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# taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Das Polizeiproblem und das mit den Knä…
> Zwei Aktionstage hintereinander: Am 15. März wird gegen Polizeigewalt, am
> 18. März für politische Gefangene protestiert.
Bild: Werden öfter mal vom Staat eingesperrt: Antifas
Der Leopoldplatz ist seit dem 15. Februar eine sogenannte Waffen- und
Messerverbotszone. Solche sind einer dieser verzweifelten staatlichen
Versuche, die Kontrolle zu behalten. Wirklich nutzen tun sie wahrscheinlich
nicht, das geht jedenfalls aus den wenigen Forschungen zum Thema hervor.
Aber solche Verbotszonen geben der Polizei mehr Macht, mehr von jenen
Menschen zu kontrollieren, die sie eh für inhärent kriminell, absonderlich
und gefährlich hält: Migrantische Menschen, Drogenkonsument:innen,
Wohnungslose.
Messerverbotszonen sind deshalb vor allem eines: Ein Einfallstor für
polizeiliche Willkür. Gelöst wird so keines der sozialen Probleme, die es
am Leopoldplatz durchaus gibt, stattdessen werden nur die Unerwünschten aus
dem Blickfeld vertrieben, notfalls mit Gewalt. Der Leopoldplatz ist deshalb
ein geeigneter Ort für die diesjährige [1][Kundgebung zum Internationalen
Tag gegen Polizeigewalt] am Samstag (15. 3.). Passenderweise findet der
Protest gegen dieses System, das auf Repression und Ausgrenzung anstatt auf
Solidarität und sozialen Zusammenhalt ausgerichtet ist, um 14 Uhr vor dem
örtlichen Jobcenter statt.
Ebenfalls am Samstag startet bereits um 6 Uhr in der Frühe am Kreuzberger
Oranienplatz ein [2][Berliner Solibus nach Vechta], wo bereits am Samstag
eine [3][Kundgebung zum Tag der politischen Gefangenen] stattfindet, der
jährlich am 18. März begangen wird. In der JVA Vechta sitzt die
[4][Ex-RAFlerin Daniela Klette] ein. Die Kundgebung vor dem Frauenknast
möchte klar machen, dass Grundrechte von Gefangenen ein Thema sind, das
alle Linken etwas angeht. Tickets für den Solibus gibt es etwa im Buchladen
Schwarze Risse (Kreuzberg, Gneisenaustr. 2a), im Info- und Stadtteilladen
Lunte (Neukölln, Weisestr. 53) und im Lenau5 Spätkauf (Neukölln, Lenaustr.
5). In Vechta beginnt der Protest An der Propstei 10 um 14 Uhr.
## Solidarität auch in den Knast
Konkret wird der antifaschistische Widerstand derweil in Teltow bereits
einen Tag zuvor, am Freitag (14. 3.). Da ruft die örtliche Antifa dazu auf,
sich der rechten Gewaltwelle entgegenzustellen, die in Brandenburg derzeit
um sich geht. Am vergangenen Wochenende wurde etwa eine
Flüchtlingsunterkunft in Stahnsdorf angegriffen. Der Protest der Antifa
Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf will [5][den Naziangriff nicht
unbeantwortet lassen]. Los geht es um 17:30 Uhr am S-Bahnhof Teltow Stadt,
es gibt eine gemeinsame Anreise aus Berlin (Südkreuz, 16:45 Uhr, Gleis 1).
Wer antifaschistischen Aktivismus in Ostberlin lieber durch einen kräftigen
Pogo unterstützen möchte, sei am Samstag (15. 3.) zu einem [6][Solikonzert
in Weißensee] im KuBiZ (Bernkasteler Str. 78) eingeladen. Denn insbesondere
hier steigen die rassistisch und rechtsextrem motivierten Straftaten stark
an, linke Jugendclubs wie das „LaCasa“ in Hellersdorf, die „Bunte Kuh“ …
Weißensee und das „Jup“ in Pankow wurden angegriffen. Dagegen braucht es
organisierten Widerstand, der mit dem Konzert unterstützt wird. Ab 20 Uhr
geht's los, auftreten werden Hausvabot, OiRonie! und Eastie Rois.
Auskatern lässt es sich schließlich am Sonntag (16. 3.) beim gemütlichen
[7][Handarbeiten und Briefeschreiben für anarchistische Gefangene] im
Infoladen in der Schererstr. 8 im Wedding. Es gibt heiße Getränke, Kuchen,
und die Gewissheit, die Isolation von politischen Gefangenen im Knast ein
kleines Stück weit durchbrochen zu haben. Material und Postkarten sind
vorhanden, Utensilien können trotzdem gerne mitgebracht werden.
Vorbeigeschaut werden kann von 13 bis 17 Uhr.
Am kommenden Dienstag (18. 3.) findet auch in Berlin eine [8][Demo zum Tag
der politischen Gefangenen] statt. Im Fokus steht hier die Freilassung
aller inhaftierten Antifas, was in Berlin vor allem den Antifa Nanuk
betrifft, der in der JVA Moabit einsitzt und im sogenannten
„Antifa-Ost-Komplex“ angeklagt wird – wegen mutmaßlicher Angriffe auf
militante Neonazis. Die Demo zieht zum Knast in Moabit, um deutlich zu
machen: Niemand bleibt alleine, denn die Solidarität endet nicht an den
Gefängnismauern (Dienstag, 18. 3., U-Bahnhof Turmstraße, 19 Uhr).
12 Mar 2025
## LINKS
[1] https://www.instagram.com/ihrseidkeinesicherheit/
[2] https://stressfaktor.squat.net/node/311503
[3] https://political-prisoners.net/solidaritaet-mit-daniela-kundgebung-am-15-m…
[4] /Ermittlungen-gegen-RAF/!6038952
[5] https://www.instagram.com/p/DHCO2ztKZJQ/?hl=de
[6] https://stressfaktor.squat.net/node/310968
[7] https://stressfaktor.squat.net/node/309881
[8] https://stressfaktor.squat.net/node/311647
## AUTOREN
Timm Kühn
## TAGS
taz Plan
Kolumne Bewegung
Repression
Schwerpunkt Antifa
Antifaschismus
politische Gefangene
Joe Biden
Strafgerichtshof
Linksextremismus
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