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# taz.de -- Studie zur Zukunftsorientierung: Wer sich Sorgen ums Klima macht �…
> Ob Menschen sich für die Zukunft und das Klima interessieren, hängt stark
> mit ihrer politischen Einstellung zusammen. Das zeigt jetzt eine Studie.
Bild: Demonstrierende rufen im Mai 2024 in Berlin zu mehr Klimaschutzmaßnahmen…
Die Klimakrise ist da, die sozialökologische Transformation muss her, und
das schnell. So viel ist klar. Weniger klar ist, wer sich dafür einsetzen
und sie voranbringen soll. Der Verdacht, Klimaschutz sei primär etwas für
finanziell gut aufgestellte Akademiker:innen und ihre Kinder, wabert
durch die Debatte.
Diese Annahme suggeriert, dass sich nur Menschen um Zukunft und Klima
sorgen und für eine bessere Welt engagieren, die sich das auch leisten
können.
Aber was ist an dieser These dran? Und wer sorgt sich tatsächlich um eine
nachhaltige Zukunft? Das ist wichtig zu wissen, um potenzielle künftige
Akteur:innen, die es so dringend braucht, identifizieren und ansprechen
zu können.
## Die Studie
Eine [1][neue Studie] der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der
Universität Lund hat sich dieser Frage gewidmet. Dafür haben die
Sozialwissenschaftler:innen 5.000 Schwed:innen zwischen 18 und 84
Jahren nach ihren Einstellungen in Bezug auf die Zukunft, aber auch zu
ihren politischen Überzeugungen befragt.
Die Studienteilnehmer:innen wurden anhand unterschiedlicher
soziologischer Kriterien wie Alter, Geschlecht oder Bildung kategorisiert.
Dann wurde untersucht, welche Verbindungen zwischen den verschiedenen
Variablen bestehen.
Grundlage der Untersuchung ist die Theorie des [2][französischen Soziologen
Pierre Bourdieu]. Er geht davon aus, dass es neben dem ökonomischen
Kapital, also dem finanziellen Vermögen, auch andere Kapitalformen gibt,
zum Beispiel kulturelles Kapital, also Bildung, und soziales Kapital, etwa
in Form von Beziehungen.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Sorge um die Zukunft keineswegs
etwas ist, das eine bestimmte – privilegierte – soziale Klasse für sich
gepachtet hat. Einen starken Zusammenhang hingegen beobachteten die
Forschenden zwischen der politischen Einstellung und der Haltung zu
Zukunfts- und Klimafragen.
Menschen, die im politischen Spektrum eher links stehen, sorgen sich mehr
um die Zukunft als Menschen, die rechts wählen.
## Was bringt’s?
Die Forscher:innen fanden heraus, dass Frauen sich mehr Gedanken über
die Zukunft machen als Männer. Personen, die in Teilzeit arbeiten sowie
jüngere Befragte geben dem Thema mehr Relevanz als etwa selbstständige
Unternehmer:innen mit Angestellten.
Je jünger und vulnerabler also die Befragten, umso realer die Angst vor
einer Zukunft unter den Bedingungen einer [3][eskalierenden Klimakrise].
Diese Gruppen blicken auf immer drängender werdende Probleme, die sie aller
Voraussicht nach persönlich betreffen werden – das Private wird also im
Klimaprotest politisch.
Sehr wahrscheinlich muss wohl erst alles noch schlimmer werden, bevor sich
mehr Menschen dafür einsetzen, dass es besser werden kann.
11 Apr 2025
## LINKS
[1] |studie zu einstellungen gegenüber der zukunft und sozial-ökologischer tr…
[2] /Pierre-Bourdieu/!t5204492
[3] /Geld-gegen-Erderwaermung/!6071739&s=Klimafrage/
## AUTOREN
Tobias Wuertz
## TAGS
wochentaz
Zukunft
Pierre Bourdieu
Klima
Transformation
Schwerpunkt Klimawandel
Jugend
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