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# taz.de -- Lohnersatz für pflegende Angehörige: Es braucht mehr Entlastung!
> Sozialleistungen für privat Pflegende sind gut, aber nicht die ganze
> Lösung. Das Pflegesystem ist überlastet. Es braucht Geld und Fachkräfte.
Bild: Vielen Angehörigen bleibt oft gar keine Wahl, als selbst zu pflegen, wei…
Die Idee stammt zwar nicht von ihr, aber sie geht in die richtige Richtung.
Familienministerin Karin Prien (CDU) schlägt vor, dass pflegende Angehörige
Sozialleistungen bekommen sollen, ähnlich wie das Elterngeld. Schon ihre
Vorgängerin, die Grünenpolitikerin Lisa Paus, hatte diese Vision,
scheiterte letztendlich aber an der Umsetzung. Wie Paus bleibt auch Prien
noch recht vage. So bleibt unklar, wie viel Geld über welche Zeitstrecken
und an wen gezahlt werden soll.
Es seien viele Varianten denkbar, meinte die Ministerin, die den Plan
umgehend an die Bedingung, er müsse auch finanzierbar sein, knüpfte und
sich damit praktisch selbst gleich wieder den Wind aus den Segeln nahm.
[1][Pflegende finanziell zu entlasten], ist auf jeden Fall ein richtiger
Schritt, auch um den Fachkräftemangel in einer alternden Gesellschaft
aufzufangen. Aber dieser Schritt reicht nicht. Es muss aber auch mehr Geld
ins Pflegesystem fließen.
Schon jetzt haben Angehörige oft gar keine Wahl, als selbst zu pflegen,
weil das [2][Pflegesystem hoffnungslos überlastet] ist. Diese Situation
dürfte sich noch zuspitzen, denn viele Pflegeheime müssen schließen, weil
sie nicht wirtschaftlich sind. Etwas mehr finanzielle Absicherung für
Menschen, die hier für ihre Angehörigen einspringen, löst auch keine
bereits bestehende Ungerechtigkeiten. Denn wie so oft, sind es vor allem
die Frauen, die die Sorgearbeit übernehmen. In 60 bis 80 Prozent der Fälle
pflegen sie.
Ein Pflegegeld, das so wie das Elterngeld abhängig vom Nettoeinkommen wäre,
würde außerdem Menschen, die weniger verdienen, auch weniger entlasten, was
ungerecht wäre, denn sie leisten ja die gleiche Arbeit, wie ein
Spitzenverdiener, der seinen Angehörigen pflegt. Die
gesamtgesellschaftliche Aufgabe Pflege darf nicht privatisiert werden,
[3][professionelle Pflege] und Hilfe muss erhalten bleiben – und dafür
braucht es Geld, nicht nur die Verlagerung von Verantwortung. Diejenigen,
die im Privaten diese Aufgabe übernehmen, sollten unbürokratisch und
gerecht unterstützt werden.
20 May 2025
## LINKS
[1] /Studie-zur-Pflege-von-Angehoerigen/!5884557
[2] /Ueberarbeitet-und-unterbezahlt/!6007340
[3] /Pflegenotstand-in-Berlin/!6010671
## AUTOREN
Luisa Faust
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