Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Der BND und die Anfänge von Corona: Weckruf für die potenziell ge…
> Ungeheuerlich, wenn sich herausstellte, dass das Corona-Virus
> menschengemacht ist. Die Wissenschaft muss daraus ihre Lehren ziehen.
Bild: Corona-Pandemie: Viele Patienten mussten auf Intensivstationen behandelt …
Auf die Woche genau vor fünf Jahren sprach die WHO erstmals von einer
Pandemie. Klar war: Das sich so rasch verbreitende Corona-Virus hatte
seinen Ursprung im chinesischen Wuhan. Ob diese Pandemie, die über sieben
Millionen Tote fordern sollte, ihren Anfang in der Natur nahm oder, viel
ungeheuerlicher, menschengemacht war, wurde bereits heiß diskutiert. Diese
Frage konnte nie beantwortet werden.
Die aktuell wieder hitzige Debatte über den Virusursprung sollte vor allem
eine Handlungsaufforderung für die Gegenwart sein. Am Mittwoch hatten
[1][mehrere Medien] Berichte veröffentlicht, nach denen der
Bundesnachrichtendienst (BND) auf Grundlage einer geheimen Untersuchung
schon vor Jahren zu dem Schluss gekommen sei, dass ein Laborunfall als
Ursprung der Pandemie wahrscheinlich sei.
Diese Einschätzung werde unter Verschluss gehalten und erst seit einigen
Monaten durch eine Gruppe externer Expert*innen geprüft, darunter [2][der
Virologe Christian Drosten] und RKI-Präsident Lars Schaade. Bereits im
Januar hatte Drosten die Debatte um den Virusursprung befeuert: Es mache
ihn skeptisch, dass China den eigentlich möglichen Nachweis für einen
natürlichen Ursprung bis heute nicht erbringe, [3][sagte er im
taz-Interview].
Ebenfalls im Januar änderte der US-Geheimdienst CIA, bereits unter Trumps
Präsidentschaft, seine Einschätzung: Ein Laborunfall sei wahrscheinlicher,
mit vielen Unsicherheiten. Was nun genau in den BND-Berichten steht, ist
nicht bekannt, sie unterliegen nach wie vor der Geheimhaltung. Die
Quelldaten seien auch den prüfenden Expert*innen nicht zugänglich und
damit keine wissenschaftliche Einschätzung möglich, teilte Drosten am
Donnerstag mit. Beweise für den Virusursprung sollen jedenfalls nicht
enthalten sein.
## In China geht die Forschung weiter
Laut Zeit und Süddeutscher Zeitung, die die Recherche veröffentlicht
hatten, wohl aber Indizien, die den BND dazu veranlasst hätten, einen
Laborunfall zu 80 bis 95 Prozent für wahrscheinlich zu halten. Dem
schließen sich Fragen an: Warum wurden die Erkenntnisse nicht, wie von der
WHO gefordert, geteilt und selbst das für die Kontrolle der
Nachrichtendienste zuständige parlamentarische Gremium nicht informiert?
Werden die Daten nun zur unabhängigen wissenschaftlichen Prüfung
veröffentlicht und erhärtet das tatsächlich den Verdacht eines
Laborunfalls? Was bedeutet das für die Aufarbeitung der Pandemie und für
den Umgang mit China? Letzteres hat vor allem eine aktuelle Dimension.
Virologe Drosten hatte im Januar eine Warnung vorgebracht, die nun wohl
auch den BND umtreibt.
Forschung, wie sie laut Labortheorie zur Corona-Pandemie geführt haben
könnte, werde aktuell tatsächlich in China durchgeführt – mit wachsenden
technischen Möglichkeiten. Auf den Umgang mit dieser potenziell immer
gefährlicheren Forschung sollten Politik und Gesellschaft mindestens so
viel Fokus legen wie auf die Frage, ob vor mehr als fünf Jahren ein Virus
aus dem Labor entwich.
14 Mar 2025
## LINKS
[1] /Wie-entstand-das-Coronavirus/!6075390
[2] /Drosten-zur-Corona-Einschaetzung-des-BND/!6075683
[3] /Christian-Drosten/!6061896
## AUTOREN
Manuela Heim
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Wuhan
Forschung
Christian Drosten
Pandemie
Forschung
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
wochentaz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gesundheitspolitik nach Covid: WHO verabschiedet Pandemievertrag
Mehr als 190 Länder haben den Vertrag unterschrieben, um Chaos bei einer
nächsten Pandemie zu vermeiden. Wichtige Details sind noch offen.
Wissenschaftliche Publikationen: Die Schreibtischrebellion
Redaktionen wissenschaftlicher Fachzeitschriften treten zunehmend aus
Protest zurück. Sie sind unzufrieden mit dem Geschäftssystem der Verlage.
Drosten zur Corona-Einschätzung des BND: Ohne Quelldaten keine Einschätzung m…
Wissenschaftler sollten Hinweise von Geheimdienstlern zum Corona-Ursprung
einordnen helfen. Christian Drosten fehlen dafür aber grundsätzliche Daten.
Wie entstand das Coronavirus?: Einschätzung des BND
Der BND hielt offenbar seit 2020 eine Einschätzung zur Entstehung des
Corona-Virus unter Verschluss. Die Erkenntnisse sollen geprüft werden.
Vogelgrippe in den USA: Eine einzige Mutation könnte die nächste Pandemie aus…
Weltweit breitet sich H5N1 in Vögeln und Rindern aus. Viele Änderungen
braucht es nicht, um auch Menschen zu gefährden, zeigt eine neue Studie.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.