| # taz.de -- Studie Female Founders Monitor: Weniger Frauen gründen Start-ups | |
| > Unter Gründer:innen ist die Gender-Lücke größer geworden. Eine Studie | |
| > zeigt: Die Geschäftsmodelle scheinen dabei maßgeblich zu sein, zeigt eine | |
| > Studie. | |
| Bild: Telefonistinnen in der 30er Jahren. Die Hürden für Frauen sich selbstst… | |
| Berlin taz | Der Anteil von Frauen bei der Gründung von Start-ups nimmt ab. | |
| Das ist das Ergebnis einer [1][Studie] der Bertelsmann-Studie im Auftrag | |
| des Startup-Verbandes. In den vergangenen fünf Jahren war der Anteil dem | |
| zufolge kontinuierlich leicht gestiegen – bevor er 2024 nun auf 18,8 | |
| Prozent gefallen ist. Im Jahr davor hatte der Frauenanteil bei | |
| Start-up-Neugründungen noch bei 20,7 Prozent gelegen. Immerhin: Die Summe | |
| der Risikokapitalfinanzierungen für Start-ups mit mindestens einer | |
| Gründerin habe sich seit 2017 fast vervierfacht. Allerdings gehe mit 91 | |
| Prozent des Kapitals immer noch der größte Anteil an reine Männerteams. | |
| Start-ups sind junge Firmen, die schnell wachsende Geschäftsmodelle | |
| verfolgen und gerade in der Anfangsphase auf hohe Investitionen angewiesen | |
| sind. Das geht häufig mit einem hohen Druck, Risiko und einer hohen | |
| Arbeitsbelastung einher. Klassisch sind Software-basierte Geschäftsmodelle | |
| mit Vorbildern wie Google oder Amazon. Der niedrige Frauenanteil setzt sich | |
| nicht fort, wenn man über die Start-ups hinaus auf Existenzgründungen | |
| insgesamt blickt: Hier lag der Anteil der Gründerinnen 2023 bei 44 Prozent. | |
| Als Ursachen für den akuten Rückgang macht die Studie aus, dass Frauen bei | |
| der Gründung eines Start-ups vor allem auf Geschäftsmodelle aus dem Bereich | |
| Kleidung und Lebensmittel setzen, bei denen Waren an Konsument:innen | |
| gebracht werden sollen. Die allgemeine Konsumzurückhaltung mache es für | |
| solche Geschäftsmodelle derzeit schwerer. | |
| Grundsätzlich lägen die Ursachen für den geringen Frauenanteil jedoch | |
| bereits im Erziehungs- und Bildungssystem: Beispielsweise würden | |
| traditionelle Rollenbilder nicht ausreichend aufgebrochen. So würden 60 | |
| Prozent der Studentinnen bei der Berufswahl größeren Wert auf | |
| Arbeitsplatzsicherheit legen, bei Studenten seien es nur 32 Prozent. | |
| ## Weitere Hürden | |
| Später im Leben zeigten sich dann weitere Hürden wie eine mangelhafte | |
| [2][Vereinbarkeit] von Familie und Unternehmertum. In der Befragung gaben | |
| 81 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer an, dass eine bessere | |
| Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum der entscheidende Faktor sei, | |
| wenn es darum gehe, die Gender-Lücke abzubauen. | |
| „Deutschland kann es sich nicht leisten, auf das Potenzial von Frauen zu | |
| verzichten“, sagt Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des | |
| Startup-Verbandes. In Zeiten von wirtschaftlicher Stagnation würden alle | |
| benötigt, die Konjunktur wieder nach vorne zu bringen. | |
| Für die Studie wurden deutschlandweit mehr als 1.800 Gründer:innen und | |
| 1.000 Studierende befragt. | |
| 2 Apr 2025 | |
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| [1] https://startupverband.de/fileadmin/startupverband/mediaarchiv/research/ffm… | |
| [2] /Familienreport-2024-vorgestellt/!6010754 | |
| ## AUTOREN | |
| Svenja Bergt | |
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