# taz.de -- +++ Nachrichten aus den USA +++: US-Truppen dürfen zum Panamakanal | |
> USA und Panama unterzeichnen ein Memorandum. Der Oberste Gerichtshof | |
> ordnet die Rückholung eines „versehentlich“ nach El Salvador | |
> abgeschobenen Migranten an. | |
Bild: Große Häfen befinden sich an den beiden Einfahrten in den Panamakanal: … | |
## Panama erlaubt US-Truppen am Panamakanal | |
Die USA dürfen nach einer Vereinbarung mit Panama Soldaten um den | |
Panamakanal stationieren. Ein entsprechendes Dokument gab das | |
Außenministerium des mittelamerikanischen Landes am Donnerstag (Ortszeit) | |
bekannt. Damit erhält US-Präsident Donald Trump ein wichtiges Zugeständnis | |
für seine [1][Forderung nach mehr Einfluss der USA] auf die wichtige | |
Wasserstraße. Trump behauptet, dass China den Kanal kontrolliere. | |
Das Memorandum zwischen beiden Regierungen wurde am Mittwoch bei dem | |
jüngsten Panama-Besuch von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth | |
unterzeichnet. Darin heißt es, dass militärisches und ziviles US-Personal | |
in von Panama designierten und kontrollierten Einrichtungen Ausbildung | |
erteilen, Übungen durchführen und Ausrüstung lagern darf. Die Vereinbarung | |
ist zunächst auf drei Jahre befristet und kann verlängert werden. | |
[2][Panama und die USA hatten zuvor angekündigt], dass sie eine Regelung | |
aushandelten, um US-Kriegsschiffen eine kostenlose und vorrangige Passage | |
durch den Panamakanal zu sichern. Trump hatte mehrmals gedroht, den Kanal | |
zurückzuholen, weil die USA unfair behandelt würden. Der Kanal wurde Anfang | |
des 20. Jahrhunderts vom Ingenieurkorps des US-Heeres gebaut. Am 31. | |
Dezember 1999 übergaben die USA die Verwaltung an Panama. (dpa) | |
## Regierung muss versehentlich Abgeschobenen zurückholen | |
Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat die Trump-Regierung zur | |
Rückführung eines versehentlich nach El Salvador abgeschobenen Mannes in | |
die USA aufgefordert. Damit wies das Gericht einen Eilantrag des | |
Justizministeriums zurück. Die Regierung hätte sich beeilen sollen, „ihren | |
ungeheuerlichen Fehler“ zu korrigieren, argumentierten die Richterinnen des | |
liberalen Lagers des Supreme Courts. Es sei „schlichtweg falsch“ zu | |
behaupten, man könne ihn nicht nach Hause bringen. „Das Argument der | |
Regierung impliziert zudem, dass sie jede Person, einschließlich US-Bürger, | |
ohne rechtliche Konsequenzen abschieben und inhaftieren könnte“, schrieb | |
Richterin Sonia Sotomayor. | |
Der 29-jährige Kilmar A.G. wurde am 12. März auf einem Ikea-Parkplatz in | |
Baltimore festgenommen – mit seinem Kind auf dem Rücksitz – und in das | |
Terrorism Confinement Center (CECOT) in El Salvador gebracht. Seine Frau | |
erkannte ihn später auf Aufnahmen aus dem Gefängnis. Nach Angaben seiner | |
Anwälte war er 2011 illegal aus El Salvador in die USA eingereist „auf der | |
Flucht vor Bandengewalt“. Ein Einwanderungsrichter hatte ihm 2019 Schutz | |
vor der Abschiebung gewährt. Nun kam es trotzdem dazu – ein | |
Verwaltungsfehler, räumte die Regierung ein. | |
Dennoch sagten Vertreter des Weißen Hauses, dass A.G. nicht zurückgebracht | |
werden sollte, und behaupteten, er habe Verbindungen zu der Straßengang | |
MS-13. Seine Anwälte wiesen dies zurück und argumentieren, dass die | |
US-Regierung nie Beweise vorgelegt habe. Das Weiße Haus argumentierte | |
weiter, es habe nicht die Befugnis, seine Rückkehr von der Regierung El | |
Salvadors zu verlangen. | |
Die Bundesrichterin Paula Xinis forderte die Trump-Regierung schließlich | |
zwei Mal zur Rückführung von A.G. in die USA auf. Sie argumentierte, die | |
Festnahme und Abschiebung sei „völlig gesetzlos“ gewesen. Xinis soll ihre | |
Anordnung nach der Entscheidung des Supreme Courts nun präzisieren, damit | |
sie ihre Befugnisse in Bezug auf auswärtige Angelegenheiten nicht | |
überschreitet, wie der Vorsitzende Richter des Supreme Courts, John | |
Roberts, sagte. Die Regierung hingegen müsse bereit sein, darzulegen, | |
welche Schritte in dem Fall bereits unternommen wurden und was sie künftig | |
noch unternehmen kann. (ap) | |
## US-Gericht: Meldepflicht für illegal Eingewanderte bleibt | |
Ein US-Bundesrichter hat der Trump-Regierung die Anwendung einer | |
Meldepflicht für Menschen erlaubt, die sich illegal in den USA aufhalten. | |
Mit dieser Entscheidung stellte sich Richter Trevor Neil McFadden am | |
Donnerstag (Ortszeit) auf die Seite der US-Regierung, die argumentiert | |
hatte, dass es sich dabei lediglich um die Umsetzung einer bereits | |
bestehenden Vorschrift handele. Demnach müssen sich Menschen, die keine | |
US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, bei den Bundesbehörden | |
registrieren. Die Vorschrift tritt am Freitag in Kraft. Eine Klage, in der | |
der Trump-Regierung vorgeworfen wurde, das Registrierungsverfahren zu | |
nutzen, um massenhaft Menschen, die sich illegal in den USA befinden, | |
leichter abzuschieben, ist damit abgewiesen worden. | |
Die Kläger hatten argumentiert, dass die Meldepflicht Menschen, die in den | |
USA arbeiten und enge familiäre Bindungen in dem Land haben, in eine | |
Zwickmühle bringt: Sollen sie sich melden und einer Regierung, die | |
Massenabschiebungen vornimmt, ihren Aufenthaltsort preisgeben, oder sollen | |
sie im Verborgenen bleiben und riskieren, wegen des Vergehens angeklagt zu | |
werden? | |
Das Heimatschutzministerium hatte erklärt, dass diejenigen, die sich nicht | |
selbst melden, mit Geldstrafen oder strafrechtlicher Verfolgung rechnen | |
müssten. Die Meldepflicht gilt für alle Menschen, die das 14. Lebensjahr | |
vollendet haben, sie müssen ihre Fingerabdrücke und ihre Adresse angeben. | |
Auch Kanadier, die sich länger als 30 Tage in den USA aufhalten, sind von | |
dieser Vorschrift betroffen. Das trifft viele Menschen, die in warmen | |
Bundesstaaten wie Florida überwintern. | |
Das Bundeseinwanderungsgesetz schreibt seit Langem vor, dass sich Menschen, | |
die ohne Aufenthaltsgenehmigung in den USA leben, registrieren lassen | |
müssen. Diese Vorschrift wurde jedoch nur in seltenen Fällen angewendet. | |
(ap) | |
## Senat bestätigt neuen US-Generalstabschef | |
Der US-Senat hat Donald Trumps Kandidaten für den Posten des | |
Generalstabschefs bestätigt. Die Senatoren stimmten der Nominierung von Dan | |
Caine am Freitagmorgen zu. Präsident Trump hatte [3][den vorherigen | |
Generalstabschef Charles Q. Brown im Februar ohne Angaben von Gründen | |
entlassen] – weniger als zwei Jahre nach Beginn von dessen vierjähriger | |
Amtszeit. Brown war vom vorherigen Präsidenten Joe Biden nominiert worden | |
und der zweite Afroamerikaner im Amt des Generalstabschefs. | |
Caine ist Weißer und wie sein Vorgänger Brown ein erfahrener Kampfpilot. | |
Zeitweise war Caine in den vergangenen Jahren auch im Auslandsgeheimdienst | |
CIA tätig, wo er für militärische Angelegenheiten zuständig war. | |
Trumps Regierung hat seit ihrem Amtsantritt Anfang des Jahres einen | |
[4][massiven Umbau des Staatsapparats] begonnen und dabei auch die | |
Streitkräfte nicht ausgespart. Dabei wurden eine Reihe hochrangiger | |
Offiziere entlassen. Die oppositionellen Demokraten kritisierten die | |
Entlassungen scharf, darunter auch die von Brown. Sie warfen Trump und | |
dessen Verteidigungsminister Pete Hegseth vor, sicherstellen zu wollen, | |
dass das Militär von Menschen geführt wird, die dem Präsidenten gegenüber | |
loyal sind. (afp) | |
11 Apr 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Blackrock-greift-nach-Panamakanal/!6070421 | |
[2] https://www.defense.gov/News/Releases/Release/Article/4149739/joint-stateme… | |
[3] /-Die-USA-unter-Trump-/!6071212 | |
[4] /Donald-Trumps-staendige-Rechtsbrueche/!6073083 | |
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