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# taz.de -- Zum Fest Ewigkeitschemikalien: Gesundheitsrisiko Ostereier
> Ein niederländisches Institut findet in Hühnereiern von privaten Haltern
> hohe Mengen giftiges PFAS. Doch für Eierliebhaber gibt es einen Ausweg.
Bild: Können Spuren von Gift enthalten – Ostereier in den Niederlanden
Amsterdam taz | Keine guten Nachrichten für Ei-Liebhaber*innen in den
Niederlanden: Sie sollen keine Eier von privat gehaltenen Hühnern mehr
essen, warnt kurz vor Ostern das Institut für Öffentliche Gesundheit und
Umwelt (RIVM). Hühnereier könnten „im ganzen Land viel PFAS“ enthalten. U…
da die Bevölkerung diesen [1][Ewigkeitschemikalien schon „durch
Nahrungsmittel und teils durch Trinkwasser“ ausgesetzt] seien, sollte eine
zusätzliche „viel höhere Einnahme vermieden werden“, so das RIVM.
Der Aufruf basiert auf einer Untersuchung privater Hühnerhaltung an 60
Standorten im gesamten Land. Ihr zufolge war die Belastung mit PFAS an 31
Standorten derart schwerwiegend, dass schon mit dem Konsum von weniger als
einem Ei pro Woche der Grenzwert überschritten sein kann.
PFAS ist die Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen und
umfasst rund 10.000 ultrarobuste Kohlenstoff-Fluor-Verbindungen. Sie
stecken beispielsweise in [2][wasser- oder fettabweisenden oder säurefesten
Beschichtungen wie etwa für Outdoorkleidung, Pommestüten oder Bratpfannen].
Im menschlichen Körper sind sie nahezu nicht abbaubar – deswegen der
Begriff „Ewigkeitschemikalien“.
Eine längerfristige Einnahme höherer Konzentrationen kann laut RIVM dem
Immunsystem und der Leber schaden sowie die Fortpflanzung und Entwicklung
ungeborener Kinder beeinflussen. Eine Expert*innengruppe der
Internationalen Agentur für Krebsforschung, die zur
Weltgesundheitsorganisation gehört, stufte den Stoff Ende 2023 als
„krebserregend für Menschen“ ein.
Dass der Verzehr von Eiern das Gesundheitsrisiko erhöht, war bereits
[3][aus der Umgebung der Chemiefabrik des Unternehmens Chemours bei
Dordrecht bekannt], wie 2023 zuerst die Tageszeitung NRC Handelsblad
recherchiert hatte. An diesem südlich von Rotterdam gelegenen Standort
wurde unter anderem Perfluoroctansäure (PFOA) in das Flüsschen Merwede
entsorgt. Das RIVM rät, kein Obst und Gemüse aus Gärten zu essen, die in
einem Umkreis von einem Kilometer um die Fabrik liegen.
## Fabrik im Verdacht
Am Dienstag durchsuchte die Polizei die Fabrik. Die Aktion stand im
Zusammenhang mit einer strafrechtlichen Untersuchung, nachdem über 3.000
Anwohnende vor zwei Jahren eine Sammelklage gegen Chemours eingereicht
hatten. Sie werfen dem Unternehmen vor, die Umgebung mit PFAS zu
verschmutzen und dadurch ihre Gesundheit und Leben aufs Spiel zu setzen.
Chemours bestätigte gegenüber niederländischen Medien den „unangekündigten
Besuch“, bei dem man „vollständig mitgearbeitet“ habe. Wonach genau gesu…
wurde, wollte die Staatsanwaltschaft nicht bekanntgeben.
Den Konsument*innen zwischen Groningen und Maastricht bleibt nun am
Osterwochenende nur der Griff ins Eierregal der Supermärkte. Das RIVM
schreibt, [4][„kommerzielle“ Eier stünden unter Aufsicht der
Nahrungsmittel- und Warenautorität, seien „meistens verpackt und müssen
immer mit einem Stempel auf der Schale codiert“] sein.
16 Apr 2025
## LINKS
[1] /Umweltverschmutzung-an-der-Nordsee/!6026294
[2] /Pestizide-im-Grundwasser/!6034501
[3] /Ewigkeits-Chemikalien-in-Holland/!5998968
[4] https://www.rivm.nl/en/news/rivm-advises-against-eating-home-produced-eggs
## AUTOREN
Tobias Müller
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Chemikalien
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Schwerpunkt Pestizide
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