Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Gaza-Hilfsschiff „Madleen“: Der eigentliche Skandal
> Das Problem sind nicht Greta und ihre Crew, die auf das Leid in Gaza
> aufmerksam machen wollen – sondern dass sonst niemand etwas dagegen
> unternimmt.
Bild: Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg am Flughafens Paris-Charles de …
Der Hass und die Häme, die Greta Thunberg und ihren Mitstreitern auf
ihrem Hilfsschiff, [1][der „Freedom Flotilla“], in den vergangenen Tagen
insbesondere aus Deutschland entgegenschlugen, sind bemerkenswert. Von
einer „Inszenierung“ sprach der Spiegel, von einem „PR-Stunt“ die
Frankfurter Rundschau, der Tagesspiegel meinte einen „Segeltörn für
Selbstdarsteller“ zu erkennen. Solche Kritik ist wohlfeil und kommt von
Leuten, die selbst nicht mal einen Finger krumm gemacht haben, um etwas am
Leid in Gaza zu ändern.
Fakt ist: Hunderttausenden Menschen im Gazastreifen [2][droht der
Hungertod], weil Israels rechtsradikale Regierung Hunger als Waffe einsetzt
– und als Druckmittel, um sie in für sie vorbestimmte Regionen zu
vertreiben. Darauf wollten Thunberg und ihre Crew aufmerksam machen, und
das ist ihnen zum Teil auch gelungen. Zum Glück ist ihre Aktion glimpflich
ausgegangen: Thunberg wurde per Flugzeug nach Hause geschickt, acht weitere
Aktivisten werden vermutlich bald abgeschoben. Das war nicht unbedingt
abzusehen. Die israelische Armee hat in den vergangenen Monaten wenig
Hemmungen gezeigt, sogar humanitäre Helfer, Journalisten oder Sanitäter
über den Haufen zu schießen. Es ist wohl nur ihre Prominenz, die Greta & Co
davor bewahrt hat, ein ähnliches Schicksal zu erleiden.
Die wichtigere Frage ist: Warum tun westliche Länder nicht mehr, um das
Grauen in Gaza zu stoppen? In einer gerechteren Welt würde der
UN-Sicherheitsrat Israel auffordern, seine Blockade zu beenden, und
UN-Friedenstruppen beauftragen, sie zu durchbrechen. UN-Blauhelmsoldaten
müssten die humanitären Konvois an der Grenze begleiten und dafür sorgen,
dass sie bei den Menschen ankommen. Stattdessen werden die Lebensmittel in
den Lastern schlecht und israelische Soldaten oder bewaffnete Banden
[3][schießen auf hungernde Menschen], die an den dubiosen „Verteilzentren“
auf Essen hoffen. Das ist der eigentliche Skandal – nicht die Tatsache,
dass junge Aktivist*innen mit ihren Mitteln versuchen, auf das Grauen
in Gaza aufmerksam zu machen.
10 Jun 2025
## LINKS
[1] /Solidaritaet-zu-Wasser-und-zu-Land/!6090020&s=greta&SuchRahmen=Pri…
[2] /Israels-Kriegsfuehrung-in-Gaza/!6088307
[3] /Verteilungszentren-in-Gaza/!6088611
## AUTOREN
Daniel Bax
## TAGS
Nahost-Debatten
Greta Thunberg
Israel Defense Forces (IDF)
Gaza
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Palästina
Israel
GNS
Israel Defense Forces (IDF)
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Nahost-Debatten
Palästina
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
## ARTIKEL ZUM THEMA
Zerstrittene Koalition in Israel: Verschnaufpause in der Regierungskrise
Die Regierung um Premier Netanyahu schien kurz vor dem Fall wegen des
Streits über den Wehrdienst für Ultraorthodoxe. Doch die Krise wurde
abgewandt – erstmal.
Gaza-Hilfsschiff „Madleen“: Passionaria mit Palästinensertuch
Israel will die EU-Abgeordnete Rima Hassan bis Freitag abschieben. Noch ist
sie in Haft. In Frankreich ist sie eine Ikone der Palästina-Solidarität.
Verschiebung der Gaza-Debatte: Für die Toten zu spät
Immer mehr Medien berichten kritisch über Israels Kriegsverbrechen in Gaza.
Doch der Schaden ist längst angerichtet – ein Muster, das sich wiederholt.
Protest für Palästina-Hilfsschiff: „Free Gaza, free Yasemin“
Vor dem Roten Rathaus fordert eine Demo Unterstützung für die Besatzung
des Gaza-Hilfsschiffs „Madleen“ – und ein Ende deutscher Waffenlieferunge…
Solidaritäts-Aktion gegen Hungersnot: Keine Ankunft in Gaza
Israel kapert das Hilfsschiff mit Greta Thunberg an Bord und verschleppt
die Besatzung an Land. Die Aktivisten sprechen von „Entführung“.
Greta Thunbergs Soli-Aktion mit Gaza: Schräger Segeltörn
Propalästinensische AktivistInnen sind per Schiff auf dem Weg nach Gaza
unterwegs. Ihr Ziel ist, die Seeblockade zu beenden. Das dürfte kaum
gelingen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.