration des | |
| Netzwerks „Deutschland steht auf“ blieb allerdings aus, tatsächlich | |
| versammelten sich laut Polizei rund 850 vor dem Brandenburger Tor. Dort | |
| wehten am Samstag Nationalflaggen von Deutschland und Russland neben | |
| Flaggen der Friedensbewegung und denen rechtsextremer Parteien wie „Die | |
| Heimat“ (ehem. NPD) und den „Freien Sachsen“. | |
| Vermeintliche Friedensbewegte, „Querdenker“ und zahlreiche | |
| AfD-Sympathisant:innen tummelten sich auf der Straße des 17. Juni. Auch | |
| zahlreiche Jung-Nazis aus dem Umfeld der Gruppe „Deutsche Jugend voran“ | |
| waren erschienen. Erst kürzlich wurde die Gruppierung durch den | |
| [1][Berliner Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch | |
| eingestuft]. | |
| Neben der AfD waren auch die „Querdenken“-Kleinstpartei Die Basis und die | |
| Werteunion mit einem Infostand auf der Demo vertreten. In den Reden wurde | |
| sodann auch die gesamte Palette rechter Talkingpoints von | |
| „Mainstreammedien“ bis „Gendermainstreaming“ bedient. Dominierendes The… | |
| in den Reden war aber die im verschwörungsideologischen Spektrum nach wie | |
| vor angemahnte „Corona-Diktatur“ und vermeintliche „Impfverbrechen“. | |
| Reden kamen etwa vom rechtsextremen Compact-Verleger Jürgen Elsässer und | |
| AfD-Politikern wie etwa Christina Baum und Dennis Hohloch. Entsprechend | |
| radikal die Redebeiträge, in denen etwa „Politikerhaft“ gefordert wurde – | |
| gemeint ist, unliebsame Politiker:innen bestrafen zu können. Mit | |
| seiner Äußerung, man müsse „die da oben hinfort jagen“, erntete Elsässer | |
| Applaus. Auch, dass Heinrich Fiechtner, bis 2017 in der AfD, die | |
| rechtsterroristische Reichsbürger-Verschwörung um Heinrich XIII. Prinz Reuß | |
| als „Rollatorgang“ verharmlost, kommt gut an. | |
| Als „Schirmherr“ der Demonstration tritt Multimillionär Winfried Stöcker | |
| auf. Der Arzt und Pharmaunternehmer hatte der AfD vor der Bundestagswahl | |
| 1,5 Millionen Euro gespendet, die größte Einzelspende in der Geschichte der | |
| Partei. Auch für die Demo gibt Stöcker den Gönner: Er habe diese mit einer | |
| „verhältnismäßig großen Spende“ unterstützt, zitierte der Tagesspiegel… | |
| Mitorganisatorin. | |
| Stöckers inhaltliche Nähe zur extremen Rechten ist nicht neu, schon | |
| mehrfach war er mit rassistischen Aussagen aufgefallen. Etwa 2017, als er | |
| laut t-online die Verschwörungsideologie des „Großen Austauschs“ in einer | |
| Ansprache an seine Belegschaft verbreitete. | |
| Gegenprotest versammelte sich unter dem Motto „Den Nazis keinen Meter“ am | |
| Mittag unweit der rechten Versammlung an der Scheidemannstraße nahe dem | |
| Bundestag zu einem Protestzug, an dem sich laut Polizei etwa 200 Personen | |
| beteiligten. Aufgerufen hatten unter anderem Gruppen wie Geradedenken, | |
| Queermany und Solid. „Wir demonstrieren nicht nur gegen die rechte | |
| Raumnahme, sondern auch für ein gutes Leben für alle“, sagte ein Sprecher | |
| der Initiative Geradedenken der taz. „Das sind Allianzen, die wir damals | |
| auch schon bei Pegida gesehen haben“, sagte er, angesprochen auf die rechte | |
| Demonstration. | |
| Als sich die rechte Versammlung am späten Nachmittag in Bewegung setzte, | |
| bildete sich auf deren Route eine Blockade mit fast 200 Antifaschist:innen. | |
| Der Demonstrationszug wurde von der Polizei umgeleitet und die | |
| Blockade-Teilnehmer:innen von der Polizei eingekesselt. Rund fünf Stunden | |
| lang wurden sie dort zur Identitätsfeststellung festgehalten. | |
| Zahlen zu Festnahmen machte die Polizei bis Redaktionsschluss nicht. Auch | |
| dazu, dass den Eingekesselten mehrere Stunden lang der Zugang zu Wasser und | |
| Toilettengänge verwehrt worden sein soll, äußerte sich die Polizei nicht. | |
| 24 May 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Nicolai Kary | |
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