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# taz.de -- Pläne von neuer Wirtschaftsministerin: Ja zu Gas, nein zur Atomkra…
> Kurz nach ihrem Amtsantritt als Bundeswirtschaftsministerin macht
> Katherina Reiche eine erste öffentliche Bestandsaufnahme – und fordert
> neue Gaskraftwerke.
Bild: Das Gaskraftwerk Linden ist ein mit Erdgas befeuertes Heizkraftwerk in Ha…
Gmund dpa | Die [1][neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche]
fordert den schnellen Zubau von neuen Gaskraftwerken in Deutschland. „Wir
brauchen flexible Gaskraftwerke, die dann Strom liefern, wenn der Wind
nicht weht und die Sonne nicht scheint. Und das brauchen wir schnell“,
sagte die CDU-Politikerin auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee.
Es sei daher wichtig, „dass wir ganz schnell in die Ausschreibung von
mindestens 20 Gigawatt Gaskraftwerken gehen, um die Versorgungssicherheit
in unserem Land hochzuhalten“.
Wie wichtig derartige [2][Gaskraftwerke] seien, habe jüngst der
[3][Stromausfall auf der iberischen Halbinsel] gezeigt, sagte Reiche. Um
dies auch hinsichtlich der Kosten realisieren zu können, brauche es
„langfristige Gaslieferverträge“ und einen Realitätscheck der Energiewend…
Dabei müsse geklärt werden, ob der Zubau in den vergangenen Jahren ideal
sei „oder haben wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien die Systemrisiken
und Systemkosten vergessen“.
„Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat uns beim Ziel der
Klimaneutralität vorangebracht“, sagte Reiche. Er habe aber auch
Systemkosten kreiert, etwa Netzausbaukosten, Kosten für Netzengpässe und
für Kohle- und Gaskraftwerke, die jetzt aufgeschlüsselt werden müssten.
„Das wird eine meiner ersten Maßnahmen sein. Wir brauchen eine Art
Monitoring und Sich-Ehrlich-Machen über den Stand der Energiewende.“
## Energiepreise senken und „immer auf Kosten achten“
Um der Wirtschaft in Deutschland neuen Schwung zu verleihen, werde die neue
Bundesregierung auch an die Strompreise rangehen: „Wir müssen die
Stromsteuer senken, wir müssen die Gas-Speicher-Umlage senken, wir brauchen
einen Industriestrompreis, wobei ich sagen muss, dass das in Europa ein
dickes Brett ist, das wir bohren“, sagte Reiche. Die Vielfalt der
erneuerbaren Energien müsse genutzt werden, „aber wir müssen immer auf die
Kosten achten“.
Eine [4][Rückkehr zur Kernenergie], wie sie auch CDU und CSU noch im
Wahlkampf lautstark gefordert hatten, schloss Reiche dagegen aus. „Der
Ausstieg ist vollzogen.“ Der Wiedereinstieg würde nicht nur Geld erfordern,
sondern auch nicht mehr vorhandenes Vertrauen der Unternehmen, die das
machen sollten. Hinzu komme, dass es nach wie vor schwierig sei, in
Deutschland für die Kernenergie einen gesellschaftlichen Konsens
hinzubekommen. Die Chance für eine Rückkehr zur Atomkraft sei in der
Energiekrise vertan worden und „wir müssen mit der Situation jetzt leben“.
Auch brauche die auf Export ausgerichtete deutsche Wirtschaft dringend neue
Freihandelsabkommen, um den Welthandel zu schützen. „Das heißt, wir müssen
mit Chile, mit Mercosur, mit Indien, mit Australien und mit Mexiko in die
entsprechenden Freihandelsverträge kommen. Und ich sage ausdrücklich, wir
brauchen auch die Vereinigten Staaten von Amerika“, sagte Reiche.
9 May 2025
## LINKS
[1] /Habeck-uebergibt-Amt-an-CDU-Frau-Reiche/!6086685
[2] /Kritik-am-Koalitionsvertrag/!6077861
[3] /Stromausfall-in-Spanien/!6081455
[4] /Streit-um-Atomkraft/!6077411
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