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# taz.de -- Fahren ohne Fahrschein: Sie kommen aus dem Gefängnis frei
> Die Initiative Freiheitsfonds hat rund 50 Schwarzfahrer freigekauft.
> Sie konnten Strafen für das Schwarzfahren nicht zahlen und waren
> inhaftiert worden.
Bild: Etwa 9.000 Menschen müssen jedes Jahr ins Gefängnis, weil sie ohne Tick…
Berlin epd | Die [1][Initiative Freiheitsfonds] zur Entkriminalisierung von
Schwarzfahren in Bus und Bahn hat weitere Gefangene aus Gefängnissen
freigekauft. Wie die Initiative am Dienstag in Berlin mitteilte, konnten an
diesem Tag rund 50 Personen frühzeitig Justizvollzuganstalten in Berlin,
Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Bremen, Hamburg und Bayern verlassen.
Sie waren [2][wegen Zahlungsunfähigkeit] inhaftiert worden. Damit konnte
die Initiative nach eigenen Angaben 3.314 Hafttage „auflösen“ und somit
662.800 Euro an Haftkosten für den Staat sparen. Der Sprecher des
Freiheitsfonds, Leonard Ihßen, forderte die künftige Bundesregierung auf,
den entsprechenden Strafrechtsparagrafen, der das Schwarzfahren unter
Strafe stellt, zu reformieren.
„Die Entkriminalisierung muss jetzt mit in den Koalitionsvertrag“, mahnte
er mit Blick auf Paragraf 265a StGB, „Erschleichen von Leistungen“. Der
Initiative zufolge sitzen jährlich schätzungsweise rund 9.000 Menschen in
Deutschland in Gefängnissen [3][Ersatzfreiheitsstrafen] wegen fehlender
Tickets in Bus und Bahn ab. Studien zufolge koste die Strafverfolgung für
Fahren ohne Ticket den Staat jährlich rund 120 Millionen Euro, schreibt die
Initiative.
Der Freiheitsfonds hat nach eigenen Angaben bislang durch Zahlen der
Geldstrafen 1.288 Menschen „aus dem Knast befreit“. Der Gründer der
Initiative, Arne Semsrott, betonte: „Es kann so nicht weitergehen.“ Die
neue Regierung sei in der Verantwortung. Laut Freiheitsfonds sind die
Betroffenen überwiegend arbeitslos oder ohne festen Wohnsitz.
11 Mar 2025
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[1] /Fahren-ohne-Fahrschein/!6063157
[2] /Ersatzfreiheitsstrafe-in-Berlin/!5949349
[3] /Ersatzfreiheitsstrafe/!t5857507
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Gefängnis
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