# taz.de -- Podcast „Enden: Land unter“: Unerforschte Tiefen | |
> Im kurzweiligen Podcast „Enden: Land Unter“ geht es um den weltweiten | |
> Tiefseebergbau. Dabei erfährt man viel über Korruption und Naturschutz. | |
Bild: Begehrter Rohstoff: Erze in Manganknollen aus den Tiefen des Atlantiks | |
Alle träumen vom All – ob sie nun als Weltraumtourist*innen die | |
Planeten unseres Sonnensystems bewundern oder Space Mining betreiben | |
wollen. Dabei liegt eine wahre Goldgrube so viel näher: Die Tiefsee ist ein | |
ebenso geheimnisvoller wie rohstoffreicher Ort. Nur: Ob sie ihre Rohstoffe | |
und Geheimnisse behalten soll, das ist umstritten. | |
Die zweite Staffel des Podcasts „Enden: Land Unter“ des Produktionsstudios | |
Undone und Zukunftsmuseums Futurium blickt aus mehreren Perspektiven auf | |
diese Frage. Der australische Unternehmer und CEO der [1][The Metals | |
Company (TMC)], Gerard Barron, will nickel-, kobalt- und kupferhaltige | |
Manganknollen vom Tiefseeboden „ernten“, die Aktivistin Amanda Helle ist | |
dagegen. Sie blockierte mit [2][Greenpeace] über mehrere Tage ein | |
Forschungsschiff Barrons im Pazifik, mitten im Anbaugebiet der TMC. Hier | |
der angebliche Traum einer grünen Revolution – mit der auch noch sehr viel | |
Geld verdient werden kann –, dort „die Verteidigung eines Gebiets, das | |
keine eigene Armee hat“. | |
[3][Wie schon in der ersten Staffel von „Enden“, die sich mit der | |
Ausbeutung von Bodenschätzen auf der Insel Nauru befasst], geht es jedoch | |
um mehr als einen Einzelfall: In zwei kurzweiligen Stunden schaffen die | |
Reporter*innen Marlen Klaws, Karim Khattab und Patrick Stegemann eine | |
Perspektive auf Korruption, Monopolbildung und auf den Schutz einer Natur, | |
die droht verloren zu gehen, noch bevor sie erforscht werden kann. | |
Szenische Töne von Tauchgängen und Podiumsgesprächen sorgen dabei ebenso | |
für Abwechslung wie Einschübe aus der Geschichte der Tiefseeforschung. | |
So gibt der Podcast auch Hörer*innen ohne Vorwissen ein Bild der Chancen | |
und Gefahren von Tiefseebergbau, der besonders in Deutschland selten auf | |
der Tagesordnung steht. Und er gibt Hoffnung: dass auch kleine | |
fluoreszierende Fische Hunderte Meter unter der Wasseroberfläche von | |
Forschung, demokratischen Strukturen und dem Einsatz von Aktivist*innen | |
profitieren. | |
22 Mar 2025 | |
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## AUTOREN | |
Jonathan Gerbig | |
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