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# taz.de -- USA beenden Sanktionen gegen Syrien: Trump macht’s richtig
> Lange überfällig ist es, die Sanktionen gegen Syrien zu beenden. Die neue
> Führung in Damaskus muss eine Chance haben, das Land zu stabilisieren.
Bild: Drei Männer und ein Handshake: US-Präsident Trump in Saudi Arabien, am …
Ein Gespür für öffentlichkeitswirksame Gesten hat Donald Trump. Das muss
man ihm lassen. Wie der US-Präsident in Riad die [1][Aufhebung aller
Sanktionen gegen Syrien] ankündigte, war ein Meisterstück: als Höhepunkt
einer Grundsatzrede, im Beisein des saudischen Kronprinzen, mit
rhetorischen Verneigungen vor seinem Gastgeber und mit Anerkennung des
vergangenen Leids und der zukünftigen Chancen Syriens. Die Bilder gehen um
die Welt, und in Syrien wird gejubelt, wie seit dem [2][Sturz Baschar
al-Assads] nicht mehr.
Das Ende des syrischen Schergen ist jetzt über fünf Monate her, und dass
die einst gegen ihn verhängten internationalen Strafmaßnahmen für Syrien
endlich fallen, ist längst überfällig. Nach dem Sieg der Rebellen im
Dezember 2024 hatte kein internationaler Entscheidungsträger den Mut, dem
syrischen Volk zu sagen: Wir stehen uneingeschränkt an eurer Seite, ihr
sollt nicht dafür büßen, was Assad euch angetan hat.
Die scharfen westlichen Sanktionen wurden nur zögerlich und scheibchenweise
gelockert, [3][man wollte erst mal abwarten], wie sich die neuen Machthaber
entwickeln. Dieser an sich löbliche Gedanke ging in der Praxis nach hinten
los. Denn Fortschritte in Syrien waren und sind davon abhängig, dass die
Sanktionen fallen. Solange unklar bleibt, welche Geschäfte mit Syrien unter
welchen Umständen erlaubt sind, halten sich Geschäftspartner lieber ganz
heraus.
Der Aufbau eines neuen Staatswesens, das Syriens Milizen in den Griff
bekommt, die Unsicherheit eindämmt und das Leben der Menschen verbessert,
wird so behindert, nicht gefördert. Jetzt hat Trump den Hebel umgelegt.
Europa hingegen steht wieder einmal als Zuschauer da. Nachdem die EU ihre
Syrien-Sanktionen vor zehn Wochen nur teilweise aussetzte, wird sie
demnächst ihr Sanktions-Regime turnusmäßig „überprüfen“.
Saudische und türkische Investoren warten derweil schon auf den Moment, in
dem US-Dollar-Geschäfte mit Syrien wieder problemlos möglich sind, um
massiv in das „neue Syrien“ zu investieren. Für Syrien ist es vielleicht
auch besser so.
14 May 2025
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## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Syrischer Bürgerkrieg
Baschar al-Assad
Donald Trump
Sanktionen
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