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# taz.de -- Krieg im Sudan: Sudans Armee erobert Präsidentenpalast zurück
> Im Krieg zwischen der paramilitärischen RSF und der Nationalarmee gewinnt
> diese immer mehr Boden zurück. Nun erlangte sie Kontrolle über die
> Hauptstadt Khartum.
Bild: SAF-Soldaten feiern ihren Sieg im Präsidentenpalast in Khartum: Ein Scre…
Kampala taz | Sobald die sudanesischen Soldaten die Stufen zum Eingang des
Präsidentenpalastes erklommen haben, heben sie die Armee und Gewehre vor
Freude und feiern. Einige knien auf dem Boden und beten. Zahlreiche
Handy-Videos und Fotos davon zirkulieren in den Sozialen Medien, werden
millionenfach geteilt. Der Sieg der nationalen Armee (SAF) über Sudans
Hauptstadt Karthum könnte ein entscheidender Wendepunkt des Krieges werden.
Nach tagelangen Gefechten rund um den Präsidentenpalast ist es den Truppen
der SAF am Freitag gelungen, die paramilitärischen Truppen der Rapid
Support Forces (RSF) [1][aus dem Zentrum Karthums] zu verjagen und wieder
weitestgehend Kontrolle über die Millionenstadt herzustellen.
Sudans offizielle Regierung hatte ihren Sitz nach Kriegsausbruch im April
2023 in die östliche Hafenstadt Port Sudan am Roten Meer verlegen müssen,
von wo aus sie die Regierungsgeschäfte tätigt. Bis vor wenigen Tagen
kontrollierte die RSF einen Großteil Karthums, vor allem die Märkte und
Industriegebiete aber auch das Regierungsviertel. Ob die Regierung jedoch
in der Lage sein wird, wieder nach Karthum zurück zu ziehen, bleibt derzeit
noch offen. Nach heftigen Luftangriffen auf RSF-Stützpunkte sind die
meisten Gebäude in der Stadt beschädigt.
Sudans Armeesprecher Nabil Abdallah nennt dies einen „historischen und
heldenhaften Sieg“. Er betont die Entschlossenheit des Militärs, den Kampf
fortzusetzen: „bis der Sieg errungen ist, indem jeder Zentimeter unseres
Landes von der Miliz und ihren Unterstützern befreit wird.“
## RSF zieht sich nach Darfur zurück
Seit Beginn der Großoffensive Anfang des Jahres ist es der SAF gelungen,
weite Teile im Norden und Osten des nordostafrikanischen Flächenlandes
wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die RSF-Miliz [2][unter ihrem Anführer
Mohamed Hamdan Dagalo, bekannt als Hametti], zieht sich derzeit wieder in
ihre Stamm-Region Darfur im Südwesten zurück, wo die meisten Milizionäre
und Hametti selbst herstammen.
In seiner jüngsten Videoansprache forderte Hametti seine Kämpfer in Karthum
auf, sich nicht zurück zu ziehen oder sich zu ergeben. Er nennt die SAF
eine „Terrorarmee“ und schwört seine Truppen darauf ein, die verlorenen
Gebiete wieder zurück zu erobern.
## Auch Kenia mischt in dem Krieg mit
Die RSF hat in den vergangenen Tagen [3][an mehreren Fronten Verluste
hinnehmen müssen]. Bei Gefechten rund um die Stadt Al-Maliha in Nord Darfur
wurden die RSF-Truppen zurückgedrängt. Al-Maliha liegt rund 200 Kilometer
entfernt von der Grenze nach Libyen und ist strategisch wichtig für die
Nachschubwege.
Die RSF ist derzeit dabei, ihr militärisches Hauptquartier in Nyala zu
etablieren, der Hauptstadt Süd Darfurs. Dort flog Sudans Luftwaffe in den
vergangenen Tagen Luftangriffe. Ebenso auf die Stadt El Daein in Ost
Darfur, wo die RSF ihre zivile Regierung eingerichtet hat. Die RSF hat sich
im Februar mit verbündeten militärischen und politischen Gruppen in Kenias
Hauptstadt Nairobi getroffen, [4][um eine Alternativregierung zu
etablieren.]
Dies erhöht nun das Risiko, dass das Land in zwei Teile gespalten wird.
Sudans Regierung hat daraufhin Kenias Präsident William Ruto beschuldigt,
Sudans Souveränität zu verletzten und hat sämtliche diplomatische Kontakte
abgebrochen. Auch kenianische Produkte wie Tee, Lebensmittel und
Medikamente dürfen nun nicht mehr importiert werden.
21 Mar 2025
## LINKS
[1] /Krieg-in-Sudan/!5931572
[2] /USA-sprechen-von-Voelkermord-in-Sudan/!6057281
[3] /Sudans-Krieg-steht-vor-der-Entscheidung/!6065155
[4] /Sudan-droht-der-Zerfall/!6070331
## AUTOREN
Simone Schlindwein
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in Sudan
Sudan
RSF
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Fotografie
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