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# taz.de -- Wie entstand das Coronavirus?: Einschätzung des BND
> Der BND hielt offenbar seit 2020 eine Einschätzung zur Entstehung des
> Corona-Virus unter Verschluss. Die Erkenntnisse sollen geprüft werden.
Bild: Streng bewacht: Das Wuhan Institute of Virology, 21.2.2021
Die Diskussion um den Ursprung der Coronapandemie bekommt neuen Zündstoff:
Offenbar hält es der Bundesnachrichtendienst (BND) für überwiegend
wahrscheinlich, dass ein Laborunfall die Ursache der weltweiten Pandemie
gewesen ist. Zu dieser Bewertung kam der deutsche Auslandsgeheimdienst nach
Informationen von Süddeutscher Zeitung und Zeit bereits im Jahr 2020. Im
taz-Interview hatte Virologe [1][Christian Drosten bereits im Januar
betont], dass sich die Datenlage verändert habe und damit auch die
Bewertung der Wahrscheinlichkeit eines Laborunfalls.
Der BND habe in seiner nun bekannt gewordenen Einschätzung die Labor-These
mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 bis 95 Prozent bewertet. Grundlage
seien neben einer Analyse öffentlicher Daten vor allem Material, das im
Rahmen einer nachrichtendienstlichen Operation mit dem Codenamen „Saaremaa“
beschafft wurde, [2][wie die beiden Medien am Mittwoch berichteten]. Neben
Hinweisen auf riskante Experimente im Wuhan-Institut für Virologie soll das
Material auch zahlreiche Verstöße gegen Vorschriften für die
Laborsicherheit nachweisen.
Den Auftrag, die Herkunft des neuartigen SARS-CoV-2-Virus zu untersuchen,
hatte demnach das Kanzleramt erteilt. Sowohl unter Angela Merkel (CDU) als
auch unter Olaf Scholz (SPD) habe das Kanzleramt aber offensichtlich
entschieden, die Einschätzung unter Verschluss zu halten. Weder das für die
Kontrolle der Nachrichtendienste zuständige Parlamentarische
Kontrollgremium des Bundestags noch die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
seien informiert worden.
Allerdings prüfen laut Medienbericht seit Dezember hochrangige externe
Wissenschaftler – darunter der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lars
Schade, und Virologe Christian Drosten – im Auftrag des Kanzleramts die
Validität der BND-Erkenntnisse. Ein abschließendes Ergebnis liege noch
nicht vor, solle aber demnächst veröffentlicht werden.
Über den Ursprung der Coronapandemie wird bereits seit deren Beginn
debattiert. Führende Wissenschaftler*innen hielten einen [3][Übergang
von Tier auf Mensch für überwiegend wahrscheinlich]. Im taz-Interview hatte
Christian Drosten sich allerdings zuletzt skeptisch gezeigt, weil die
chinesische Regierung trotz aller Möglichkeiten keine Bereitschaft zur
Aufklärung zeige.
Die Debatte hat auch eine aktuelle Dimension, da laut Drosten [4][zunehmend
Fälle von „gefährlicher Forschung“] in China bekannt würden, die genauen
Sicherheitsvorkehrungen aber teils unklar seien. (mit afp)
12 Mar 2025
## LINKS
[1] /Christian-Drosten/!6061896
[2] https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-bnd-china-li.3217853?reduced=true
[3] /Virologin-ueber-Zoonosen/!6011203
[4] /Christian-Drosten/!6061896
## AUTOREN
Manuela Heim
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