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# taz.de -- Protest für Palästina-Hilfsschiff: „Free Gaza, free Yasemin“
> Vor dem Roten Rathaus fordert eine Demo Unterstützung für die Besatzung
> des Gaza-Hilfsschiffs „Madleen“ – und ein Ende deutscher
> Waffenlieferungen.
Bild: Ein palästinensisches Fahnenmeer vor dem Roten Rathaus
Berlin taz | „Free Gaza, free, free Gaza“ schallt es über den
Alexanderplatz vor dem Roten Rathaus. Dann dichten mehrere Hundert
Protestierende, die sich hier am Pfingstmontag versammelt haben, den
bekannten Spruch der Palästinabewegung etwas um. „Free Madleen!“, rufen
sie, und: „Free Yasemin!“. „Madleen“ ist der Name des Gaza-Hilfsschiffs,
[1][das von der israelischen Armee in der Nacht zu Montag gekapert wurde].
Yasemin Acar heißt die Berliner Palästina-Aktivistin, die sich an Bord
befand – und für deren Freilassung die Bewegung nun trommelt.
Gekommen sind die, die stets zu Palästina-Protesten kommen: Junge Menschen
in Kufijas, ein paar Aktivist:innen kommunistischer Parteien, ältere
Frauen mit Kopftuch, die die erste Reihe bilden. „Die ‚Madleen‘ war auf d…
Weg, ein Zeichen gegen die unmenschliche humanitäre Blockade des
Gazastreifens zu setzen“, ruft ein Redner ins Mikrofon. Die Mission des
Schiffes sei nicht nur die Lieferung von Hilfsgütern, „sondern vor allem
auch von Hoffnung für die Menschen in Gaza“ gewesen, so der Redner.
Das Bündnis fordert vom Auswärtige Amt, sich für die Freilassung der
deutschen Staatsbürgerin Yasemin Acar einzusetzen. Acar ist eines der
bekanntesten – und umstrittensten – Gesichter der Palästinabewegung. Auf
der Demo wird ein Ausschnitt eines Interviews mit ihr abgespielt. „Wir
wollen nicht sterben, aber unsere Solidarität hört nicht auf, selbst wenn
sie uns bombardieren“, sagt sie darin. Und: „Unsere Leben sind nicht mehr
wert, als die von Palästinenser:innen.“
## Beim Auswärtigen Amt geht niemand ran
Eine Rednerin der internationalen Sektion von Fridays for Future sagt am
Montag, Greta Thunberg – die sich ebenfalls an Bord der „Madleen“ befand …
habe „ein Zeichen gegen Genozid und Besatzung“ setzen wollen. Dafür werde
sie nun von den Medien „zur verwirrten Teenagerin“ erklärt. Doch für die
Gruppe sei klar: „Es gibt keine Klimagerechtigkeit auf besetzten Gebiet.“
Zuvor hatte eine andere Rednerin die deutsche Sektion unter großem Applaus
als „Schande“ bezeichnet, [2][weil sie sich von den propalästinensischen
Aussagen Thunbergs distanziert hatte].
Unterstützung erhalten die Protestierenden vom
Linken-Bundestagsabgeordneten Ferat Koçak. Der Einsatz gegen die humanitäre
Katastrophe in Gaza sei eine „Verpflichtung aus den Erfahrungen des Zweiten
Weltkriegs und des Holocausts“, so Koçak zur taz. Es brauche endlich einen
Stopp von Waffenlieferungen an Israel. Zudem müsse sich das Auswärtige Amt
für die Rückkehr von Acar einsetzen. „Doch wie viele andere kann ich die
Notfallhotline des Auswärtigen Amts gerade nicht erreichen“, so Koçak.
9 Jun 2025
## LINKS
[1] /Solidaritaets-Aktion-gegen-Hungersnot-/!6093431
[2] /Streit-bei-Fridays-for-Future/!6005400
## AUTOREN
Timm Kühn
## TAGS
Palästina
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Greta Thunberg
Soziale Bewegungen
Social-Auswahl
Nahost-Debatten
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Gaza
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