# taz.de -- +++ Krieg in der Ukraine +++: EU sanktioniert russische Schattenflo… | |
> Die EU-Spitzen reisen zum 3. Jahrestag des russischen Angriffs nach | |
> Kyjiw. Friedrich Merz: Ukraine muss an Friedensverhandlungen beteiligt | |
> werden. | |
Bild: Auch Ursula von der Leyen ist angereist. Am Hauptbahnhof in Kyjiw am Mont… | |
## EU-Spitzen in Kiew am dritten Jahrestag des russischen Angriffs | |
Am dritten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs gegen die | |
Ukraine sind die EU-Spitzen am Montag zu einem Besuch nach Kiew gereist. | |
„Wir sind heute in Kiew, weil die Ukraine Europa ist“, erklärte | |
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Onlinenetzwerken. „In | |
diesem Überlebenskampf steht nicht nur das Schicksal der Ukraine auf dem | |
Spiel. Es ist Europas Schicksal.“ Von der Leyen veröffentlichte auch ein | |
Video, das sie zusammen mit Ratspräsident António Costa bei der Ankunft in | |
der ukrainischen Hauptstadt mit dem Zug zeigt. Costa veröffentlichte | |
ebenfalls ein Foto von der Ankunft in Onlinenetzwerken. „In der Ukraine, | |
wegen der Ukraine, mit der Ukraine“, schrieb er dazu, offensichtlich an die | |
Vorstöße von US-Präsident Donald Trump zu Ukraine-Gesprächen mit Russland | |
gerichtet, in die Kiew bisher nicht einbezogen wurde. | |
Auch die Ministerpräsidenten oder Präsidenten von Kanada, Dänemark, | |
Estland, Finnland, Island, Litauen, Lettland, Norwegen, Spanien und | |
Schweden reisten am Montag nach Kiew, wie in Onlinenetzwerken zu sehen war. | |
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden | |
insgesamt 13 Staats- und Regierungschefs in Kiew erwartet, weitere 24 | |
sollten per Video zu einem Treffen zugeschaltet werden. (afp) | |
## Landesweiter Luftalarm während Besuch westlicher Spitzenpolitiker | |
Die ukrainische Luftwaffe hat am dritten Jahrestag des Beginns des | |
russischen Angriffskriegs landesweit Luftalarm ausgelöst. Auch in Kiew, wo | |
anlässlich des Jahrestags die Spitzen der EU sowie zahlreiche ausländische | |
Staatenlenker zu Gast waren, heulten am Montag die Sirenen. Die Luftwaffe | |
warnte im Onlinedienst Telegram vor russischen Raketenangriffen. Moskau | |
führt immer wieder Raketenangriffe auf die Ukraine und ihre Hauptstadt aus, | |
was zahlreiche Todesopfer zur Folge hat. Zudem zielen die Angriffe auf die | |
Energieinfrastruktur des Landes. Die Ukraine greift ihrerseits regelmäßig | |
Ziele in Russland an. (afp) | |
## Jahrestag der Ukraine-Invasion: EU verhängt neue Russland-Sanktionen | |
Die Europäische Union hat am dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf | |
die Ukraine neue Sanktionen gegen Russland verhängt. „Jedes Sanktionspaket | |
entzieht dem Kreml die Mittel, die er braucht, um diesen Krieg zu führen“, | |
sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Montag am Rande eines Treffens | |
der EU-Außenminister. Sie besiegelten die neuen Sanktionen nun auch | |
formell. Es ist das 16. Sanktionspaket der EU seit der russischen Invasion | |
der Ukraine am 24. Februar 2022. Es umfasst unter anderem ein Importverbot | |
für Aluminium und ein härteres Vorgehen gegen die sogenannte | |
Schattenflotte, mit deren Hilfe Moskau das Ölembargo umgeht. Darüber hinaus | |
verbietet die EU den Export von Chrom und anderen chemischen Stoffen, die | |
Russland auch militärisch nutzen könnte. Zudem werden 83 weitere Personen | |
und Organisationen mit Einreise- und Vermögenssperren belegt. Die EU macht | |
sie mit für den Angriffskrieg auf die Ukraine verantwortlich. Überdies | |
werden 13 weitere russische Banken von dem internationalen Zahlungssystem | |
Swift abgeschnitten. Acht weiteren russischen Medien wird die Verbreitung | |
in Europa untersagt. (afp) | |
## Merz fordert Beteiligung von Ukraine an Friedensverhandlungen | |
Zum dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine hat CDU-Chef | |
Friedrich Merz eine Beteiligung Kiews an möglichen Friedensverhandlungen | |
gefordert. Zugleich sicherte der voraussichtliche künftige Bundeskanzler | |
der Ukraine am Montag weitere Unterstützung zu. „Europa steht unverändert | |
fest an der Seite der Ukraine.“ „Seit drei Jahren begleiten uns die | |
schrecklichen Bilder von Zerstörung und Kriegsverbrechen“, schrieb Merz im | |
Online-Dienst X. Die Ukraine müsse „in eine Position der Stärke“ gebracht | |
werden. „Für einen gerechten Frieden muss das angegriffene Land Teil von | |
Friedensverhandlungen sein“, fügte Merz hinzu. (afp) | |
## Erdogan will Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine organisieren | |
Zum dritten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine hat der | |
türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut angeboten, Verhandlungen zu | |
einer Lösung des Konflikts zu organisieren. Die Türkei wolle gerne | |
Gastgeber sein und vermitteln, sagte Erdogan in einer Videoansprache. Das | |
habe er auch vergangene Woche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr | |
Selenskyj bei seinem Besuch in Ankara erörtert. Erdogan hatte bereits zuvor | |
gesagt, die Türkei sei der „ideale“ Ort für mögliche Friedensverhandlung… | |
(dpa) | |
## Explosion bei russischem Generalkonsulat in Marseille | |
Am dritten Jahrestag des Beginns des Moskauer Angriffskriegs gegen die | |
Ukraine hat es eine Explosion beim russischen Generalkonsulat in Marseille | |
gegeben. Drei Sprengkörper seien dort außen gegen eine Mauer geworfen | |
worden, zwei explodierten, sagte eine Sprecherin der Polizei. Verletzte | |
gebe es keine. Der Täter flüchtete demnach nach dem morgendlichen Angriff. | |
Nähere Angaben zu den Sprengkörpern konnte die Polizei nicht machen. Auch | |
zu einem möglichen Motiv sagte sie zunächst nichts. | |
Das russische Außenministerium in Moskau forderte die französischen | |
Behörden auf, die Explosionen lückenlos aufzuklären. Es gebe Anzeichen für | |
einen Terroranschlag, sagte Sprecherin Maria Sacharowa. Zudem müsse | |
Frankreich Schritte unternehmen, um die Sicherheit der russischen | |
Auslandsvertretungen zu verbessern. (dpa) | |
## Dritter Jahrestag des russischen Angriffs: Scholz bekräftigt | |
Ukraine-Unterstützung | |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am dritten Jahrestag des Beginns des | |
russischen Angriffskriegs die Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. | |
„Seit drei Jahren verteidigen sich die Ukrainerinnen und Ukrainer mutig und | |
heldenhaft gegen den russischen Angriffskrieg“, erklärte Scholz am Montag | |
im Onlinedienst X. „Wir stehen weiter an ihrer Seite – für einen gerechten | |
und dauerhaften Frieden.“ Niemand sehne sich mehr nach Frieden als die | |
Menschen in der Ukraine, schrieb Scholz weiter. Sie müssten sich „Tag für | |
Tag. Woche für Woche“ verteidigen. Dabei bräuchten sie Unterstützung, | |
erklärte Scholz. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte | |
ihrerseits, dass die Ukraine auch „unseren Frieden und unsere Sicherheit“ | |
verteidige. „Sie gehört zu Europa. Sie gehört in die Europäische Union“, | |
schrieb sie auf BlueSky. (dpa) | |
## Brandenburger Tor wird in Ukraine-Farben leuchten | |
Zum dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine soll das | |
Brandenburger Tor in den Nationalfarben des Landes blau und gelb leuchten. | |
„Heute setzen wir erneut gemeinsam ein Zeichen“, erklärte Berlins | |
Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) dazu. „Unser Engagement und | |
unsere Solidarität ist ungebrochen. Europa steht zusammen. Berlin steht | |
zusammen.“ Zu einer Kundgebung wollen Wegner und Bundesminister Cem Özdemir | |
(Grüne) heute Abend Reden halten. Berlin hat eine Städtepartnerschaft mit | |
Kiew. Aktuell leben nach Angaben des Senats rund 54.000 Geflüchtete in der | |
Hauptstadt. (dpa) | |
## Guterres fordert gerechten und dauerhaften Frieden für Ukraine | |
UN-Generalsekretär António Guterres hat einen gerechten und dauerhaften | |
Frieden für die Ukraine gefordert. Ein Frieden zwischen dem Aggressor | |
Russland und der angegriffenen Ukraine müsse im Einklang mit der UN-Charta | |
und dem Völkerrecht stehen, sagte Guterres am Montag in Genf. Vor dem | |
UN-Menschenrechtsrat erläuterte Guterres anlässlich des dritten Jahrestages | |
des russischen Überfalls auf die Ukraine, dass Moskau die fundamentalen | |
völkerrechtlichen Prinzipien der Souveränität und Integrität eines Staates | |
verletzt habe. Mehr als 12.600 Zivilisten seien in dem Krieg getötet und | |
viele weitere verletzt worden. Ganze Gemeinden seien in Schutt und Asche | |
gelegt, Krankenhäuser und Schulen zerstört worden. Guterres betonte, dass | |
die Achtung der Menschenrechte unverzichtbar für eine künftige | |
Friedensregelung sei. Der UN-Generalsekretär sprach zum Auftakt der 58. | |
Sitzung des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen, bei der die | |
Invasion und die Kriegsverbrechen der Russen in der Ukraine behandelt | |
werden. (epd) | |
## Ukraine attackiert Raffinerie in Russland | |
Die Ukraine hat in der Nacht eine Erdölraffinerie in Russland angegriffen. | |
In russischen Telegram-Kanälen hieß es, dass auf dem Gelände der Raffinerie | |
in Rjasan südöstlich von Moskau nach einem Drohnenangriff ein Feuer | |
ausgebrochen sei. Der Gouverneur der Region, Pawel Malkow, schrieb in | |
seinem Telegram-Kanal von einem Brand auf dem Gelände einer Fabrik. | |
Ausgelöst worden sei er durch herabgefallene Trümmerteile einer | |
abgeschossenen Drohne. Medien zufolge war es bereits der dritte Brand in | |
der Raffinerie in diesem Jahr nach einem Drohnenangriff. An den Flughäfen | |
Kasan und Nischnekamsk waren nach Angaben der Luftfahrtbehörde Rosawiazija | |
vorübergehend aus Sicherheitsgründen keine Starts und Landungen zugelassen. | |
Im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen kommt es immer wieder zu | |
Einschränkungen an russischen Flughäfen. Das russische | |
Verteidigungsministerium teilte mit, in der Nacht seien 22 ukrainische | |
Drohnen über den Regionen Orjol, Brjansk, Rjasan und über der 2014 | |
annektierten Halbinsel Krim abgefangen und zerstört worden. (dpa) | |
## Ernste Lage: EU zieht Milliardenhilfe für Ukraine vor | |
Die EU zieht angesichts der schwierigen Situation der Ukraine eine geplante | |
Hilfszahlung vor. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte in | |
Kiew an, dass bereits im März weitere 3,5 Milliarden Euro an das von | |
Russland angegriffene Land überwiesen werden. Das Geld ist ein Darlehen, | |
das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen | |
Russlands zurückgezahlt wird. (dpa) | |
## Ukraine meldet mehr als 100 abgefangene Drohnen | |
Die ukrainische Luftabwehr hat laut Militärangaben in der Nacht zum Montag | |
113 russische Drohnen über dem Land abgefangen. Weitere 71 Drohnen seien | |
„verloren gegangen“, hieß es in einem täglichen Bericht der Luftwaffe. Die | |
Fluggeräte seien über zwölf Regionen abgeschossen worden. Auf mögliche | |
Schäden ging die Luftwaffe nicht ein, sondern erklärte lediglich, die | |
Regionen Dnipropetrowsk, Odessa, Kiew und Chmelnyzkyj hätten unter den | |
Angriffen gelitten. Der Montag war der dritte Jahrestag des Kriegsbeginns. | |
Am Sonntag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, | |
Russland habe über Nacht 267 Drohnen in der Ukraine eingesetzt. Es war | |
seinen Angaben zufolge der schwerste Drohnenangriff seit Beginn des | |
russischen Angriffskrieges. (ap) | |
## Drei Jahre Krieg: Ukraine betont Kampfwillen | |
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach drei Jahren Kampf | |
gegen die russischen Angreifer den Widerstand des Landes als heldenhaft | |
gewürdigt. „Ich bin stolz auf die Ukraine“, teilte er bei Telegram mit. | |
Zugleich gedachte er der Verteidiger, die im Kampf gefallen sind. | |
Verteidigungsminister Rustem Umjerow betonte zum dritten Jahrestag des | |
Beginns des russischen Angriffskrieges den Verteidigungswillen. Die Ukraine | |
sei stärker geworden. „Ukrainische Soldaten kämpfen um jeden Meter unseres | |
Landes“, schrieb er auf der Plattform X. „Das ganze Land arbeitet für den | |
Sieg“, sagte Umjerow. Die Ukraine habe der Welt ihre Stärke gezeigt. „Heute | |
ist die Ukraine ein starker Schutzschild in Europa. Wir haben einen Feind | |
gestoppt, der die gesamte demokratische Welt bedroht“, sagte Umjerow. Er | |
rief den Westen auf, die Ukraine so lange zu unterstützen, bis der letzte | |
russische Besatzer das Land verlassen habe. „Unser Sieg ist die Sicherheit | |
für die ganze freie Welt.“ (dpa) | |
## EU-Außenbeauftragte: Selenskyj ist gewählter Staatschef | |
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas weist US-Präsident Donald Trumps | |
Vorwurf, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei ein „Diktator“, | |
zurück. Als sie zuerst davon gehört habe, sei sie sicher gewesen, dass | |
Trump einen Fehler gemacht und ihn mit Russlands Staatschef Wladimir Putin | |
vertauscht habe, sagte Kallas am Rande eines EU-Außenministertreffens in | |
Brüssel. „Russland hat seit 25 Jahren keine Wahlen mehr abgehalten“, fügte | |
sie hinzu. „Selenskyj ist ein gewählter Führer, gewählt in freien und | |
fairen Wahlen.“ Natürlich könne man während eines Krieges keine Wahlen | |
abhalten, das sähen auch viele nationale Verfassungen vor, sagte Kallas. | |
„Und warum? Weil man bei Wahlen immer gegeneinander kämpft und nicht in | |
einer Situation, in der man eigentlich einen äußeren Feind hat, auf den man | |
seine Kräfte konzentrieren muss“, erläuterte die Außenbeauftragte. (dpa) | |
## Bundespräsident Steinmeier sichert Ukraine weitere Unterstützung | |
Deutschlands zu | |
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat anlässlich des dritten | |
Jahrestages des russischen Angriffs auf die Ukraine die anhaltende | |
Unterstützung Deutschlands für das Land bekräftigt. „Deutschland steht fest | |
an der Seite der Ukraine – mit humanitärer Hilfe, mit Schutz für | |
Geflüchtete, mit militärischer Unterstützung“, sagte Steinmeier in einer | |
Videobotschaft. Am Montag sollte er per Videoschalte an einem Treffen mit | |
dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weiteren Staats- und | |
Regierungschefs teilnehmen. Steinmeier würdigte den „Mut der Ukrainerinnen | |
und Ukrainer“. Das Land verteidige seit Russlands Angriff am 24. Februar | |
2022 nicht nur sein Territorium, sondern kämpfe auch „für Demokratie, für | |
Selbstbestimmung, für ein freies Europa“. Der Bundespräsident versicherte, | |
dass Deutschland weiterhin fest an der Seite der Ukraine stehe: „Frieden | |
und Freiheit in Europa verlangen von uns, dass wir die Ukraine entschieden | |
unterstützen.“ | |
Der Bundespräsident unterstrich, dass Deutschland seine Unterstützung nicht | |
zurückziehen werde, solange der Krieg andauere. Gleichzeitig blickte er in | |
die Zukunft und betonte die Notwendigkeit, der Ukraine beim Wiederaufbau | |
der zerstörten Städte und bei der Rückkehr zu einem friedlichen Leben zu | |
helfen. Auch die Zukunft der Ukraine in der Europäischen Union sei ein | |
wichtiges Ziel Deutschlands. (afp) | |
## EU-Kommissionspräsidentin reist nach Kyjiw | |
Zum dritten Jahrestag der großangelegten Invasion Russlands in die Ukraine | |
werden EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und viele andere | |
Spitzenpolitiker in Kyjiw erwartet. Die Gäste planen, an einem von | |
Präsident Wolodymyr Selenskyj heute organisierten Gipfel zur Unterstützung | |
der Ukraine teilzunehmen und ihre Solidarität zu zeigen. Russland griff die | |
Hauptstadt auch in der Nacht mit Drohnen an. | |
Das Treffen in Kyjiw gilt als besonders wichtig, seitdem US-Präsident | |
Donald Trump klargemacht hat, dass die Ukraine nicht mehr auf umfangreiche | |
Militärhilfen der Vereinigten Staaten setzen kann. Trump will die Ukraine | |
und Russland stattdessen in Verhandlungen über ein Ende des Krieges | |
zwingen. | |
Zugleich laufen Versuche, Trump weiter von einer Unterstützung der Ukraine | |
wie von einem militärischen Engagement der USA in Europa zu überzeugen. Der | |
französische Staatspräsident Emmanuel Macron will sich in Washington mit | |
Trump treffen (geplanter Beginn: 18.15 Uhr MEZ mit anschließender | |
Pressekonferenz). [1][Vorher stimmte sich Macron mit dem britischen | |
Premierminister Keir Starmer ab], der ebenfalls diese Woche in die USA | |
reisen wird. Macron und Trump schalten sich nach Angaben des Weißen Hauses | |
vor ihrem bilateralen Gespräch zudem mit ihren G7-Kollegen zusammen. | |
Die Nacht auf Montag begann für weite Teile der Ukraine erneut mit | |
Luftalarm, weil am Himmel russische Kampfdrohnen geortet wurden. Betroffen | |
war auch die Hauptstadt Kyjiw. Trümmer einer Drohne fielen in einen | |
Stadtbezirk, wie der Chef der Kyjiwer Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, | |
auf Telegram schrieb. In der Nacht auf Sonntag hatte Russland die bislang | |
größte Drohnenattacke mit mehr als 270 unbemannten Fluggeräten unternommen. | |
(dpa) | |
## Wie ist die Lage nach drei Jahren Krieg? | |
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im Morgengrauen des 24. Februar | |
2022 seinen Truppen den Einmarsch in das Nachbarland befohlen. Entgegen der | |
Einschätzung vieler Experten und Politiker hielt die ukrainische Armee aber | |
stand, Selenskyj führte den Widerstand an, die Eroberung von Kyjiw | |
scheiterte. | |
Seitdem verteidigt sich die Ukraine mit massiver ausländischer Hilfe, | |
trotzdem ist ihre Lage nach drei Jahren Krieg prekär. Die russischen | |
Streitkräfte rücken im Osten immer weiter vor und haben dort in den | |
vergangenen Wochen und Monaten zahlreiche Ortschaften erobert. [2][Knapp | |
ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes einschließlich der Halbinsel | |
Krim ist russisch besetzt.] Viele Städte im Süden und Osten sind stark | |
zerstört. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind im Land oder ins | |
Ausland geflüchtet. | |
Russland setzt weiter auf politische Maximalforderungen, die auf eine | |
Teilung und politische Unterwerfung der Ukraine hinauslaufen. Angesichts | |
der russisch-amerikanischen Annäherung unter Trump muss die Ukraine | |
befürchten, dass die großen Atommächte sich zu ihren Lasten einigen. | |
Kyjiw fordert für den Fall eines Endes der Kämpfe Sicherheitsgarantien der | |
USA und der Europäer – zumal die Bitte um eine Nato-Mitgliedschaft derzeit | |
aussichtslos erscheint. Die Ukraine in der Nato wäre für alle Seiten die | |
günstigste Lösung, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Wenn dies nicht | |
gehe, müsse die „Nato in der Ukraine“ geschaffen werden mit einer starken | |
Armee. (dpa) | |
## Von der Leyen und Costa bekennen sich zur Unterstützung | |
Von der Leyen rief kurz vor dem Treffen mit Selenskyj zu weiterer | |
Unterstützung für die Ukraine auf. „Eine freie und souveräne Ukraine liegt | |
im Interesse der gesamten Welt“, sagte die deutsche Spitzenpolitikerin. | |
Nachdem man die Haushaltslücke der Ukraine für das Jahr 2025 geschlossen | |
habe, müsse man nun die sofortige Lieferung von Waffen und Munition | |
beschleunigen. Sie wolle zeitnah einen umfassenden Plan vorstellen, wie die | |
Rüstungsproduktion und die Verteidigungsfähigkeiten der EU ausgebaut werden | |
könnten. Davon werde auch die Ukraine profitieren. | |
EU-Ratspräsident António Costa bekannte sich derweil zu einer | |
Mitgliedschaft des angegriffenen Landes in der Europäischen Union. „Die | |
Zukunft der Ukraine ist in der Europäischen Union. Und die Sicherheit der | |
Ukraine ist die Sicherheit Europas“, sagte er in einem in der Nacht auf der | |
Plattform X veröffentlichten und an die Ukrainer gerichteten Video. „Wir | |
wollen einen gerechten, fairen und dauerhaften Frieden wie Sie.“ Man stehe | |
seit dem ersten Tag an der Seite der Ukraine und werde weiter an ihrer | |
Seite stehen, sagte Costa und betonte: „Heute sind wir alle Ukrainer.“ | |
(dpa) | |
## Europäische Solidarität für das angegriffene Land | |
Von der Leyen, die in drei Jahren Krieg häufig in Kyjiw war, bringt diesmal | |
viele ihrer EU-Kommissare und Kommissarinnen mit zu Beratungen mit der | |
ukrainischen Regierung. Außerdem erwartet Selenskyj nach eigenen Angaben | |
Vertreter von 13 weiteren Staaten in Kyjiw, darunter Spaniens | |
Regierungschef Pedro Sánchez. Weitere 24 Länder sollen per Video | |
zugeschaltet werden. | |
In Brüssel werden die EU-Außenminister tagen, die dabei ein neues Paket mit | |
Russland-Sanktionen beschließen wollen. Es sieht unter anderem neue | |
Handelsbeschränkungen sowie Maßnahmen gegen russische Medien und die | |
sogenannte russische Schattenflotte vor. Damit sind Tanker und andere | |
Frachtschiffe mit undurchsichtigen Eigentümerstrukturen gemeint, die der | |
Kreml benutzt, um Sanktionen etwa beim Öltransport zu umgehen. (dpa) | |
## Macron bringt europäische Botschaft zu Trump | |
Frankreichs Präsident Macron hatte sich vergangene Woche mit europäischen | |
Staats- und Regierungschefs zur Ukraine beraten. Bei dem Treffen mit Trump | |
will er zunächst die Gemeinsamkeit ausdrücken, dass auch Frankreich ein | |
Ende des russischen Angriffskriegs unterstützt. Aus dem Élysée-Palast hieß | |
es, er habe konkrete Handlungsvorschläge. Details wurden nicht genannt. | |
Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu sagte der Zeitung Le | |
Parisien, Macron verfolge bei Trump zwei Ziele: „Die Gespräche zwischen den | |
Amerikanern und den Russen auf die Sicherheitsinteressen der Ukraine und | |
auch auf die unseren lenken (…) und schauen, wie wir Europäer der Ukraine | |
helfen können, für ihre Sicherheit aufzukommen, wenn morgen die Waffen | |
schweigen.“ Überlegt wird unter anderem, ob und wie europäische Staaten | |
Soldaten in die Ukraine entsenden könnten, um dort einen Frieden zu | |
sichern. | |
Macron und Starmer stimmten bei einem Telefonat nach britischen Angaben | |
überein, dass die Ukraine im Zentrum aller Verhandlungen stehen müsse und | |
nicht übergangen werden dürfe. Die europäischen Staaten und das | |
Nicht-EU-Mitglied Großbritannien müssten ihre eigene Sicherheit verbessern | |
und die Ukraine weiter gegen die russische Aggression unterstützen. (dpa) | |
## USA wollen UN-Resolution ohne Verurteilung Russlands | |
Auch die Vereinten Nationen in New York werden heute Schauplatz der | |
diplomatischen Auseinandersetzung wegen der Ukraine sein. Die USA vertreten | |
auch dort ihre Linie einer Wiederannäherung mit Russland und versuchen, die | |
Staatengemeinschaft auf diese Linie zu bringen. [3][In einem auffällig | |
neutral gehaltenen Resolutionsentwurf wird Russland nicht als Aggressor | |
bezeichnet.] | |
Neben einem ursprünglichen Resolutionsentwurf der Ukraine soll über den | |
US-Entwurf laut Diplomaten in der UN-Vollversammlung (16.00 MEZ) von 193 | |
Mitgliedsstaaten abgestimmt werden, bevor er dann auch im UN-Sicherheitsrat | |
zur Abstimmung gestellt wird (21.00 Uhr). Es blieb zunächst unklar, wie gut | |
die Chancen für die Annahme in den Gremien sind. (dpa) | |
24 Feb 2025 | |
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