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# taz.de -- Altersdiskriminierung: Zu alt oder zu jung – vor allem für die W…
> Eine Umfrage zeigt: Jeder Zweite erlebt Benachteiligung aufgrund des
> Alters. Am häufigsten im Arbeitsleben und auf dem Immobilienmarkt.
Bild: „Zwar ist Altersdiskriminierung gesetzlich verboten, aber das weiß kau…
Berlin taz | Fast jede*r Zweite hat in Deutschland schon
Altersdiskriminierung erlebt. Das ergibt eine [1][repräsentative Umfrage]
unter 2.004 Menschen, die am Dienstag von der Bundesbeauftragten für
Antidiskriminierung, Ferda Ataman, in Berlin vorgestellt wurde.
Altersdiskriminierung sei ein generationsübergreifendes Phänomen, heißt es
in der Studie. Jüngere geben im Vergleich zu älteren Personen aber häufiger
an, schon einmal aufgrund ihres Alters diskriminiert worden zu sein. Diese
Unterschiede werden damit erklärt, dass Jüngere eine stärkere Sensibilität
gegenüber Ungleichbehandlungen hätten. Junge Betroffene haben das Gefühl,
nicht ernst genommen zu werden, etwa in der Schule, beim Wählen oder wenn
sie allein aufgrund des Alters nicht befördert werden.
Aber auch knapp 40 Prozent der über 45-Jährigen gaben an, aufgrund ihres
Alters diskriminiert worden zu sein. Mit 39 Prozent wird die Arbeit als
Lebensbereich angegeben, in dem man am häufigsten Altersdiskriminierung
ausgesetzt ist. Ältere Personen würden oft als unflexibel beschrieben
werden, ab 50 Jahren hätten es viele bei einem Jobverlust schwer, einen
neuen zu finden. Jobabsagen mit der Begründung „Sie passen leider nicht in
unser junges Team“ seien keine Seltenheit. Ataman forderte ein
gesellschaftliches Umdenken: „Noch immer glauben Menschen, ältere Kollegen
am Arbeitsplatz seien eine Belastung. Das ist Unsinn und schadet der
Wirtschaft.“
## Altersdiskriminierung in vielen Bereichen des Alltags
Auch im Gesundheitsbereich hätten ältere Personen mit Benachteiligungen zu
kämpfen: Zum Beispiel würden Behandlungen nicht durchgeführt, Therapien
nicht angeboten oder auch psychische Erkrankungen wie Depressionen als „im
Alter normal“ bezeichnet. Weitere Bereiche, in denen es immer wieder
Probleme mit dem Alter gebe, seien der Wohnungsmarkt, Ämter und Behörden
oder bei Banken, wenn zum Beispiel Kredite aufgrund des Alters nicht
vergeben werden würden.
Auch bei der Digitalisierung würden viele ältere Menschen nicht mitkommen
und [2][sich gesellschaftlich ausgeschlossen fühlen.] Die Vorsitzende der
Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation (Bagso), Regina Görner,
sagte: „Dass man sich Hilfe suchen muss in Feldern, die man früher ohne
fremde Unterstützung problemlos bewältigt hat, empfinden viele Ältere als
massive Rücksichtslosigkeit und als Entwertung ihrer Lebensleistung.“ Es
müsse weiterhin analoge Lösungen für Probleme des Alltags geben.
Wer von Altersdiskriminierung betroffen ist, wehrt sich nur selten dagegen.
„Zwar ist Altersdiskriminierung gesetzlich verboten, aber das weiß kaum
jemand. Die meisten Menschen machen die Diskriminierungserfahrungen mit
sich allein aus, statt sich Beratung zu holen und sich zu wehren“, sagte
Ataman. Insgesamt gebe es zu wenige staatliche Stellen, an die sich
Betroffene wenden können.
Ferda Ataman forderte einen Nationalen Aktionsplan gegen Diskriminierung
und ein Verbot von Altersdiskriminierung im Grundgesetz. Sie appellierte an
die künftige Regierung, das Thema ernst zu nehmen. Ataman wolle in ihrer
Amtszeit bis 2027 einen Schwerpunkt auf das Thema legen, hieß es weiter.
[3][Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes], die betroffene Menschen
berät, hat nach eigenen Angaben seit 2006 mehr als 8.600 Beratungsfälle zu
Altersdiskriminierung aufgenommen.
25 Mar 2025
## LINKS
[1] https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/aktuelles/DE/2025/2025…
[2] /Soziale-Ausgrenzung-bei-Digitalisierung/!5831441
[3] https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/startseite/startseite-node.html
## AUTOREN
David Honold
## TAGS
Altern
Umfrage
Diskriminierung
Ausgrenzung
GNS
Richtlinie
Schwerpunkt Rassismus
Kolumne Starke Gefühle
Ferda Ataman
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